Saisonstart

Finale mit guten Erkenntnissen


15. Februar 2025 , Stefan Bluemer


Das deutsche Team in Spanien (© DGV)
Das deutsche Team in Spanien (© DGV)

Zum zweiten Mal erreicht Deutschland beim Octagonal der Frauen das Finale. Auch wenn das Duell gegen Frankreich mit 2,5:6,5 verloren geht, überwiegen die positiven Erkenntnisse. Der gesamte Auftritt des deutschen Teams ist sehr gelungen und macht Hoffnung auf eine gute Saison.

Rota/Spanien – Bei der siebten Auflage des Octagonal der Frauen, das wie bei den Männern auch im GC Costa Ballena an der Südspitze Spaniens ausgetragen wurde, hat der Junior Team Germany das Finale erreicht. Am Finaltag mussten sich die Deutschen nur einer überragenden Mannschaft aus Frankreich beugen. Nach 2018 war diese das zweiten Mal, dass der Bundesadler im Finale landete.

Esther Poburski, die seit diesem Jahr Bundestrainerin Frauen/Nachwuchs ist, war mit dem Verlauf des Turniers rundum zufrieden. Am ersten von vier Wettkampftagen wurde Titelverteidiger Spanien mit 7:2 regelrecht demontiert. Nach den drei Vierern führte Deutschland mit 3:0 und auch die ersten vier Einzel gingen alle an die Athletinnen mit dem Bundesadler auf dem Shirt.

Gegen die Schweiz gab es einzelne Matches, die sehr klar gewonnen wurden. Besonders eilig hatte es Sophie Bingel vom G&LC Berlin-Wannsee, die Vicente Savioz nur einen Lochgewinn gönnte, ansonsten aber zwingend agierte und mit 6&5 schon auf dem 13. Grün den Deckel drauf machte. Auch der erste Vierer, in dem Antonia Steiner vom GC Hubbelrath und Sophie Renner vom Stuttgarter GC Solitude spielten, war mit 5&4 sehr früh fertig. Die Schweizerinnen konnten kein einziges Loch für sich entscheiden. Mit 6:3 war auch dieser Sieg letztlich ungefährdet.

Im dritten Gruppenspiel ging es gegen das Team aus Österreich. Obwohl die Damen aus der Alpenrepublik nach den Vierern mit 2:1 in Führung lagen, bleib das deutsche Team ruhig und spielte in den Einzeln seine Stärken aus. Austria konnte kein Einzel gewinnen und so stand am Ende ein glatter 6;5:2,5-Sieg für Deutschland.

Finale

Im Finale traf das Junior Team Germany auf Frankreich. Die Grande Nation hatte sich mit Siegen gegen Irland, Belgien und einem geteilten Duell mit Schweden den Gruppensieg gesichert. Am Finaltag gingen die Französinnen mit einer 2:1-Führung aus den Vierern in die kurze Mittagspause. Den Punkt für Deutschland hatten Sophie Renner und Antonia Steiner gewonnen, die direkt auf Loch 1 in Führung gingen, anschließend aber sehr lange knapp in Rückstand lagen. Nervenstark drehte das Duo aus Hubbelrath/Solitude mit zwei Lochgewinnen auf den Bahnen 17 und 18 das Match noch und holten mit 1auf am Ende einen Punkt.
In den Einzeln war es Antonia Steiner, die mit einem 4&3 gegen Mila Tamisier den einzigen vollen Punkt gewinnen konnte. Nach sechs Löchern führte die Hubbelratherin schon mit 3auf und bleib ständig souverän in Front, auch wenn sie der Kontrahentin zwei Lochgewinne gönnte.
Sophie Bingel vom G&LC Berlin-Wannsee führte zunächst knapp, geriet dann aber in Rückstand. Nicht zum ersten Mal bewies Bingel, dass sie ein Match auch spät noch wenden kann. Nach elf Löchern führte die Französin Melliyal Schmitt scheinbar klar mit 3auf, aber Bingel gelang schon auf Loch 15, wieder auszugleichen. Postwendend ging Schmitt erneut in Führung, kassierte auf dem 18. Grün aber erneut den Ausgleich.

