DGL 2023

Herzschlag-Finale in München


22. Juli 2023 , Matthias Lettenbichler


München oder Stuttgart: Dieses Duell prägt den 5. Spieltag der 1. Bundesliga Süd bei den Damen. Den direkten Vergleich entschied im Samstags-Einzel in ihrer Gruppe die Münchnerin Marie-Agnes Fischer (links) für sich, die mit 75 Schlägen zurück ins heimische Clubhaus kam. Nele Sophie Mattner (rechts) spielte eine 80er-Runde. Foto: DGV/mat
München oder Stuttgart: Dieses Duell prägt den 5. Spieltag der 1. Bundesliga Süd bei den Damen. Den direkten Vergleich entschied im Samstags-Einzel in ihrer Gruppe die Münchnerin Marie-Agnes Fischer (links) für sich, die mit 75 Schlägen zurück ins heimische Clubhaus kam. Nele Sophie Mattner (rechts) spielte eine 80er-Runde. Foto: DGV/mat

Dramatischer Showdown auf dem Platz des Münchener GC: Die Gastgeberinnen und die Damen des Stuttgarter GC Solitude trennt nach 36 Löchern des 5. Spieltags der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf nur ein einziger Schlag. Fakt ist, wer am Sonntagnachmittag nach drei Runden bei diesem Duell die Nase vorn hat, der darf zum Final Four 2023 in die Pfalz. Dass das Team des GC St. Leon-Rot auf dem Weg zum 5. Tagessieg in der 1. Bundesliga Süd der Damen ist, und die Spielerinnen des GC München Valley ziemlich sicher abgestiegen, wird da fast zur Nebensache.

Straßlach-Dingharting – Spannender geht es nicht! Vor dem letzten Spieltag der Saison 2023 in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf stand in 1. Bundesliga Süd der Damen fest: St. Leon-Rot ist als Liga-Champion bereits fix fürs Final Four qualifiziert, und die Spielerinnen des Münchener GC und des Stuttgarter GC Solitude machen Platz 2 und damit den Wettstreit um das zweite Final-Ticket mit einer sehr simplen Rechnung unter sich aus: Wer Spieltag 5 vor dem anderem Team beendet, fährt Anfang August ebenfalls zum großen DGL-Finale in den Golf Club Pfalz. Und dieser Kampf um das zweite Final-Four-Ticket wird tatsächlich ein echtes Herzschlag-Finale: Nach 36 Löchern, den Einzel- und Vierer-Partien am Samstag, trennt beide Teams nur ein einziger Schlag: Die Münchnerinnen belegen nach zwei Durchgängen auf ihrem Heimatplatz in Straßlach-Dingharting mit 16 über Par Platz 2, Stuttgart Solitude rangiert mit 17 über Par an Position 3. Mit 11 über Par führt das Team des GC St. Leon-Rot die Konkurrenz an, die Plätze 4 und 5 haben die Erstliga-Damen des 1. GC Fürth mit 21 über Par beziehungsweise die Spielerinnen des GC München Valley (+36) inne; Valley, Tabellenschlusslicht mit zwei Punkten Rückstand auf Fürth, hat damit kaum noch eine Chance auf den Klassenerhalt.

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Das wird zweifellos ein ganz heißer Sonntag in Straßlach-Dingharting, wenige Kilometer vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt München. Natürlich auch, weil zwölf Stunden Sonnenschein pur und 27 Grad im Schatten vorhergesagt sind; vor allem aber, weil sich die Spielerinnen des Gastgeberclubs und des Stuttgarter GC Solitude ein Duell liefern werden, das, obgleich Zählspiel, schon fast Matchplay-Charakter hat. Jeder Schlag zählt, wenn die Trainer Pascal Proske und Heiko Burkhard ihre Schützlinge in die dritte Runde dieses 5. Spieltags schicken. Jeder Ball im Aus und jeder verschobene Putt kann spielentscheidend sein. Jedes Birdie zählt gefühlt doppelt, wenn die Spielerinnen ab 8:30 Uhr die Kurs-Kombination C/B des Münchener GC in Angriff nehmen.

