Saisonstart
Kämpferherz bewiesen
26. Januar 2025 , Stefan Bluemer
Beim inzwischen schon traditionellen Jahresauftakt für die Athleten des Junior Team Germany zeigen die Youngster um den neuen Bundestrainer Pascal Proske unter schwierigen Bedingungen ihr Kämpferherz. Am Ende reicht es beim Octagonal zwar nur für den achten Platz, aber die Erkenntnisse, die die Trainer ziehen können, zeigen sehr viel Potenzial für die weitere Entwicklung der Spieler.
Rota/Spanien – Das jährlich im GC Costa Ballena an der Südspitze Spaniens stattfindende Internationale Match Octagonal der Herren eröffnete auch in diesem Jahr die Saison der Nationalmannschaften. An vier Wettkampftagen traten acht der stärksten Mannschaften Europas im Matchplay gegeneinander an, um früh ihre Form zu testen und wertvolle Erfahrungen für die nun beginnende Saison zu machen.
Die 22. Auflage verlief aus deutscher Sicht mehr als turbulent. Alle Bundesadler hatten als Newcomer im Golf Team Germany zuvor noch nie für Deutschland aufgeteet. Dass es hier vor allem darum gehen würde, dass sich die jüngsten Spieler des GTG an große Turniere auf internationalem Niveau gewöhnen, stand somit schon vor dem ersten Schlag fest.
Früh in der Woche kam dann allerdings eine unerwartete Herausforderung für die deutsche Vertretung hinzu. Offensichtlich hatte die Mannschaft etwas gegessen, was nicht ganz in Ordnung war. Praktisch alle Spieler und auch die Trainer hatten Magenprobleme und litten unter Durchfall. So geschwächt war jede einzelne Wettkampfrunde eine Frage des Willens und des Kampfgeistes, ob man überhaupt die langen Wettkampftage, bei denen morgens jeweils drei Vierer und am Nachmittag sechs Einzel gespielt wurden, übersteht. Hier zeigten durch die Bank alle Youngster des Junior Team Germany eine fabelhafte Einstellung. „Das sind hier alle große Kampfgeister, die Vollgas gegeben haben, die das wirklich, wirklich mit Herz durchgezogen haben“, war Pascal Proske sehr von der Einstellung seiner Schützlinge angetan.
Kurzes Spiel
Auch sportlich war dieses Turnier sehr wertvoll, denn so wurde den Youngstern gezeigt, welche Skills im internationalen Vergleich noch zu verbessern sind. Insbesondere beim kurzen Spiel war zu sehen, dass die meist erfahreneren Gegner schon etwas weiter waren. Entsprechend waren die Ergebnisse auch nicht so positiv.
Im ersten von drei Gruppenspielen unterlag Deutschland der Schweiz mit 1,5:7,5. Lediglich Leo Böhm hatte sein Einzel gegen Ben Steinmann auf dem 18. Grün mit 1auf gewonnen und Max Franck holte durch sein geteiltes Match einen halben Punkt.
Am zweiten Tag lief es gegen Portugal besser, aber dennoch gewann das Team von der Iberischen Halbinsel mit 5,5:3,5. Wieder hatte Leo Böhm sein Einzel gewonnen, wieder hatte Max Franck sein Match geteilt. Die weiteren Punkte für Deutschland holten Anton von L´Estocq mit einem 3&2-Sieg sowie Colin Bärmann mit einem geteilten Einzel, nachdem am Vormittag Leo Böhm und Anton von L´Estocq im Vierer schon einen halben Punkt errungen hatten.
Titelverteidiger gefordert
Am dritten Wettkampftag ging es gegen Titelverteidiger Italien. Hier ließ das deutsche Team aufhorchen, denn trotz der gesundheitlichen Probleme, die diesen Tag prägten, wurden die Italiener an den Rand einer Niederlage gebracht. Dieses spannende Duell endete mit 4,5:4,5 unentschieden.
Zwei Athleten konnten gar nicht antreten, so dass deren Matches mit All Square als geteilt in die Wertung eingingen. Die beiden anderen Vierer gingen jeweils an Italien, aber in den Einzel schlugen sich die Bundesadler mehr als tapfer. Leonas Jung, Anton von L´Estocq und Max Franck gewannen ihre Matches und erzwangen so noch den Ausgleich.
Finaltag
Am Finaltag ging es somit gegen die Niederlande nur noch um die Plätze sieben und acht. Der Kraftakt der Tage zuvor forderte hier seinen Tribut und so ging dieses Duell mit 6:3 an den kleinen Nachbarn im Nordwesten.
Pascal Proske als neuer Bundestrainer Männer/Nachwuchs zog nach dem letzten Putt eine durchaus positive Bilanz: „Vor dem Hintergrund, dass wir diese Lebensmittelvergiftung hatten, haben sich die Jungs sehr gut geschlagen. Wir haben aber auch gesehen, dass wir bei den golferischen Skills noch drauflegen müssen, insbesondere beim Kurzen Spiel und beim Putten. Gegen Italien hatten wir ein tolles Match, obwohl die Jungs echt auf dem Zahnfleisch gegangen sind. Jeder Einzelne hat für sich hier auch Sternmomente gehabt. Ich liebe diesen Job und ich freue mich auf das, was kommt. Das war jetzt ein knackiger Einstieg, es ging kurzfristig mit einem vollen Programm los. Durch Wochen wie diese hier wächst man ja im Zweifel nur. In den nächsten Lehrgängen konzentrieren wir uns auf das Shortgame. Das ganze Trainerteam hat gesehen, dass wir hier die richtigen Leute mit dem Kämpferherz an der richtigen Stelle haben.“
Die letzten Siege eines deutschen Teams bei diesem frühen Entwicklungsturnier datieren aus den Jahren 2009 und 2010.
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