Team-WM Girls
Beste Platzierung in Kanada
16. Oktober 2022 , Stefan Bluemer
Bei der inoffiziellen Team-WM der Mädchen in Kanada erreicht das Junior Team Germany mit Rang fünf im Endklassement die bislang beste Platzierung bei diesem international so stark besetzten Turnier.
Markham/Kanada – Die 7. World Junior Girls Championship ist mit einem starken Ergebnis für das von Esther Poburski betreute Junior Team Germany zu Ende gegangen. Am Finaltag machten Charlotte Back, Marie-Agnes Fischer und Helen Briem noch einen Platz gut und erreichten damit den fünften Platz. Dies ist das beste Abschneiden eines deutschen Teams bisher bei diesem Turnier.
Die Bundesadler lieferten eine sehr homogene Mannschaftsleistung ab und belegten in der Einzelwertung die Plätze 11, 15 und 16, lagen dabei nach vier Wettkampfrunden jeweils nur einen Schlag auseinander.
Esther Poburski, die Bundestrainer Sebastian Rühl vertrat, war rundum glücklich mit dem Auftritt ihrer Mädels, nachdem der letzte Putt gefallen war: „Wir sind mit der Platzierung wirklich happy. Die Mädels haben an allen Tagen den Kampf angenommen, haben sich gut verkauft und wahnsinnig gut performt. Die Körpersprache war beeindruckend. Obwohl es so tough da draußen war, hat keine der drei Spielerinnen aufgegeben. Der Südkurs ist ein wahnsinnig guter Ausbildungsgolfplatz, der von den Athleten viele Skills abfordert. Die Mädels haben das ganz toll gemacht und ich bin mit den Leistungen sehr happy.“
Guter Start
Am Finaltag gelang der Start gut. Alle Bundesadler waren wachsam und geduldig. Dadurch kletterte Schwarz-Rot-Gold im Livescoring zwischenzeitlich sogar auf den vierten Platz. Am Ende reichte es für den fünfte Platz. „Das ist cool! Das ist eine tolle Platzierung und wir freuen uns sehr, auch wenn wir hinten herum ein paar Federn gelassen haben“, spielte die Coachin darauf an, dass die Spielerinnen aus München, St. Leon-Rot und Stuttgart auf Loch 18 in Summe aller vier Runden 14 Schläge liegen lassen hatten. „Das machen wir nächsten Jahr anders! Es war heute ein gelungener Abschluss und wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr, wenn wir hier hoffentlich wieder aufteen dürfen. Es war eine tolle Erfahrung für uns alle“, strahlte Esther Poburski nach der Siegerehrung rundum zufrieden.
Stürmisch und kalt
Die Bedingungen am Finaltag waren auf dem Südkurs von Angus Glen in Ontario sehr speziell. Der Wind war nochmal stärker geworden und sorgte dafür, dass auf den offenen Bahnen die Bälle auf den Grüns nicht mehr liegen blieben. Entsprechend war die Spielleitung gezwungen, das Spiel zweimal zu unterbrechen.
Mit der Feuchtigkeit und dem Regen ergab sich durch den starken Wind eine gefühlte Temperatur im Frostbereich, auch wenn es tatsächlich knapp über null Grad war.
Wie knackig die Bedingungen waren, zeigen auch die Scores des Finaltags. Keine Spielerinnen hat einen Score unter 70 in die Wertung gebracht. Beste Deutsche war Charlotte Back vom GC St. Leon-Rot. Die 18-Jährige hielt ihre Scorekarte zehn Löcher lang sauber, ehe doch der erste Bogey notiert werden musste. Höhepunkt der Runde war der Eagle auf Loch 16, als Back aus 65 Metern den Pitch einlochte. Auf Loch 18 kassierte Charlotte Back dann noch einen Doppel-Bogey und unterschrieb so am Ende eine 74 (+2). Im Endklassement verpasst die Kurpfälzerin die Top Ten mit gesamt +13 um nur zwei Schläge. „Mein langes Spiel war trotz des Windes sehr gut und ich habe mir ein paar Chancen gegeben. Leider lief das Putten heute nicht besser“, bilanziert Back ihre Finalrunde.
Bunte Scorekarte
Helen Briem machte ihre Scorekarte richtig bunt. Auf nur sechs Löchern notierte die Stuttgarterin ein Par. Ansonsten wechselten sich Bogeys und Birdies munter ab, allerdings mit einem Übergewicht bei den Scores über Par. So stand am Ende eine 78 (+6), die die Solituderin im Einzelklassement auf den 16. Platz bringt.
„Ich habe nun auf jeden Fall wieder Punkte, an denen ich über den Winter arbeiten kann. Ich habe sehr viel über mich und mein Golfspiel gelernt. Es ist etwas schade, die Saison so abzuschießen“, war Helen Briem mit ihrem individuellen Ergebnis nicht ganz einverstanden.
Einen Platz davor steht nach vier Wettkampfrunden Marie-Agnes Fischer. Die Bayerin vom Münchener GC startete mit einem Birdie, kassierte auf der finalen Bahn aber noch einen Triple-Bogey. Dazwischen ging es ebenfalls munter in allen Farben auf und ab. 79 (+7) Schlägen standen so am Ende in den Büchern.
„Die letzte Runde war bis auf die letzten vier Löcher ganz solide. Es waren am Ende schlechte Entscheidungen mit etwas Pech, kombiniert mit zwei nicht guten Schlägen. Ich hatte aber dennoch wahnsinnig viel Spaß in dieser Woche. Das Team war super und Dank Esther hatte ich eine gute Vorbereitung und eine gute Woche. Ich bin sehr dankbar, dabei sein gewesen zu dürfen. Wir haben alle unser Beste gegeben“, war die Münchenerin am Ende auch mit ihrem 15. Platz zufrieden.
Gold
Die Team-Wertung gewannen am Ende doch die Spanierinnen, nachdem Schweden als führende Mannschaft in die Finalrunde gestartet war. Am vierten Wettkampftag präsentierte Spanien sich noch einmal ganz stark und nahm Schweden sieben Schläge ab. Das Siegerteam war damit die einzige Mannschaft, die im Endklassement unter Par blieb.
Schweden holte sich die Silbermedaille und hatte mit vier über Par am Ende noch zwei Schläge Vorsprung auf Taipei.
Auch in der Einzelwertung ging Gold an Spanien. Cayetana Fernandez spielte gemeinsam mit der zweitplatzierten Kolumbianerin mit 70 (-2) Schlägen weitaus besser als das gesamte Feld. Gesamt sechs unter Par war der Siegerscore. Marie Jose Marin aus Kolumbien folgt mit zwei Schlägen Rückstand.
Meja Örtengren, die als Leaderin gestartet war, fiel mit einer 76 (+4) noch auf gesamt -3 zurück und musste sich mit Bronze begnügen.
Livescoring
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