Überragende 67 von Helen Briem

Nervenstärke ist deshalb gefragt, wenn die Sonntags-Einzel anstehen. Und starkes Golf auf dem exzellenten Platz des Münchener GC, der dieser Tage mit treuen, nicht allzu schnellen Grüns aufwartet und so manche Birdiechance eröffnet. Gleich sechs davon nutzte Helen Briem in ihrer Einzel-Runde, und weil der Stuttgarterin nur ein einziges Bogey unterlief, notierte sie eine starke 67er-Runde, 5 unter Par, das mit Abstand beste Resultat an diesem Samstag; Stella Jelinek und Sofia Maier-Borst (beide GC St. Leon-Rot) sowie Franziska Bremm (1. GC Fürth) kamen jeweils mit 69 Schlägen zurück ins Clubhaus. Helen Briems fünf Schläge unter Par waren das herausragende Ergebnis am Samstag, den besten Vierer notierten mit einer Par-Runde (72) Anni Eisenhut und Charlotte Back für den GC St. Leon-Rot.

Im Wettstreit um das zweite Ticket fürs Final Four gab es nach dem Einzel zweifellos ein zusätzliches Schulterklopfen der Trainer für mehrere zwei Spielerinnen: Helen Briem sorgte mit ihrer herausragenden Runde dafür, dass Stuttgart nur einen Schlag Rückstand auf München hat, und die sehr soliden Vierer von Nele Sophie Mattner/Sophia Zeeb (73) und Eva Ringwald/Konstanze Anglett (74) trugen ebenfalls dazu bei, dass es am Sonntag mehr als spannend bleibt. Auf Seiter der Münchnerinnen sorgte Aline Brede mit einer 71 im Einzel für das herausragende Ergebnis, und Lilly Dullinger/Annabel Sapper (73) sowie Marie-Agnes Fischer/Marie Coors (74) standen den Stuttgarterinnen im Vierer in nichts nach.

Fürth erneut mit starker Vorstellung

Bereits vorzeitig entschieden scheint das Kellerduell um den Klassenerhalt: Die Spielerinnen des 1. GC Fürth bewiesen am Samstag erneut, dass ihnen der Platz des Münchener GC, auf dem sie schon zweimal den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft hatten, sehr gut liegt: Nach den Einzeln lag das Team von Trainer Michael Heffner schlaggleich mit München auf Rang 2 (beide +13), nur drei Zähler hinter St. Leon-Rot und einen Schlag vor Stuttgart. Mit jeweils gesamt nur 3 über Par absolvierten München und Stuttgart jeweils exzellente Vierer, wodurch Fürth zwar nach hinten auf den vierten Rang rutschte, aber immer noch Tuchfühlung zu einem Podestplatz hat.

Für die 2. Bundesliga planen darf aber wohl der GC München Valley: Auch eine gute 70er-Runde von Maria Anetseder im Einzel konnte nicht verhindern, dass das Team von Trainer Sixten Rigol einmal mehr vom 5. Platz aus in die letzte Runde des Spieltags geht, und mit 36 über Par hat der Club, der letztes Jahr noch das Final Four erreicht hatte, bereits so viel Rückstand, dass der Abstieg wohl besiegelt ist; Fürth dagegen darf schon mal die Feier für den Klassenerhalt vorbereiten.

Und St. Leon-Rot: Sehr solide, sehr gut, der Auftritt eines starken Teams auch in München, das in Gedanken längst in der Pfalz ist beim Final Four und seine Hausaufgaben dennoch mit Bravour erledigt. Stella Jelinek und Sofia Maier-Borst zauberten in ihren Einzeln brillante 69er-Runden mit jeweils vier Birdies bei nur einem Bogey auf den Parcours und legten damit den Grundstein für den möglichen 5. Tagessieg der Damen des GC St. Leon-Rot und ihres Trainer Sebastian Buhl.

Die Finalrunde der 1. Bundesliga Süd der Damen in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf beginnt am Sonntag um 8:30 Uhr, dann schlagen Stella Jelinek (St. Leon-Rot), Lilly Dullinger (Münchener GC) und Helen Briem (Stuttgarter GC Solitude) an Bahn 1 des C-Platzes in Straßlach-Dingharting ab, und zwei dieser drei Spielerinnen werden rund sechs Stunden später jubeln über den Einzug ins Final Four.

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