Stimmen

Sophie Renner zog ein positives Fazit der Woche: „Insgesamt hatten wir als deutsches Team eine sehr gute Woche. Es war unser erstes gemeinsames Event in neuer Konstellation, daher hatten wir auch in diesem Rahmen gute Möglichkeiten, neues anzutesten und als Gruppe für folgende Turniere zusammenzuwachsen. In Summe haben wir gute Leistungen erbracht, vor allem aber auch Aspekte erkannt, in welchen wir besser werden müssen. Wir hatten in dieser Woche viele gute Matches gegen alle vier Nationen, sowohl in den Vierern, als auch in den Einzeln. So kann man sagen, das wir aus der Woche mit einem guten zweiten Platz, aber auch mit einem großen Gewinn im übertragenden Sinne hinausgehen können. Am Ende ist es natürlich dennoch schade, dass es gegen Frankreich nicht gereicht hat. Die Französinnen haben an diesem Finaltag jedoch sehr gut performt und uns vor einige Herausforderungen gestellt. In Summe war aber auch das ein sehr gutes und starkes Match.“

Auch für Sofia Maier-Borst vom GC St. Leon-Rot überwogen die positiven Momente: „Grundsätzlich waren das mega starke Spielerinnen. Im Vierer mit Laura Schedel habe ich recht ordentlich gespielt. Die Französinnen haben gute Birdies gemacht und viel gelocht. Ähnlich lief es im Einzel. Sara Brentcheneff ist ja eine sehr starke und erfahrene Spielerin. Vor dem Match hatte ich natürlich auch Respekt, habe mich dafür aber echt gut geschlagen. Wir haben beide recht solide gespielt. Sie hat halt wirklich die Dinger einem nach dem anderen an den Stock gehauen. Das hat es mir echt nicht so leicht gemacht. Aber bei uns beiden war der Putter nicht wirklich heiß. Erst am Ende hat sie dann noch zwei Putts zu Birdies auf der 16 und der 18 gelocht. Ich habe ziemlich ordentlich gespielt, hier und da mal einen kleinen Fehler gehabt. Letztlich haben einfach die Birdies gefehlt und es hätte viel mehr fallen müssen.“

Das sagt die Bundestrainerin

Esther Poburski, die gemeinsam mit Florian Münch, dem Leiter des Bundesstützpunkts St Leon-Rot das Team in Spanien betreut hat, war mit dem Verlauf der Woche sehr zufrieden: „Grundsätzlich sind wir total happy, hier den zweiten Platz gemacht zu haben. Die Stimmung ist sehr gut, wir haben uns heute gegen Frankreich wahnsinnig gut präsentiert. Das war ein sehr gutes und enges Match, auch wenn es zwischendurch nicht so eng aussah. Wir hatten das Momentum leider nicht ganz auf unserer Seite, aber die Mädels haben sich in allen Bereichen sehr gut verkauft. Wir haben wirklich gutes Golf gespielt, wir waren gut in der Körpersprache, wir haben gute Dinge gemacht und hatten das bessere Coursemanagement. Das war unser bester Tag in dieser Woche und ich freue mich für die Mädels, denn die haben sich den zweiten Platz hier redlich verdient.“
So früh im Jahr steht aber gar nicht so sehr das Ergebnis im Mittelpunkt. In der Vorbereitung auf die Saison sollen auch noch Erkenntnisse gesammelt werden. „Wir wissen, dass wir noch ein paar Aufgaben zu erledigen haben. An alles, was Coursemanagement, Distanzen, Wedges und Putten anbelangt, müssen wir sicherlich noch ran. Aber wir sind da schon auf einem ganz guten Niveau und es hat richtig Spaß gemacht, wie sich die Mädels hier präsentiert haben. Das macht Vorfreude auf mehr“, strahlte Poburski nach der Siegerehrung.