Menschen
Was macht eigentlich...?
27. Dezember 2024 , Thomas Kirmaier
Fünf Damen plus fünf Herren: Diese zehn ehemaligen Tour-Pros gehören fest zur deutschen Golfgeschichte, sind heute aber in anderer Mission unterwegs - als Coaches, Designer, Kommentatoren oder Makler.
Tobias Dier
Früher: Der gebürtige Nürnberger gewann 1998 die Deutsche Meisterschaft und wurde später im selben Jahr Profi. Über die Challenge Tour qualifizierte er sich für Liga eins und holte dort zwei Siege – 2001 in Irland und 2002 die Dutch Open, bei der er damals im Hilversum GC eine 60 unterschrieb, die bis 2018 der Rekordscore der Tour war, als Oliver Fisher in Portugal die erste 59 schoss. Später fiel er Dier wieder auf die Challenge Tour zurück und fand ein neues Aufgabengebiet. Heute: Nach seinem Bio-Chemie-Studium an der Universität Frankfurt ist der frühere Golf-Pro Tobias Dier (48) CEO einer Immobilien- und Consulting-Agentur in Berlin, die er mit Frau Verena betreibt.
Martina Eberl
Früher: Von 2002 bis 2012 spielte Eberl auf der Ladies European Tour, auf der sie viermal gewann. Zwei Jahre lang nahm sie auch an Events der LPGA Tour teil (2008 – 2009). Eberl war Publikumsliebling bei der Ladies German Open in Gut Häusern. Nach der aktiven Karriere widmete sich die Mutter von zwei Töchtern der Familie sowie ihrer neuen Leidenschaft – dem Coaching (www.martina-eberl-coaching.com). Heute: Als echtes Münchner Kindl hat die inzwischen 43-Jährige die Liebe zu ihrer Heimat nie losgelassen, weswegen sie Unterricht (Fitness, Ernährung, Technik), Moderation und Kamingespräche auf Partner-Plätzen wie Valley, Open.9 oder Achental anbietet.
Elisabeth Esterl
Früher: Die Niederbayerin aus der Nähe von Dingolfing wechselte im September 1997 ins Profilager und spielte kurze Zeit später auf der LET. Ihr erfolgreichstes Jahr war 2003, in dem sie die Tenerife Open gewann und sich zudem fünfmal in den Top Fünf platzierte. Sie gewann die Order of Merit, war erste deutsche Golfspielerin beim Solheim Cup und steuerte 1,5 Punkte zum Sieg der Europäerinnen gegen Team USA bei. Heute: Die 48-Jährige designt und vertreibt ihre eigene, sehr bunte Golf-Kollektion (www.esterlgolf.com), coacht Golf-Amateure in Boot-Camps, verbringt die Winterzeit in ihrer zweiten Heimat Portugal und engagiert sich dort mit Lebensgefährte Neil Webb für den Tierschutz (The Frankie Foundation).
Florian Fritsch
Früher: Im Münchner Osten machte Florian Fritsch seine ersten Golfschwünge. Bereits im Alter von zwölf Jahren wollte er Profi werden, schaffte es in die Nationalmannschaft und auf die Tour. Fritsch spielt Bundesliga für St. Leon-Rot und musste wegen seiner Flugangst unzählige Kilometer per Auto fahren. Im Oktober 2015 gewann er mit Michael Ballack die Pro-Am Wertung der Alfred Dunhill Championship, im Februar 2017 kürten ihn die Mitglieder der PGA of Germany zum Player of the Year 2016. Heute: Seit 2019 moderiert der 39-Jährige gemeinsam mit Jens Zielinski einen Golf-Podcast und verkündete sein Karriereende als aktiver Profi-Golfer, auch um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Fritsch gehört zum Präsidium der PGA of Germany und coacht in der Saison 2025 das Herrenteam des Stuttgarter GC Solitude.
Torsten Giedeon
Früher: Er war achtmal Deutscher Meister, mehr als 15 Jahre lang Spieler und Mitglied der European, der Seniors, South African und Asian Tour. Torsten Gideon ist viel herumgekommen und spielte in der Zeit Seite an Seite der Big Five: Seve Ballesteros, Bernhard Langer, Nick Faldo, Sandy Lyle und Ian Woosnam. Der gebürtige Hamburger war 1984 Sieger der Rolex Trophy und hat an drei Majors teilgenommen. Höhepunkt seiner aktiven Karriere war der Gewinn der Team-WM mit Langer 1990 in Orlando. Heute: Ist Giedeon, seit 1978 Fully Qualified PGA Professional, 67 Jahre alt, hat die höchste Graduierungsstufe (G1) der PGA of Germany und unterrichtet im Golf- und Land-Club Köln. Mit seinem Lehrkonzept Torsten Giedeon Golf Training (www.tggt.de) betreut er nicht nur Spitzenspieler und Leistungsgolfer, sondern auch ambitionierte Anfänger, Kinder und Jugendliche.
