Olympia
Deutsche unter den fünf Ringen
2. Februar 2024 , Thomas Kirmaier
Rio 2016 und Tokio 2021 – zweimal war Golf nun Teil der olympischen Familie. Diese deutschen Spielerinnen und Spieler waren dabei.
Caroline Masson – Sie ist bis dato einzige deutsche Spielerin aus dem Elite Team Germany, die bei zwei Olympischen Spielen dabei war. 2016 in Brasiliens Hauptstadt Rio absolvierte Masson die beiden Runden auf dem Campo Olímpico de Golfe im Stadtteil Barra da Tijuca mit drei 69er-Runden und einer 75 in Durchgang drei, die sie schließlich aus dem Rennen um die Medaillen warf. Mit gesamt -2 belegte sie Rang 21. Fünf Jahre später war Masson erneut bei einem olympischen Golfturnier am Start. Die Spiele in Tokio, die wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden waren, beendete Masson nach Runden von 71, 70, 68 und 75 Schlägen im Kasumigaseki Country Club mit Even Par auf T40 und machte sich hinterher für eine Idee unter den fünf Ringen stark: „Es ist okay für mich, dass wir ein Einzel-Turnier über vier Tage spielen. Aber ich bin der Meinung, dass wir hier auch einen Mixed-Wettbewerb hinzufügen könnten.“ Aktuell genießt Masson ihr Familienglück mit Mann und Kind zu Hause in den USA.
Sandra Gal – Sie bastelt an ihrem Comeback auf der Tour und war 2016 in Rio zweite deutsche Spielerin aus dem Elite Team Germany neben Caroline Masson. Gal spielte in Brasilien Runden von 71, 74, 69 und nochmal 69 Schlägen, was ihr ein Gesamtresultat von -1 und T25 bescherte. Für Gal war es ebenfalls eine große Ehre, ihr Land bei den Spielen vertreten zu dürfen: „Es ist unfassbar für uns, weil wir seit 112 Jahren nicht dabei waren. Olympia ist für uns immer so eine Kategorie für sich gewesen“, so Gal.
Martin Kaymer – Deutschlands zweifacher Major-Sieger glänzte bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio mit einer 66er-Schlussrunde. Kaymer, inzwischen bei LIV Golf engagiert, belegte in Japans Hauptstadt Rang 15 mit einem Gesamtergebnis von fünf unter Par (69, 72, 72, 66). In Brasilien habe er sich mehr um das Drumherum konzentriert und alles aufsaugen wollen. Kein Wunder nach 112 Jahren Pause für Golf bei Olympia. Der Traum von Edelmetall lebte. „Wie cool wäre es, wenn ich meinen Kindern und Enkelkindern mal erzählen könnte, dass ich da eine Medaille gewonnen habe“, so Kaymer Anfang 2021. Für Tokio sagte er dann „schweren Herzens“ ab und begründete dies unter anderem mit „komplizierten Umständen“.
Alex Cejka - Nach einer starken 67 hatte Routinier Cejka bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio noch in der Spitzengruppe gelegen. Am Ende wurde es nichts mit dem Märchen für den Deutschen mit den tschechischen Wurzeln. Auch für ihn war es ein Traum, unter den fünf Ringen Golf zu spielen. Als bekannt geworden war, dass Golf in die Olympische Familie zurückkehrt, soll Cejka seiner Frau Alyssa gesagt haben, dass er richtig hart arbeiten werde, um sein Land bei den Spielen repräsentieren zu dürfen. Mit einer Medaille wurde es nichts; Cejka belegte beim Triumph des Engländers Justin Rose mit gesamt -3 (67, 71, 74, 69) T21.
Sophia Popov – Nach ihrem großen Durchbruch bei der Women's British Open 2020 war sie mit hohen Erwartungen zu den Olympischen Spielen 2021 nach Tokio gereist. Allein die Teilnahme an den Spielen war für Popov ein großer Erfolg – auch aufgrund ihrer Familiengeschichte. Ihre amerikanische Mutter hatte 1980 als Schwimmerin eigentlich das Ticket für Moskau gelöst, doch der US-Boykott verhinderte einen Start. 2012 hatte Popovs Bruder, ebenfalls Leistungsschwimmer, die Quali für die Spiele in London knapp verpasst. So rettete Sophia gewissermaßen die Familienehre und beendete das Turnier in Tokio nach Runden von 71, 72, 70, 71 (Even) gemeinsam mit Landsfrau Masson auf T40.
Max Kieffer - Für Max Kieffer hat das Olympische Turnier einen ganz besonderen Stellenwert: „Die Chance zu bekommen, bei Olympischen Spielen für sein Land zu starten, ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich riesig über diese Chance“, hatte der Düsseldorfer vor seiner Teilnahme 2021 in Tokio gesagt. Seine Nominierung war erst möglich geworden, da Martin Kaymer und Stephan Jäger für die wegen Corona um ein Jahr verlegten Spiele in Japans Hauptstadt abgesagt hatten. Beim Sieg des Deutsch-Amerikaners Xander Schauffele kam Kieffer nach Runden von 73, 69, 67 und 71 Schlägen (gesamt -4) im Kasumigaseki Country Club auf T45.
Hurly Long – Der deutsche Tour-Pro, der auf Pebble Beach Golf Links den Platzrekord hält (61) wurde von seiner Nominierung überrascht: „Es ist eine unglaubliche Ehre, Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio zu repräsentieren. Das werden Erinnerungen für die Ewigkeit.“ Long tauchte ein in eine ganz besondere Atmosphäre, traf im Olympischen Dorf Athleten anderer Disziplinen und genoss die Stimmung beim weltweit größten Sport-Spektakel. Auf dem Platz zeigte er sich sehr konstant, absolvierte die ersten drei Runden jeweils mit 70 Schlägen und finishte mit einer 67, was ihm bei gesamt -7 Rang 35 einbrachte.
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