Reise
Fünf Top-Adressen in Belek
15. Dezember 2022 , Thomas Fischbacher
Belek ist einer der beliebtesten Adressen für Golf-Urlauber in ganz Europa – und lockt mit mehr als einem Dutzend sensationellen Golfplätzen.
Belek ist für viele Golftouristen der No-Brainer unter den Optionen für die Winterreise. Ein sensationelles Golfangebot vor Ort, erstklassige Hoteloptionen mit All-Inclusive-Konzept, stabiles Wetter und zahlreiche Flugverbindungen machen diesen Fleck an der Türkischen Riviera zu etwas besonderem. Während sich am Strand die Hotelketten über einige Kilometer aneinanderreihen, entstanden in den vergangenen Jahrzehnten im sandigen Boden der Pinienwälder zwischen den Bauten sowie dem kleinen Stadtzentrum mehr als ein Dutzend erstklassige Golfplätze. Mit seinen oft preisgünstigen Angeboten sticht Belek aus den Katalogen heraus. Durch das All-Inclusive-Konzept entstehen vorort kaum weitere Kosten. Zudem sind die Wege vom Hotel zu den zahlreichen Plätzen so kurz wie in kaum einer anderen Destination. Wir haben uns fünf der Top-Adressen einmal genauer angesehen.
Cornelia Faldo: Für Feinschmecker
Eines steht fest: Wer im Urlaub gerne auf breiten Resort-Golfplätzen unterwegs ist, keine großen spieltaktischen Überlegungen anstellen möchte und sich schwertut, wenn er trotz guter Tagesform sein Handicap nicht spielen kann, der sollte den Golfplatz des Cornelia Golf Resort eher meiden. Das durch den Pinienwald verlaufende Layout stellt seine Besucher von Bahn 1 bis 27 vor große Herausforderungen. Manchmal findet man bei diesem komplexen Werk aus der Feder von Major-Sieger Nick Faldo erst nach der dritten oder vierten Runde heraus, welcher Schläger an welchem Loch am besten passt. Die meisten Spielbahnen sind etwas enger in den Wald geschnitten als bei vielen anderen Plätzen in der Umgebung. Einige Fairways sind sogar mit dem langen Eisen noch schwierig zu treffen. Spielerisch ist dem Engländer mit den drei Schleifen eine erstklassige Komposition gelungen. Kaum ein anderer Golfplatz in Belek bietet mehr Abwechslung, kaum ein anderer Kurs ist schwieriger. Wer eine Vorliebe für gut konzipierte Golfplätze hat und sein Spiel in allen Bereichen testen möchte, ist hier wunderbar aufgehoben.
Das beste Loch des Platzes: Corridor (Bahn 2 King Course). Auch wenn in den vergangenen Jahren die ein oder andere Pinie weniger ins Fairway hängt, so bleibt der Weg zum Par auf diesem langen Par 5 mit Dogleg nach rechts ein steiniger. Es reicht bei all den Bäumen, die auf dem Weg zum Grün im Weg stehen, nicht, nur die Spielbahn zu treffen, man muss den Ball an den richtigen Stellen ablegen. Definitiv ein Loch, das nach der Runde für Gesprächsstoff sorgen wird.
- Designer: Nick Faldo
- Merkmal: Parkland, relativ flach, einige Wasserhindernisse
- Greenfees: Greenfee 18 Löcher ab 100 Euro
- Schwierigkeit: sehr anspruchsvoll
- Ausstattung: Driving Range, Putting-Grün, Pitching-Grüns
- Hotel-Tipp: Cornelia Diamond >>>
Carya Golf: Heathland-Eleganz
Wer schon einmal im Umland Londons in den Genuss einer Golfrunde auf einem der Heathland-Klassiker gekommen ist, der wird im Carya Golf Club an der ein oder anderen Stelle daran erinnert werden. Der edle Kurs, gestaltet von Thomson Perrett & Lobb, ist etwas offener und breiter angelegt als der des Cornelia Golf Club. Der Pflegezustand des Platzes mit den zahlreichen Heideflächen sowie der herausragenden Übungsmöglichkeiten übertrifft die meisten Golfplätze in Belek um ein ganzes Stück. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Tatsache, dass der komplette Kurs mit Flutlichtmasten ausgestattet ist, sodass die Runde auch erst nach Einbruch der Dunkelheit beginnen kann. Ob Tag oder Abend, auf diesem Championship-Platz entscheiden vor allem die Annäherungen in die zum Teil großzügigen und rasanten Grüns über Erfolg und Misserfolg. Während die Landezonen der Abschläge bis auf ein paar wenige Ausnahmen großzügig angelegt sind, wird es um die Grüns unter anderem durch die mit schneeweißem Sand gefüllten Bunker knifflig. Carya war mehrmals Austragungsort der Turkish Airlines Open der DP World Tour.