Bettina Hauert
Früher: 1999 war die Westfälin Bettina Hauert Deutsche Vizemeisterin und holte mit den Mädchen die Europameisterschaft. 2004 startete sie als Playing Pro auf der Ladies European Tour, gewann drei Jahre später in der Schweiz ihr erstes Profiturnier und wenig später auch in Finnland. Sie war nach Elisabeth Esterl (2003) erst die zweite Deutsche, die sich fürs europäische Team beim Solheim Cup qualifizieren konnte. Ende Juni 2010 legte sie eine Golf-Pause ein und absolvierte eine Ausbildung zur Fully Qualified PGA Golfprofessional im Kölner Golfclub: Heute: Gibt sie Unterricht im Kölner GC und coacht Mädchen-Teams. Zudem glänzt sie als Co-Kommentatorin der LET-Events in Deutschland.
Sebastian Heisele
Früher: In den Niederlanden geboren, in Dubai aufgewachsen, in den USA zum Golfprofi gereift. Sebastian Heisele war ein Globetrotter. Über die Pro Golf, Challenge und Asian Tour arbeitete er sich bis zur mehrjährigen Spielberechtigung auf der European Tour (jetzt DP World Tour). Im Oktober 2022 beendete er seine aktive Spieler-Karriere mit einem 5. Platz bei den Portugal Masters. Heute: Der 36-Jährige widmet sich dem Training und Unterrichten (www.sebastianheisele.com), fungiert als Kommentator bei Sky Golf, organisiert und veranstaltet Golf-Reisen und lebt als junger Papa mit Familie in München.
Barbara Helbig
Früher: Sie war viermal Deutsche Meisterin und erste deutsche Spielerin, die auf der Ladies European Tour (Ford Classic in Woburn, 1980) sowie der Women's Professional Golf Tour (Vorläuferin der LPGA Tour) gewann. Nach zehn Jahren Tour (1980 bis 1991) war Helbig Nationaltrainerin des DGV; Heute: Die 66-Jährige arbeitet als Professional der PGA of Germany im Golf Club Neuhof, ist Lehrwartin des Hessischen Golfverbandes und über die Website www.golfkompetenz.de erreichbar.
Ann-Kathrin Lindner
Früher: Angefangen mit Golf hat es im Burgdorfer GC, der nicht weit von ihrem Elternhaus lag. Dank ihres Talents wurde sie Nationalspielerin, absolvierte eine Ausbildung zur Sport- u. Fitnesskauffrau im Burgdorfer GC, ehe sie 2011 mit Coach Christoph Herrmann (heute Bundestrainer Herren) nach St. Leon-Rot wechselte, wo sie zum Profi und zur Tourspielerin reifte. In eben diesem Jahr machte sie Schlagzeilen, als sie vor einem Millionen-Publikum als Wettkandidatin von Thomas Gottschalk in der Samstagabend-Show „Wetten, dass...?“ Golfbälle in einen Basketballkorb chippte, während Profibasketballer Heiko Schaffartzik in der gleichen Zeit Treffer von der Dreierlinie aus erzielte. Heute: Ist die 37-jährige Hannoveranerin (Spitzname Anka) Landestrainerin im Golf-Verband Niedersachsen-Bremen und kümmert sich um Kaderstruktur sowie Organisation der Kadertrainings aller Altersstufen.
Sven Strüver
Früher: Sven Strüver wurde 1990 Golfprofi, gewann noch im gleichen Jahr die German PGA Championship und spielte 1992 erstmals auf der European Tour (heute DP World Tour), auf der dreimal gewinnen konnte. Auch bei der PGA Championship, der Open Championship und den US Open spielte er gegen die Besten der Welt. Außerdem vertrat Strüver Deutschland siebenmal im World Cup und gehörte seinerzeit zu den besten deutschen Golfern. 2010 begann er eine Ausbildung zum PGA Teaching Professional in seinem Heimatclub Teutoburger Wald. Heute: Seit einigen Jahren arbeitet der 57-Jährige als Golfprofessional im Golf & Country Club Fleesensee als Head Pro. 2022 lag er nach Runde eins der WINSTONgolf Senior Open sogar in Führung.
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