E. Henseleit

Dank Silber zum Solheim Cup?


15. August 2024 , Daniel Dillenburg


Alle wollen ein Foto mit der Silbermedaillengewinnerin Esther Henseleit: Auch Solheim-Cup-Kapitänin Suzann Pettersen.
Alle wollen ein Foto mit der Silbermedaillengewinnerin Esther Henseleit: Auch Solheim-Cup-Kapitänin Suzann Pettersen. | © instagram.com/solheimcupeuro

Der Solheim Cup in den USA rückt näher. Mit Esther Henseleit hat eine deutsche Spielerin gute Chancen auf einen Platz im Team. Kapitänin Suzann Pettersen hat sich jedenfalls schon vorgestellt.

Man könnte meinen, Esther Henseleit hat ihren großen Saisonhöhepunkt nach dem Gewinn der Silbermedaille in Paris bereits hinter sich. Doch dem ist nicht so. Auch wenn die Woche bei den Olympischen Spielern schwer zu toppen sein wird, ist die Saison noch lang. Und ein weiteres Highlight könnte noch folgen. Denn vom 12. bis 15. September findet im Robert Trent Jones Golf Club in Virginia der Solheim Cup statt. Eine Teilnahme an diesem prestigeträchtigen Wettbewerb ist für jede Europäerin ein Karriereziel. Henseleit könnte dies bereits im Alter von 25 Jahren erreichen. Ihre Chancen auf einen Platz im Team stehen spätestens nach dem beeindruckenden Erfolg in der vergangenen Woche in Paris besser denn je.

Passenderweise traf die Elite-Team-Germany-Spielerin im Vorfeld der anstehenden Women’s Scottish Open (15. bis 18. August) Solheim-Cup-Captain Suzann Pettersen. Die Norwegerin begutachtete die neue Halskette der ehemaligen LET-Order-of-Merit-Siegerin. Pettersen neben Henseleit – das roch doch schon verdächtig nach Solheim Cup. Doch noch ist Henseleit nicht sicher im Team. In den jeweiligen Qualifikationsranglisten liegt sie knapp außerhalb der automatisch qualifizierten Plätze. Entsprechend konzentriert möchte sie die nächsten zwei Events in Schottland angehen. Nach der Women’s Scottish Open geht es direkt weiter zur AIG Women’s Open nach St. Andrews, dem letzten Major des Jahres. Zwei gute Platzierungen hier und Henseleit muss im besten Fall nicht auf einen Captain’s Pick hoffen, sondern ist direkt für Virginia qualifiziert.

„Kann mich nicht auf einen Pick verlassen“

„Ich denke definitiv daran“, sagte Henseleit über eine mögliche Teilnahme am Solheim Cup. „Ich meine, ich bin gerade außerhalb der automatischen Qualifikationsplätze sowohl in der Weltrangliste als auch bei den LET-Punkten. Es ist definitiv mein Ziel für die nächsten zwei Wochen, automatisch in dieses Team zu kommen. Ich kann mich nicht auf einen Pick verlassen.“ Auf der anderen Seite: Einen besseren Beweis, dass Henseleit auf der ganz großen Bühne bestehen kann, hätte sie bei Olympia nicht erbringen können. Dies wird auch Pettersen nicht entgangen sein und so sollte die Nummer 42 der Welt ziemlich weit oben auf der Liste der Kapitänin auftauchen.

„Ich denke, dass die Silbermedaille definitiv geholfen hat“, so eine vorsichtig optimistische Henseleit. „Ich habe das Gefühl, dass ich dieses Jahr wirklich gut gespielt habe. Leider habe ich noch nichts gewonnen, aber ich habe oft mitgespielt, vor allem bei den wichtigen Turnieren. Ich habe also das Gefühl, dass ich auf der großen Bühne wirklich gut spielen kann.“ Henseleits Auftritte bei den Majors in diesem Jahr waren beachtlich: Bei drei der vier Majors erreichte sie die Top 15. Kommende Woche steht Major Nummer fünf an. Danach stehen acht der zwölf Team-Mitglieder fest. Vier Captain’s Picks folgen.

Weiterentwicklung erkennbar

Henseleit jedenfalls ist bereit für die nächste große Herausforderung. „Schon letzte Woche hatte ich das Gefühl, dass ich mich jeden Tag ein bisschen wohler vor den Zuschauern und auf dem Golfplatz fühle. Ich habe also das Gefühl, dass ich mich in diesem Jahr wirklich weiterentwickelt habe und auch unter Druck gut zurechtkomme. Natürlich hoffe ich, dass ich in ein paar Wochen in diesem Team sein werde.“

Sie wäre die sechste deutsche Solheim-Cup-Spielerin nach Elisabeth Esterl (2003), Bettina Hauert (2007), Sandra Gal (2011, 2015), Caroline Masson (2013, 2015, 2017, 2019) und Sophia Popov (2021). Für Europa geht es im September darum, den vierten Solheim Cup in Folge zu gewinnen. Eine Silbermedaillengewinnerin im Team zu haben, könnte dabei helfen.