Tour-Vorschau

Nach Olympia ist vor Major


13. August 2024 , Daniel Dillenburg


Keine Verschnaufpause für die Olympia-Zweite, Esther Henseleit.
Keine Verschnaufpause für die Olympia-Zweite, Esther Henseleit. | © Mark Runnacles / LET

Mit der Silbermedaille in der Tasche reist Elite-Team-Germany-Spielerin Esther Henseleit zu den nächsten Highlight-Events in Schottland. Dort wird sich auf das letzte Major vorbereitet. Die Tour-Vorschau:

Ladies European & LPGA Tour: Women’s Scottish Open

Dundonald Links, Schottland, 15. bis 18. August

Die Highlight-Wochen im Damengolf gehen weiter. Von den Olympischen Spielen in Paris zieht der Tross nach Schottland, wo zwei große Turniere bevorstehen. Den Anfang macht die Women’s Scottish Open, ein co-sanktioniertes Event, bei dem es um insgesamt zwei Millionen US-Dollar geht. 142 Spielerinnen von der Ladies European sowie der LPGA Tour treten in Ayrshire, eine Stunde von Glasgow entfernt, an. Darunter auch zwei Medaillengewinnerinnen aus der vergangenen Woche: Lydia Ko und Elite-Team-Germany-Spielerin Esther Henseleit.

Beide haben eine unvergessliche Woche in Frankreich hinter sich. Ko holte Gold und damit ihre dritte Olympia-Medaille in Folge. Außerdem ist die Neuseeländerin nun mit 27 Jahren die jüngste Spielerin in der LPGA Hall of Fame. Ko ist eine von vielen internationalen Topstars, die sich in Schottland auf das letzte Major des Jahres vorbereiten. Von der Women’s Scottish Open im Dundonald Links geht es nämlich umgehend zur AIG Women’s Open in St. Andrews. Zwei Wochen Linksgolf stehen für Ko, Celine Boutier, Jin Young Ko, Lilia Vu und Co. also auf dem Programm.


Henseleit dürfte mit einem breiten Grinsen nach Schottland reisen. Als erste europäische Golferin holte sie in Paris eine olympische Medaille. Die Silber-Esther, wie die 25-Jährige seit Samstag gerne genannt wird, hofft natürlich, die gute Form mit in die letzten entscheidenden Wochen der Saison zu transportieren. Immerhin steht im September noch der Solheim Cup in den USA bevor und nur allzu gerne würde Henseleit dort ihr Debüt feiern. Weitere Argumente für sich kann sie in den kommenden beiden Wochen in Schottland sammeln.

Und Henseleit ist nur eine von sieben Deutschen im Feld der Women’s Scottish Open. Auch Henseleits Olympia-Kollegin Alexandra Försterling gönnt sich keine Pause nach dem Höhepunkt in Paris. Außerdem sind Olivia Cowan, Sophie Witt, Laura Fünfstück, Patricia-Isabel Schmidt und Aline Krauter am Start. Schmidt feierte vor wenigen Tagen einen Titelgewinn auf der LET Access Series und möchte das Momentum ebenfalls mitnehmen.

DP World Tour: Czech Masters

PGA National OAKS Prague, Tschechien, 15. bis 18. August

Zum zehnjährigen Jubiläum zieht das Czech Masters um. In dieser Woche tritt der PGA National OAKS Prague in die Gastgeberrolle. Der Platz, von Kyle Phillips designt, ist noch recht jung. Erst seit Sommer 2020 sind alle 18 Löcher spielbar. Allen Teilnehmern steht in Prag also eine neue Herausforderung bevor. Einige wahre Ryder-Cup-Veteranen schlagen in Tschechien ab: Luke Donald, Edoardo sowie Francesco Molinari und Brandt Snedeker stehen im Feld. Letzterer erhielt erst kürzlich den Payne Stewart Award, eine Auszeichnung, die von der PGA Tour an einen Spieler vergeben wird, dessen „Werte mit dem Charakter, der karitativen Einstellung und dem Sportsgeist übereinstimmen, die Stewart gezeigt hat“.


Nach einer dreiwöchigen Pause kehren auch etliche deutsche Spieler zurück auf den Platz. Insgesamt stehen elf Deutsche in der Startliste. Neben einigen bekannten Gesichtern von der DP World Tour bekommt auch Tim Tillmanns eine Chance, sich auf höchster Ebene zu beweisen. Der 24-Jährige erhielt genauso wie Snedeker, Jason Dufner oder Rory Sabbatini eine Einladung und spielt damit sein zweites DP-World-Tour-Event in diesem Jahr. Auf der Challenge Tour konnte Tillmanns bei vier Starts dreimal den Cut erreichen.

Die bekannteren Namen aus dem deutschen Lager lauten: Yannik Paul, Maximilian Kieffer, Nick Bachem, Hurly Long, Marcel Schneider, Alexander Knappe, Maximilian Rottluff, Jannik de Bruyn, Freddy Schott und Nicolai von Dellingshausen. Im vergangenen Jahr, als das Czech Masters noch im Albatross Golf Resort stattgefunden hatte, landeten mit Maximilian Schmitt und Bachem zwei Deutsche unter den Top Vier. Außerdem konnte Elite-Team-Germany-Spieler Kieffer dieses Event vor zwei Jahren gewinnen. Tschechien ist also zuletzt ein erfolgversprechendes Pflaster für die deutschen Tour-Profis gewesen.

Als Top-Favoriten gehen Tom McKibbin, Matthew Jordan und Richard Mansell in die Woche. Das Gesamtpreisgeld beträgt 2,5 Millionen US-Dollar.