Das beste Loch des Platzes: Auf der zehnten Bahn geht es auf einem Par 5 zurück in Richtung des Clubhauses. Das Layout hat es in sich. Ein See zieht sich über die komplette linke Seite des relativ geraden Lochs und biegt vor dem Grün noch nach rechts ab. Je nach Winkel erfolgt der Schlag ins Grün über das Wasser. Und je nach ausgewählter Tee-Box und Wind ist das Grün auch mit dem zweiten Schlag erreichbar.
- Designer: Thomson Perrett & Lobb
- Merkmal: Parkland, relativ flach, einige Wasserhindernisse
- Greenfees: Greenfee 18 Löcher ab 115 Euro
- Schwierigkeit: anspruchsvoll
- Ausstattung: Driving Range, Putting-Grün, Pitching-Grüns
- Hotel-Tipp: Regnum Carya >>>
National Golf: Oldie but Goldie
Mit dem National aus der Feder von David Jones und David Feherty fing in Belek alles an. Ende 1994 flogen an der Türkischen Küste erstmals Golfbälle durch die Luft. The National ist einer der schwierigsten Plätze der Region und diente als Bühne für mehrere Profi-Turniere. Hauptschwierigkeiten des Platzes sind die teilweise eng in den Wald geschnittenen Bahnen und zahlreiche offensiv platzierte Wasserhindernisse. Zudem ist der Platz mit 6.300 Metern von ganz hinten einer der längeren der Region. 2016 kamen neun weitere Löcher (Ada) hinzu. Die neue Schleife ist etwas offener gestaltet, jedoch erschweren zahlreiche Seen und Teiche die Schläge auf das Fairway und ins Grün. Vom Layout kommen die neuen Bahnen nicht ganz an die Qualität des alten Kurses (Irmak 1-9 und Tuna 10-18) heran. Seit dem Umbau 2016 hat sich die Qualität der Anlage, vor allem auch des Übungsareals, erheblich verbessert. Der Pflegezustand hat absolutes Top-Niveau.
Das beste Loch des Platzes: Auf der Bahn 9 der Tuna-Schleife kann sich das Blatt noch einmal wenden. Das mittellange Par 4 hat von Birdie bis Katastrophe vieles im Angebot. Ein See auf der linke Seite sorgt gemeinsam mit den Bunker rechts zu einer engen Landezone beim Abschlag. Auch beim Schlag ins Grün geht es über das Wasser. Sitzt der Drive, bleibt oft nur ein Wedge ins Grün übrig, ist der Abschlag ungenau, wird der Weg zum Par hart.
- Designer: David Jones / David Feherty
- Merkmal: Parkland, relativ flach, einige Wasserhindernisse
- Greenfees: Greenfee 18 Löcher ab 115 Euro
- Schwierigkeit: sehr anspruchsvoll
- Ausstattung: Driving Range, Putting-Grün, Pitching-Grüns
- Hotel-Tipp: Regnum Carya >>>
Cullinan Links: Zwischen Meer und Fluss
Aus TAT wurde Titanic, aus Titanic nun Cullinan. Bei der 1997 eröffneten Golfanlage in der westlichsten Ecke Beleks hat sich im Branding einiges getan in den vergangenen Jahren. Seit dem Umbau und Eröffnung des Cullinan Hotels stehen mit Aspendos und Olympos zwei 18-Löcher-Plätze aus der Feder von European Golf Design zur Verfügung. Die Bahnen verlaufen teilweise direkt am Meer und am Fluss entlang. Durch den zumeist präsenten Wind sowie der harten Fairways und Grüns kommt Links-Feeling auf. Neben Lykia Links ist vor allem der Aspendos-Platz der offenste und breiteste Platz der Region und spielt sich auch aufgrund der Länge von nur 4998 Meter von Gelb etwas einfacher als die meisten anderen. Etwas schwieriger, vor allem aufgrund der zahlreichen Wasserhindernisse, spielen sich die 18 Löcher des Olympos Course.
