Olympia
Tag drei in Paris: Familie Schmid und Freunde feuern ihren Matti an
1. August 2024 , Deutscher Golf Verband e.V.
Wir berichten täglich in unserem Olympia-Tagebuch von den Golfwettkämpfen in Paris. Tee drei: Matti Schmid in ersten Gruppe mit Unterstützung von Freunden und Familie. Ein Japaner führt und die Franzosen feuern frenetisch an.
Donnerstag, 1. August 2024, 9 Uhr: Das Turnier beginnt. Das Abenteuer Olympia startet mit der ersten Spielergruppe und mittendrin Matti Schmid. Er spielt mit C.T. Pan aus Taiwan und Victor Perez, der großen französischen Gold-Hoffnung. Die Stimmung ist großartig, wild, ungezügelt, französisch wie schon die ganze Zeit während Olympia in Paris.
Viele Fans sind raus nach Guyancourt gekommen, aufs französische Golf-Heiligtum Le Golf National. Natürlich werden die eigenen Helden frenetisch bejubelt, aber auch die Konkurrenz wird freundlich und fair begrüßt. Es hat wieder gewittert heute Nacht. Stundenlang ein Donnerschlag nach dem anderen, die Blitze verbanden sich zu einem Dauergleißen und der Regen prasselte ohne Unterbrechung. Jetzt zum ersten Abschlag ist nichts mehr davon zu spüren. Ein bisschen Wind ist noch übrig, ansonsten blauer Himmel, weiche Grüns und Lust auf Golf.
Leider zunächst ohne die ganz persönliche familiäre Unterstützung. Die Schmidsche Entourage ist im allmorgendlichen Olympia-Verkehrschaos steckengeblieben und verpasst den ersten Abschlag des Sohnes/Freundes/Bruders/Neffen, der ihm zum Glück auch ohne den weithallenden Mattiiiii-Ruf von Onkel Markus perfekt gelingt. Die faszinierende innere Ruhe von Matti erschafft fast so etwas wie eine Schutzaura, die ihn über die ersten Löcher trägt. Victor Perez spürt den Druck der Landsleute, die seine Bälle am liebsten ins Loch brüllen würden. Er liegt schnell eins über und wirkt angestrengt.
Runde eins in Paris
Nach zwei souveränen Pars an der Drei die erste Birdie-Chance nach einem großartigen Schlag aus dem Rough fast tot an die Fahne. Der Putt ist nur noch Formsache. Eins unter. Und dann, endlich, bekommen auch die Franzosen einen ersten Eindruck vom Matti-Fanclub: Das donnernde "Mattiiiii!" ist nicht zu überhören, und als der Ball zur Vier am Par Fünf im Loch verschwindet, wird schnell klar: Die Familie Schmid ist jetzt da und nicht alleine. Wilhelm, Freundin Nora, Stefan, Benny, Bruder Josef, Mutter Andrea, und Onkel Markus werden von zahlreichen deutschen Golf-Fans unterstützt. Matti scheint es zu helfen. Völlig unbeeindruckt vom Theater um Victor Perez lässt er seine Bälle traumhaft sicher fliegen
An der Fünf gibt’s ein Guten-Morgen-Küsschen für/von Nora mit offensichtlich euphorisierender Wirkung. Es folgen Birdies an der Sechs und an der Sieben. Das ärgerliche Bogey an der Acht wird an der Zehn, der Elf, der 13 und der 14 umgehend nachhaltig korrigiert. Matti liegt zwischenzeitlich mit sechs unter an der Spitze des olympischen Turniers. Der Fanclub feiert, das kollektive "Mattiiii!" übertönt zeitweilig sogar die rhythmischen "Victor, Victor, Victor!"-Rufe, der nach den ersten Neun drei über liegt und arg mit den übergroßen Erwartungen seiner Landsleute zu kämpfen hat.
Mama Andrea sieht derweil ihr unerschütterliches Vertrauen in Sohn Matti bestätigt. Freundin Nora trägt Kleid und Hütchen. Onkel Markus ist begeistert und laut. Es läuft. Bis zur 15. Ein Par vier. Kurzgesteckte Fahne. Matti kommt mit sechs unter Par und vier Birdies auf den letzten fünf mit viel Selbstbewusstsein zum Abschlag. Ein Doppel-Bogey später bröckelt die Aura der Unverwundbarkeit, die bis dahin so gut gehalten hat. Nach dem Bogey an der 18 geht Matti Schmid mit drei unter aus der ersten Runde. Eigentlich ein Top-Ergebnis, aber mit drei Schlagverlusten am Ende irgendwie schade.
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Onkel Markus sieht‘s trotzdem positiv: „Insgesamt war es eine Top-Performance Er hat genau drei Fehler gemacht und die wurden mit vier Schlägen gnadenlos bestraft. Ansonsten hat er super gespielt.“ Auch Bruder Josef war trotz der Fehler am Ende insgesamt sehr zufrieden: „Ich fand er hat sehr gut gespielt. Es ist wie es ist jetzt. Das Ende kann man nicht mehr ändern. Man muss das Positive mitnehmen und da geht morgen sicher noch mehr.“
Matti selbst hat es übrigens ganz entspannt aufgenommen. Sein Fazit: „Gutes Spiel, ich hätte sicherlich ein bisschen mehr rausholen können, aber kommt vielleicht noch.“ Bei Victor Perez lief es übrigens genau umgekehrt. Er konnte sich am Ende steigern und kam mit einer eins unter ins Clubhaus. In Führung liegt nach dem ersten Tag Hideki Matsuyama mit acht Schlägen unter Par. Es wird eine anspruchsvolle Aufgabe für Matti morgen. Dann hoffentlich mit dem gesamten Fanclub rechtzeitig am ersten Abschlag.
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