Training

Stagnierendes Handicap? Sieben mögliche Gründe


10. März 2025 , Felix Grewe


Frust im Spiel: Wenn die Leistungen stagnieren, steigt oft die Verzweiflung.
Frust im Spiel: Wenn die Leistungen stagnieren, steigt oft die Verzweiflung. | © David Buono/Icon Sportswire via Getty Images

Wenn Sie schon länger keine Fortschritte mehr in Ihrem Spiel feststellen und Ihr Handicap stagniert, könnte es an einem oder mehrerer dieser sieben Gründe liegen.

Vielleicht kennen Sie das: Sie spielen regelmäßig Golf, trainieren jede Woche auf der Driving Range, auf dem Übungsgrün sowieso und schlagen natürlich verlässlich beim Monatsbecher ab. Auf Ihren Scorekarten allerdings sind die Mühen, die Sie investieren, nicht erkennbar. Ihr Handicap ist wie Omas Apfelkuchen – seit Jahrzehnten unverändert. Woran liegt es, dass Sie stagnieren? Sieben mögliche Erklärungen liefert PGA Professional Emma Booth auf der US-Platfform golfmonthly.com. Wir haben sie für Sie zusammengefasst. 

1) Sie trainieren ohne Ziel 

Vielleicht der häufigste Grund für ausbleibende Fortschritte: Ja, Sie mögen zwar regelmäßig trainieren, aber Ihnen fehlt ein klares Ziel. Wer nur ein paar Bälle schlägt, ein paar Chips und Putts übt und dann wieder nach Hause fährt, wird nicht zum besseren Golfer. So können Sie sich vor einer Runde aufwärmen, klar. Aber einen langfristigen Effekt in Ihrem Spiel erreichen Sie auf diese Weise nicht. Manchmal können zwanzig intensive Minuten Training mehr bewirken als stundenlang Bälle zu schlagen. Entscheidend ist: Sie brauchen ein Ziel. Sie müssen sich herausfordern – und sich auf das konzentrieren, was Sie erreichen wollen. 

2) Ihnen fehlen Herausforderungen

Die Ergänzung zu Punkt eins: Verbesserungen erzielt man meistens dann, wenn man die eigene Komfortzone verlässt. Hören Sie also auf, 50 Bälle mit dem 7er-Eisen zu schlagen – den Schlag beherrschen Sie vermutlich. Widmen Sie sich den Teilen Ihres Spiels, mit denen Sie wirklich Schwierigkeiten haben. Dann werden Ihre Resultate mit der Zeit besser. 

3) Sie nehmen keinen Unterricht 

Manche Golfer erzählen tatsächlich stolz, noch nie bei einem Golflehrer Unterricht genommen zu haben. Nach dem Motto: Hab ich nicht nötig! Klar ist: Damit machen Sie es sich meistens schwerer als nötig. Golftraining bedeutet nicht, dass jemand an Ihrem Schwung herumoperiert und hinterher nichts mehr so funktioniert wie vorher. Ein guter Pro wird sich langsam und mit Ihnen zusammen an mögliche Veränderungen herantasten – und Ihre Bedürfnisse ernst nehmen. 

4) Es fehlt Ihnen die nötige Fitness

Schauen Sie sich Tiger Woods, Rory McIlroy, Brooks Kopeka und (fast) alle anderen Topspieler tourenübergreifend an: Golfer sind heutzutage Athleten! Keine Angst: Sie müssen nicht viermal in der Woche zum Pumpen in die Muckibude fahren – dann hätten Sie ja keine Zeit mehr zum Golfen. Aber eine gewisse Grundfitness sollten Sie aufbauen. Dazu können auch Yoga- oder Pilatesübungen beitragen. Versuchen Sie’s mal – Inspirationen finden Sie auch bei uns auf Golf.de.  

5) Ihre Erwartungen sind zu hoch

Nun zur unbequemen Wahrheit: Oft sind es die eigenen Erwartungen, die uns davon abhalten, die bestmöglichen Leistungen zu erzielen. Das führt meistens zu Enttäuschungen, zu Frust und manchmal Verzweiflung. Vielleicht könnte es Ihnen helfen, das Golf als das zu betrachten, was es ist – ein Spiel. Spielen soll vor allem Freude machen. Für Kinder selbstverständlich. Warum nicht auch für Erwachsene?

6) Ihre Ausrüstung ist veraltet 

Nein, Sie sollen nicht künftig die Gründe für unbefriedigende Leistungen beim Material suchen. Manchmal aber kann es hilfreich sein, ins eigene Equipment zu investieren. Viele Golfer spielen mit Schlägern, die nicht zu ihnen passen – zu kurz, manchmal zu lang, oft zu steif oder einfach veraltet. Das macht das schwierige Spiel noch schwieriger. Lassen Sie sich im Pro Shop Ihres Vertrauens beraten. Kleinigkeiten können häufig große Unterschiede bewirken – auch beim Handicap. 

7) Sie vernachlässigen das kurze Spiel 

Ist doch komisch: Die meisten Golfer trainieren am liebsten (und vielleicht auch am häufigsten?) mit jenem Schläger, den Sie in der Regel maximal 14-mal pro Runde benutzen –dem Driver. Das kurze Spiel rund ums Grün und das Putten vernachlässigen viele sträflich. Die Scorekarte wird dann zur Quittung. Wer mit Handicap 20 unterwegs ist, schlägt oft vom Tee ähnlich weit und präzise wie derjenige, der einstellig spielt. Die Unterschiede zeigen sich in den Fähigkeiten im kurzen Spiel und auf dem Grün. Investieren Sie dort also mehr Zeit – den Effekt werden Sie spüren.