Top Ten im Blick

Am dritten Wettkampftag der inoffiziellen Team-WM der Mädchen sind die Bedingungen wie erwartet schwierig. Die Bundesadler schlagen sich tapfer und machen im Klassement einen Platz gut. Vor der Finalrunde fehlen nur noch zwei Schläge, um den Aufstieg in die Top Ten zu schaffen.

Brampton/Kanada – Der dritte Wettkampftag hat den Talenten aus 21 Nationen alles abverlangt. Durch den Regen spielte sich der Platz mit seinen 5.811 Metern besonders lang. Die Spielleitung hatte zudem trotz des Windes, der wie angekündigt über das Gelände vor den Toren Torontos pfiff, Fahnenpositionen gewählt, die nur die Athletinnen belohnten, die vom Tee bis zum Pin einen sehr guten Gameplan hatten und die zudem auch in der Lage waren, diesen Plan mit höchster Präzision umzusetzen.Vom deutschen Team gelang dies Marie-Agnes Fischer besonders gut. Die Spielerin des Münchener GC lag nach der Front Nine mit jeweils zwei Birdies und zwei Bogeys bei Even Par. Nach zwei weiteren Bogeys auf den Löchern 11 und 12 schien die Runde, zu kippen. Die Bayerin blieb aber ganz cool und verbesserte sich mit einem Birdie auf dem 18. Grün wieder auf einen Schlag über Par. In der Einzelwertung klettert Fischer mit ihrer 72 auf den 21. Platz.
Bundestrainer Sebastian Rühl war von der Leistung seines Schützlings sehr angetan: „Beeindruckend, wie Marie das heute mit guter Strategie gemeistert hat. Das war heute der bisher mit Abstand schwerste Tag. Maximale Länge, viel Wind und Fahnen, die teils nur drei Meter vom Grünrand stehen.“

Jede einmal nicht in der Wertung

Im Hinblick auf die Wertung der einzelnen Runden hatte der Bundestrainer eine bittersüße Erkenntnis: „Man kann heute mit leichter Ironie sagen, dass wir auf jeden Fall verstanden haben, wie die Teamwertung funktioniert.“ Am dritten Wettkampftag erwischte es die dritte Spielerin, einmal hohe Zahlen zu notieren und dadurch nicht für die Teamwertung zu zählen. Am dritten Tag war es Nina Hölzenbein. Die 17-Jährige vom Mainzer GC brachte zwar zwei Birdies unter, hatte aber daneben etliche Bogeys und auch Doppelbogeys auf der Karte.

Emma Delwes, die sich am zweiten Tag besonders stark präsentiert hatte, hielt ihren Score in soliden Grenzen und brachte mit einem Birdie eine 77 (+6) in die Wertung. Mit gesamt 18 Schlägen über Par belegen die Bundesadler vor der Finalrunde den elften Platz.
„Wir sind nur zwei Schläge hinter der Top Ten. Wir freuen uns auf morgen“, hat Bundestrainer Sebastian Rühl mit seinem Team für den Finaltag ein Ziel vor Augen.

Drei Teams an der Spitze

Vor der Finalrunde teilen sich drei Mannschaften mit einem Gesamtscore von Even Par die Führung: Team Kanada 1, die USA und Südkorea. Über Nacht hatte kräftiger Regen für schwierige Bedingungen gesorgt. Die Spielerinnen hatten mit dem Wind und kühleren Temperaturen zu kämpfen. Durch die sehr selektiven Anforderungen kam es im Laufe des Tages zu zahlreichen Verschiebungen im Klassement. Als der letzte Putt gefallen war, stand die spannende Konstellation an der Spitze mit drei schlaggleichen Teams fest.
Die USA hatte in den ersten beiden Runden dieser Team-Weltmeisterschaft alleine in Führung gelegen. Bestes US-Girl bei den schwierigen Bedingungen war Chloe Kovelesky, die eine 69 (-2) ins Recording brachte.
Hinter den drei führenden Nationen folgt mit einem Rückstand von drei Schlägen die Tschechische Republik. Dahinter liegt Schweden mit fünf über Par.

Platzrekord

Wie man den sehr anspruchsvollen Platz des Brampton GC unter diesen Bedingungen spielt, zeigte eine Tschechin beosnders eindrucksvoll. Denisa Vodickova brachte schon auf der Front Nine fünf Birdies unter und kam am Ende mit nur zwei Bogeys bei sieben Birdies auf den fabelhaften Score von 66 (-5), neuer Platzrekord. Schon am zweiten Tag hatte die 83. im World Amateur Golf Ranking mit einer 68 (-3) überzeugend abgeliefert. Vodickova ist in Deutschland keine Unbekannte. Immerhin hatte sich die Tschechin bei der German Girls Open in St. Leon-Rot 2022 die Silbermedaille gesichert.