Olympia
Tag eins in Paris - mit Matti, Rahm und ganz viel Sonne
30. Juli 2024 , Deutscher Golf Verband e.V.
Wir berichten täglich in unserem Olympia-Tagebuch von den Golfwettkämpfen in Paris. Tee eins: Ankunft und Trainingsrunde am Dienstag - inklusive erste Impressionen vom Platz.
Dienstag, 9 Uhr. Geschafft, Akkreditierung bekommen, Parkplatz gefunden, Weg zum Golf National gefunden, Presseeingang gefunden, Mediacenter gefunden, Zugang zum Platz gefunden, den Delegationsleiter Marcus Neumann gefunden, die Range gefunden, Bundestrainer der Herren Uli Eckhardt gefunden, Matti Schmid und seinen Caddie Mike gefunden.
Stephan Jäger noch nicht gefunden. Der sollte eigentlich sowieso erst am Abend eintreffen. Wird wohl nichts. Wetterchaos in Detroit. Wir erwarten Jäger erst am Mittwochvormittag. Am Donnerstag muss er spielen, da gibt’s keine Gnade. Orientierungstag. Ordner, Servicepersonal, Organisatoren, Journalisten, TV Teams, Fotografen, sie alle suchen und finden oft auch. Nicht immer sofort, nicht immer im ersten Versuch, aber am Ende meistens dann doch.
Verpflegt wird erst ab 11 Uhr, hoffentlich, möglicherweise. Es drohen mehr als 30 Grad, es sollen die heißesten Tage bisher werden. Wasser würde durchaus helfen. Heißen Tee gefunden. Besser als nichts. Dazu ein Banänchen und Müsliriegel (Honig Mandel), es entwickelt sich. Im Mediacenter läuft die Klimaanlage. Frische 18 Grad sind vorgewählt. Draußen ist es auch ganz schön. Im Schatten sind es vielleicht 27 Grad. Einen Tod muss man sterben.
Impressionen vom Dienstag
Jon Rahm kommt aus der Pressekonferenz. Einzelinterviews mit den spanischen Kollegen, Selfies, dann Abgang. Er scheint sich wohl zu fühlen. Das wirkt extrem professionell. Min Woo Lee und Jason Day bei der Pressekonferenz. Es ist seltsam, Golfer in Nationaltrikots zu sehen. Irgendetwas zwischen Fußball und Ryder Cup. Rund um die Spieler wuselt es gewaltig. Es wirkt fast, als ob zwei, drei Vorbereitungstage mehr ganz gut wären. Aber das ist ja immer so. Wenn‘s dann drauf ankommt, wird es funktionieren. Übungstage eben. Rory McIlroy und Shane Lowry sind da. Pressekonferenz. Zwei, die den Platz mögen. Ryder-Cup-Siege helfen da gewaltig. Die Stimmung ist gut, entspannt und optimistisch.
Dienstag kurz vor 11. Matti puttet und wird gleich noch neun Löcher gehen. Er wirkt frisch und ausgeruht, obwohl er am Wochenende noch die 3M Open in Minneapolis auf einem hervorragenden 12. Platz abgeschlossen hat. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur nächsten PGA-Tour-Karte. Der Platz sieht noch absolut jungfräulich und friedlich aus. Fast schade, sich vorzustellen, dass hier in Kürze 60 Golf-Pros jede Menge Divots raushauen werden. Die Friedlichkeit täuscht. Die Zähne von Golf National sind aus der Ferne kaum erkennbar. Lange Fairways, schnelle, sehr ondulierte Grüns, giftiges Rough, wer sich nicht optimal vorbereitet, wird es schwer haben.
Mattis Caddie Mike kennt Paris National wie kaum ein Zweiter. Jeden Grashalm, jedes Sandkorn, alle Bodenwellen, Puttlinien, Anspielflächen, Drive-Landezonen hat er schon analysiert und für Matti aufbereitet. Ein echter Vorteil auf diesem komplizierten Platz. Das Ziel ist definiert, eine gute Rolle spielen und wenn‘s läuft, in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Warum auch nicht? Es sind nur 59 Konkurrenten am Start. Es gibt keinen Cut und gut golfen können sie alle. Matti Schmid und Stephan Jäger ganz vorne. Es wäre überraschend, eine Sensation sicherlich nicht.