Das beste Loch des Platzes: Die 18 des Aspendos ist ein klassisches Risk-and-Reward-Loch. Findet der Ball nach dem Abschlag die richtige Position zwischen den Bäumen und Bunkern auf dem Fairway, kann man je nach Wind auf dem knapp 490 Meter langen Par 5 durchaus mit dem Schlag aufs Grün flirten. Durch ein Wasserhindernis auf der rechten Seite und den interessierten Beobachtern auf der Clubhaus Terrasse steigt der Puls bei der Annäherung aber ein ganzes Stück.
- Designer: European Golf Design / Martin Hawtree
- Merkmal: offen, flach, einige Wasserhindernisse
- Greenfees: Greenfee 18 Löcher ab 100 Euro
- Schwierigkeit: moderat (Slope 110 und 120 von gelb)
- Ausstattung: Driving Range, Putting-Grün, Pitching-Grüns
- Hotel-Tipp Cullinan >>>
Montgomerie Maxx Royal: Für Profis gebaut, für Amateure geeignet
Der Montgomerie Maxx Royal ist einer der jüngeren Plätze der Region und war einige Jahre Austragungsort der Turkish Airlines Open der European Tour. 2013 gewann Victor Dubuisson vor Jamie Donaldson. Geteilter Dritter wurde damals ein gewisser Tiger Woods. Der Superstar kam gut mit den 18 Löchern aus der Feder von European Golf Design mit Front-Mann Colin Montgomerie zurecht. Der Kurs bietet ein Championship-Erlebnis über 6.522 Metern von ganz hinten. Er fordert die Tour-Asse und ist gebaut, um Profi-Turniere auszutragen. Gleichzeitig aber ist er mit seinen etwas breiteren Spielbahnen und insgesamt fünf Abschlagsoptionen keineswegs unlösbar für Amateure. Die 18 Bahnen schlängeln sich durch den Wald, insgesamt acht Seen und zahlreiche Waste-Areas gilt es auf den diversen Löchern zu vermeiden.
Das beste Loch des Platzes: Auf der vierten Bahn des Kurses kommt erstmals Wasser ins Spiel. Das von den Herren-Abschlägen 459 Meter lange Par 5 lässt Raum für mehrere Strategien. Um das Grün anzugreifen, muss der Ball beim Abschlag am besten zwischen den beiden prominenten Pinien links und in der Mitte der Spielbahn abgelegt werden. Ist die Bahn frei, kann man den Angriff über das Wasserhindernis auf der linken Seite wagen.
- Designer: Colin Montgomerie (European Golf Design)
- Merkmal: Parkland, dezent hügelig, einige Wasserhindernisse
- Greenfees: Greenfee 18 Löcher ab 125 Euro
- Schwierigkeit: anspruchsvoll (Slope 125 von gelb)
- Ausstattung: Driving Range, Putting-Grün, Pitching-Grüns
- Hoteltipp: Maxx Royal >>>
Weitere Kurse in Belek
Antalya Golf Club
Gloria Golf
Kaya Palazzo Golf Club
Lykia Links Golf Club
Robinson Nobilis Golf Club
Sueno Golf Club
Beste Reisezeit
Im Sommer ist es heiß und trocken – teilweise klettert das Thermometer weit über die 30-Grad-Marke. Milder und damit besser geeignet für den Golfurlaub sind die Herbst- und Frühjahrsmonate. Allerdings ist dann und vor allem auch von November bis Januar mit ausgiebigen Regenfällen zu rechnen. In den kalten Monaten um den Jahreswechsel regnet es im Schnitt an mindestens zehn Tagen im Monat.
Die Anreise
Anbieter wie Sun Express oder Pegasus bieten von den meisten deutschen Flughäfen direkte Verbindungen nach Antalya an. Vom Flughafen sind es noch etwa 30 Autominuten ins Stadtzentrum.
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