PGA Tour: FedEx St. Jude Championship

TPC Southwind, Tennessee, 15. bis 18. August

Die PGA Tour biegt auf die Zielgerade ein: Die FedEx St. Jude Championship eröffnet die FedExCup-Playoffs und ist im besten Fall das drittletzte Turnier der Saison. Nur die Top 70 der Saisonwertung haben sich für das Turnier im TPC Southwind qualifiziert. Die Top 50 ziehen weiter zur BMW Championship und die besten 30 spielen bei der Tour Championship um die Krone von Atlanta. Entsprechend schlagen in dieser Woche alle Top-Spieler in Memphis, Tennessee, ab. Alle sind sie dabei: Rory McIlroy, Scottie Scheffler, Collin Morikawa, Xander Schauffele, Tommy Fleetwood. Das Feld des mit 20 Millionen US-Dollar dotierten Events lässt keine Wünsche offen.


Für Scheffler ist es der erste Start als Goldmedaillengewinner von Paris. Er führt den FedExCup dank sechs Tour-Titeln komfortabel vor dem zweimaligen Major-Sieger Schauffele an. Mit erhöhter Punktzahl bei den Playoffs ist aber noch alles möglich. Knapp 2.000 Punkte führt Scheffler vor seinem Landsmann. Genau 2.000 Punkte erhält der Champion in dieser Woche. Aktuell nicht für die BMW Championship qualifiziert wäre FedExCup-Titelverteidiger Viktor Hovland. Der Norweger spielt eine für seine Verhältnisse desolate Saison und erreichte erst einmal die Top Ten. Ein weiteres wird diese Woche nötig sein, um nicht frühzeitig in den Urlaub gehen zu müssen.

Ganz entspannt kann Elite-Team-Germany-Spieler Stephan Jäger den ersten Teil der Playoffs angehen. Als 33. der Saisonwertung ist er sicher für die BMW Championship qualifiziert. Seine Saison war einfach zu gut, als dass er sich schon Sorgen um ein Saisonende machen muss. Der Münchner konnte in Houston seinen ersten Titel gewinnen und erreichte zudem zweimal die Top Drei. Die jüngste Form stimmt nicht mehr so optimistisch. Bei den vergangenen drei PGA-Tour-Events verpasste er das Wochenende. Bei den Olympischen Spielen in Paris kam er immerhin unter die Top 30. Seine Bilanz im TPC Southwind ist solide. Bei zwei Starts konnte er ein Top-20-Ergebnis feiern.

LIV Golf: Greenbrier

The Old White at the Greenbrier, Virginia, 16. bis 18. August

Auch LIV Golf steuert mit großen Schritten dem Saisonfinale entgegen. In Virginia findet das vorletzte Turnier der regulären Saison statt. Nur noch sechs Spieler können mathematisch die Saiosnwertung gewinnen. Joaquin Niemann könnte sich den Jackpot bereits mit einem Sieg in dieser Woche sichern. Der Chilene führt das Ranking seit seinem Erfolg bei der Saisoneröffnung in Mexiko an. Sein ärgster Verfolger ist Jon Rahm aus Spanien, der erst kürzlich in England seinen ersten LIV-Titel feierte. Tyrrell Hatton folgt auf Rang drei und Sergio Garcia ist Vierter. Nur noch theoretische Chancen haben Louis Oosthuizen und Cameron Smith. Letzterer müsste schon beide abschließenden Events in Greenbrier und Chicago gewinnen.


Bei nur noch zwei verbleibenden Turnieren gilt es aber auch den Blick auf die sogenannte „Lock Zone“ zu richten. So werden die Top 24 der Gesamtwertung bezeichnet. Wer sich hierin aufhält, hat seinen Startplatz für die kommende LIV-Saison sicher. Aktuell gefährdet ist unter anderem der Nordire Graeme McDowell, der wegen eines Verstoßes gegen die Doping-Vorgaben der LIV Golf League keinen Startplatz in Greenbrier erhielt. Als 23. der Gesamtwertung wackelt sein Platz in der „Lock Zone“.

Gerne würde auch Martin Kaymer noch unter die Top 24 vorrücken. Derzeit belegt er den 38. Rang und befindet sich damit in der sogenannten „Open Zone“. Diese sich in dieser Region befindlichen Spieler könnten theoretisch aus ihrem Team fliegen. Als Captain seiner Cleeks muss Kaymer aber natürlich nicht um seinen Platz fürchten.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Challenge Tour: Vierumäki Finnish Challenge
Vierumäki Resort, Finnland, 15. bis 18. August

Jonas Baumgartner, Dominic Foos, Marc Hammer, Philipp Katich, Christian Bräunig, Velten Meyer, Allen John, Anton Albers und Michael Hirmer

LET Access Series: Destination Gotland Ladies Open
Gumbalde Resort, Schweden, 14. bis 16. August

Hanna Tauber, Kimberley Sommer, Helen Tamy Kreuzer, Katharina Keilich, Anna-Maria Diederichs und Lisa Marie Schumacher

Epson Tour: Wildhorse Ladies Golf Classic
Wildhorse Resort & Casino, Oregon, 16. bis 18. August

Sophie Hausmann

PGA Tour Champions: Rogers Charity Classic
Canyon Meadows G&CC, Kanada, 16. bis 18. August

Alex Cejka

Korn Ferry Tour: Magnit Championship
Metedeconk National Golf Club, New Jersey, 15. bis 18. August

Jeremy Paul