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Vier Tipps: So spielen Sie Ihr bestes Golf, wenn es zählt


5. September 2024 , Felix Grewe


Stark unter Druck: Die erfolgreichsten Golfer spielen im Wettkampf am besten.
Stark unter Druck: Die erfolgreichsten Golfer spielen im Wettkampf am besten. | © golfsupport.nl/Michael Wade/ism

Wie Sie sich am Tag vor einem Wettkampf ideal vorbereiten, um Bestleistungen zu erzielen, wenn es zählt. Und was Sie dafür unbedingt vermeiden sollten.

Wahrscheinlich kennen Sie das Phänomen: Am Abend vor einem Wettkampf fahren Sie noch einmal schnell in Ihren Golfclub, um ein paar Bälle auf der Driving Range zu schlagen. Sie bemühen sich, alle Schwungtipps zu beherzigen, die Ihnen sämtliche Pros in den vergangenen Wochen, Monaten, vielleicht sogar Jahren verraten haben – schließlich wollen Sie sich später bestmöglich vorbereitet fühlen für den nächsten Tag. Doch dann passiert Folgendes: Je mehr Sie sich auf Ihre Technik fokussieren und sich anstrengen, sauber zu schwingen, desto verkrampfter werden Sie. Am Ende fahren Sie frustriert und voller Zweifel nach Hause. 

Die 80-20-Regel

Alistair Davies, einer der führenden PGA Golf Professionals der Welt, rät auf dem US-Portal golfmonthly.com, am Tag vor einem Wettkampf die 80/20-Regel zu befolgen, um am Tag danach Bestleistungen auf der Runde zu erzielen. Soll heißen: Konzentrieren Sie sich im Abschlusstraining zu 80 Prozent auf die Performance Ihrer Schläge und nur zu 20 Prozent auf die Technik. Diese vier Tipps helfen Ihnen dabei:  

1) Arbeiten Sie an der Ausrichtung

Die Ausrichtung vor dem Schlag ist bekanntlich die wichtigste Grundlage, damit der Ball in die gewünschte Richtung fliegt. Viele Fehlschläge könnten durch eine bessere Ansprechposition vermieden werden. Greifen Sie also auf der Driving Range zum Beispiel zu Hilfsmitteln wie einem Tourstick, mit dem sich die korrekte Ausrichtung einfach überprüfen lässt. Schlagen Sie Bälle auf verschiedene Ziele und konzentrieren Sie sich vorrangig darauf, dass Ihr Ball mit der gewünschten Länge und in die richtige Richtung fliegt – und weniger auf technische Details, von denen Sie glauben, dass sie wichtig seien.  

2) Schlagen Sie den Driver nach oben

Die wichtigste Regel mit dem Driver vom Tee: Sie müssen den Ball in einer Aufwärtsbewegung treffen. Am Tag vor einer Runde, könnte dies Ihre wichtigste und einzige Übung mit dem Driver sein. Davies rät zu diesem Drill: Positionieren Sie einen Schlägerkopf-Schutz etwas mehr als eine Driver-Breite vor Ihrem Ball. Ziel ist es nun, die Kugel so zu treffen, dass Sie vorher nicht die Schlägerhaube touchieren. 

3) Simulieren Sie verschiedene Bahnen 

Tiger Woods hat diesen Tipp schon häufig mit Fans und Medien geteilt: Schlagen Sie nicht immer wieder die gleichen Bälle auf der Driving Range, sondern simulieren Sie bestimmte Schläge, die Sie am Folgetag auf der Runde spielen werden – zum Beispiel den 130-Meter-Abschlag übers Wasser am schwierigen Par-3. Den langen Drive aufs schmale Fairway, der auf keinen Fall nach links abbiegen darf oder verschiedene Pitch- und Chip-Varianten. Spielen Sie auf der Range einige Löcher der Runde, indem Sie etwa mit dem Drive beginnen, anschließend zum Eisen greifen und den Ball schließlich gefühlvoll mit einem Wedge aufs imaginäre Grün zirkeln. Machen Sie sich auch bereits mit den Anforderungen des Platzes vertraut. Wie viele Drives werden Sie schlagen? Wie viele lange Eisen? Wie oft müssen Sie übers Wasser spielen? Wo lauern gefährliche Bunker? Und wie sehen die Par-3-Bahnen aus? Je besser Sie wissen, was Sie erwartet, desto gezielter können Sie die Schläge trainieren, die Sie brauchen. 

4) Visualisieren Sie Ihr bestes Spiel 

Bestleistungen beginnen immer im Kopf. Viele Profis auf den großen Touren bedienen sich dem Werkzeug der Visualisierung vor einem Wettkampf – übrigens in fast allen Sportarten. Der Clou: Indem Sie sich vorstellen, wie Sie schlagen wollen, bereiten Sie Kopf und Körper bestmöglich darauf vor und sind später besser in der Lage, genau diese Schläge abzurufen. Nehmen Sie sich also nicht nur Zeit, um auf der Range Bälle zu schlagen, sondern mindestens genauso viel für die mentale Vorbereitung. Wenn Sie den Platz kennen, laufen Sie im Kopf die wichtigsten (und vielleicht schwierigsten) Bahnen ab und visualisieren Sie, wie Sie sämtliche Herausforderungen souverän meistern.