Team-WM Herren
Ziel des Tages nicht erreicht
20. Oktober 2023 , Stefan Bluemer
Am dritten Wettkampftag der 33. Team-WM der Herren geht es für die Bundesadler nicht wie gewünscht nach vorne, sondern zurück bis auf den 26. Platz. Entsprechend unzufrieden sind Trainer und Athleten und nehmen sich für die morgige Finalrunde vor, sich mit einem deutlichen besser Ergebnis aus dieser WM zu verabschieden.
Abu Dhabi/VAE – Platz 26 von 36 Nationen kann im Zwischenklassement nach drei von vier Wettkampfrunden natürlich nicht zufrieden stellen. Beim deutschen Team blieb nur Jonas Baumgartner vom GC Hösel unter Par. Aber auch der Rheinländer hatte bei seiner 70 (-2) so viele Schläge vor allem auf den Grüns liegen lassen, dass er eher grimmig von der Runde kam. Die Grüns des National Course im Abu Dhabi GC haben noch immer keine Freundschaft mit den Bundesadlern geschlossen.Zählt man die Schläge zusammen, die im Klassement fehlen, weil Bälle auf der Lochkante liegen blieben oder ausgelippt sind, wäre eine Platzierung in der Top Ten absolut realistisch gewesen. Aber da auch der letzte Zentimeter als ein ganzer Schlag gewertet wird, liegt Deutschland mit einem Gesamtscore von nur fünf Schlägen unter Par nur auf dem 26. Platz.
Schwäche auf den Par 5
Frappierend ist die Schwäche der Deutschen, Chancen auf den Par-5-Löchern zu kreieren und in Birdies oder Eagles umzusetzen. Nach drei Runden, also insgesamt 36 gespielten Par 5 haben die Athleten des Junior Team Germany hier nur einen Gesamtscore von fünf unter Par notiert. Zum Vergleich: die USA haben alleine auf diesen Löchern -16 in den Büchern. Oder anders ausgedrückt: 11 der 19 Schläge, die die US-Boys besser liegen als die Schützlingen von Bundestrainer Christoph Herrmann, kommen alleine von den Löchern 2, 8, 10 und 18.
Bundestrainer unzufrieden
Bundestrainer Christoph Herrmann war etwas unglücklich, machte seinem Team aber keinen Vorwurf: „Wir sind mit dem heutigen Tag natürlich wirklich unzufrieden. Wir hatten uns für den Moving Day sehr viel vorgenommen und wollten Plätze nach oben gut machen, Anschluss gewinnen. Das ist uns leider nicht gelungen. Wir waren heute nicht in der Lage, so stabil weiter zu spielen, wie es sich bisher abgebildet hatte. Wir hatten heute nur ein vernünftiges Ergebnis unter Par. Die beiden anderen Ergebnisse sind leider über Par ausgefallen. Das führt in einem so starken Feld dazu, dass man nochmal Plätze verliert. Wir haben nach der Runde noch gearbeitet, uns für die Finalrunde präpariert und hoffen sehr, dass die Dinge greifen. Die Moral müssen wir nicht beschwören. Selbst nach diesen Rückschlägen sind alle hoch motiviert. Wir wollen uns versöhnlich aus dem Turnier verabschieden. Eine Spitzenplatzierung ist zwar nicht mehr drin, aber ein gutes Tagesergebnis ist möglich. Das wollen wir auf jeden Fall einfahren.“
Stimmen der Spieler
Tiger Christensen vom Hamburger GC sah seine 76 (+4) selbstkritisch: „Heute habe ich es mal wieder nicht wirklich ans laufen bekommen. Ich hatte Schwierigkeiten auf den Grüns und habe zu viele Bogeys gespielt. Das war heute einfach nicht gut. Morgen geht es nochmal auf Angriff.“
Jonas Baumgartner war zwar zum dritten Mal unter Par geblieben, spürte aber dennoch, dass auch bei ihm nicht soviel zusammen lief, wie gewünscht: „Ich habe mich ziemlich gut gefühlt, denn ich hatte gestern Abend noch gut trainiert. Das lange Spiel vom Tee war auf jeden Fall deutlich besser. Ich habe mir durch die Schläge ins Grün viele Chancen gegeben, habe dann aber die Putts nicht gemacht. In der Runde war ein Hänger. Generell habe ich nicht viele Fehler gemacht, aber heute habe ich mit Wedges in der Hand zwei Fehler gemacht. Das darf eigentlich nicht passieren. Die guten Schläge habe ich nicht ausgenutzt, weil ich die Putts nicht gelocht habe. Am Ende des Tages ist es nur eine mittlere, statt eine gute Runde geworden. Ich hatte viele Qualitätsschläge und habe gut gespielt, aber es war der Wurm drin und ich hatte vor dem Loch eine Blockade.“
Tim Wiedemeyer brachte zwar früh ein Birdie unter, konnte anschließend aber nicht verhindern, dass der Score bis auf drei über Par anstieg. Entsprechend unzufrieden war der Bayer mit dem Verlauf des Tages: „Ich hatte heute ein gutes lange Spiel, wie gestern auch. Ich habe aber leider schlecht geputtet. Morgen wird nochmal attackiert.“
Favorit marschiert
Die USA waren als haushohe Favoriten nach Abu Dhabi angereist und schicken sich an, ihrer Rolle gerecht zu werden. Nach der dritten von vier Wettkampfrunden führt das Team, in dem die aktuellen Nummern 2, 4 und 5 im World Amateur Golf Ranking versammelt sind, mit vier Schlägen Vorsprung auf die beiden schlaggleichen Teams aus Norwegen und Frankreich. Dahinter folgen, alle dicht gedrängt und nur jeweils einen Schlag voneinander getrennt, Australien (4.), Tschechien (5.), Südafrika und die Niederlande (T6), Titelverteidiger Italien (8.) sowie Neuseeland und China, die sich den neunten Platz teilen.
Die Norweger haben sich so weit nach vorne gespielt, weil keine andere Mannschaft bei erneut sehr harten Bedingungen tiefer schießen konnte. Mit einem Tagesscore von zehn unter Par waren die Skandinavier extrem stark unterwegs. Nur die USA konnten mithalten.
In der Einzelwertung liegt der frisch gebackene PGA-Tour-Spieler Gordon Sargent (USA) nach Runden mit 67, 70 und 67 Schlägen bei zwölf unter Par alleine an der Spitze. Dahinter folgen nicht weniger als sechs Spieler aus sechs Nationen, die nur einen Schlag mehr gebraucht haben.
Früh raus
Am Finaltag heißt es für die Bundesadler, sehr früh aus den Federn zu klettern. Schon um 6.30 Uhr geht es für Tiger Christensen auf Tee 1 raus. Um 6.41 Uhr ist Tim Wiedemeyer an der Reihe und Jonas Baumgartner geht um 6.52 Uhr in seine letzten 18 Löcher dieser Team-WM. Mit den Deutschen werden die Teams aus der Schweiz und aus Marokko spielen. Marokko ist Gastgeber der Team-WM 2027.
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