Team-WM Herren
Italien holt den Titel
3. September 2022 , Stefan Bluemer
In einem faszinierenden Duell gewinnt Italien bei der World Amateur Team Championship in Frankreich den Titel. Das Nachsehen haben die Schweden, die bis zum vorletzten Loch noch gleichauf lagen. Deutschland landete im Endklassement auf Rang 16.
Guyancourt/Frankreich – Der Kampf um den Titel versprach große Spannung. Schweden an der Spitze des Feldes hatte vor der Finalrunde lediglich einen Schlag weniger in der Wertung, als Italien, Japan und die USA. Auch Gastgeber Frankreich mit nur zwei Schlägen mehr in den Büchern war noch ein heißer Kandidat dafür, die Eisenhower Trophy in den Abendhimmel über Le Golf National zu recken.
Für das National Team Germany um Bundestrainer Uli Eckhardt ging es nach zwei nicht optimal verlaufenen Runden auf dem leicht zu unterschätzenden Red Course von Saint-Nom-La-Bretéche darum, wieder an die starke Leistung der Auftaktrunde anzuknüpfen. Wie in Runde eins ging es auch am Finaltag für die Bundesadler von Tee 10 auf den Albatros Course von Le Golf National. Deutschland ging mit gesamt zwölf unter Par schlaggleich mit Belgien vom geteilten elften Platz in den vierten und letzten Akt dieser Welt-Titelkämpfe.
Das Ziel war klar: ein Platz in der Top Ten sollte es doch bitte noch werden.
Nur Platz 16
Für die Bundesadler verlief der Tag aber alles andere als gut. Zwar kämpften wieder alle drei Spieler und alle hielten den Score tapfer zusammen, aber mit eins über Par für das Team ging es nochmal fünf Plätze im Gesamtklassement zurück, so dass Schwarz-Rot-Gold in der Endabrechnung auf Rang 16 geführt wird.
Jonas Baumgartner vom GC Hösel kam Even Par (71) ins Clubhaus, Anton Albers vom Hamburger GC brauchte 72 (+1) Schläge und Laurenz Schiergen war mit seiner 73 (+2) nicht in der Wertung.
Anders als die Deutschen liefen im Kampf um den Titel die Athleten vor allem aus Schweden und Italien heiß. Schon relativ früh am Tag hatten sich die anderen Aspiranten aus dem Kampf um Gold und Silber verabschiedet, dafür machten es Schweden und Italien sehr spannend.
Das bessere Ende hatten die Südeuropäer für sich. Mit -31 hatte Italien am Ende nur einen Schlag Vorsprung auf Schweden.
Mit -27 sichern sich die USA immerhin noch Bronze.
Endstand
1. Italien -31
2. Schweden -30
3. USA -27
4. Norwegen -25
5. Spanien -23
6. Frankreich -21
7. Japan -20
…
16. Deutschland -11
Stimmen zur Team-WM
Bundestrainer Uli Eckhardt war am Abend des Finaltags mit dem Abschneiden seiner Mannschaft nicht zufrieden: „Ich bin natürlich enttäuscht. Da braucht man nichts beschönigen - speziell nach diesem guten Start auf Platz drei. Danach haben wir es nicht mehr geschafft, das Spiel in die Gänge zu bekommen. Was auch immer der Grund dafür war, es ist schwierig, das jetzt zu analysieren. Aber ich bin lange genug in diesem Geschäft, um das alles einzuordnen. Man hat gute Wochen, man hat schlechte Wochen. Das war definitiv nicht unsere beste Performance. Wir haben es auf dem einfacheren Platz von Saint-Nom-La Bretéche versäumt, die tieferen Scores zu spielen, die dort im Bereich des Machbaren waren. Ich hatte heute das Gefühl, dass wir diese Stimmung mit in den Schlusstag genommen haben. Hier ist keiner auseinander geflogen, aber es hat auch keiner gut gespielt. Leider war das der Tenor der letzten drei Tage. Auch das ist alles nur ein weiterer Schritt auf dem Weg der Spieler. Jede Erfahrung ist wertvoll. Wir werden die drei Jungs im Profibereich sehen und da werden sie die Erfahrungen nutzen können, die sie hier gemacht haben. Eine kleine Träne habe ich im Knopfloch, weil es das letzte Amateur-Turnier war, das ich betreut habe. Ich hätte mir einen besseren Abschluss gewünscht. Aber so ist das nun mal.“
Jonas Baumgartner (GC Hösel) hätte sich auch einen besseren Verlauf dieser Weltmeisterschaft gewünscht: „Die Woche war natürlich nach dem ersten Tag etwas enttäuschend. Wir haben so gut angefangen und an den anderen drei Tagen solide gespielt. Ich kann mir keine Vorwürfe machen, aber der Score hat einfach nicht mein Spiel gezeigt. Als Team hatten wir eine super Energie, wir haben sehr viel Spaß gehabt und die Vorbereitung war optimal. Das Ergebnis zeigt leider nicht, was wir uns vorgenommen hatten.“
Anton Albers (Hamburger GC) wird viel für sich aus dieser WATC mitnehmen: „Es ist gerade etwas schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir haben uns das alle anders vorgestellt, als die letzten drei Tage verlaufen sind. Ich nehme aus dieser Woche trotzdem sehr viel mit. Es hat mit dem Team riesig Spaß gemacht. Es ist eine super Truppe, die wir haben. Für mich wird es immer sehr viel bedeuten, Deutschland bei einer WM vertreten zu haben. Das ist eine sehr große Ehre.“
Laurenz Schiergen (GC Hösel) zog ein insgesamt positives Fazit: „Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein. Da hätten wir mehr abliefern können. Bei mich persönlich ging diese Woche nicht mehr, aber trotzdem bin ich sehr froh, diese Erfahrung machen zu dürfen, gerade mit dem Team in der Konstellation. Es hat neben dem Platz alles sehr viel Spaß gemacht und im Hinblick auf die Zukunft war das eine sehr gute Erfahrung. Ich werde davon noch lange profitieren. Jetzt freue ich mich erstmal, wieder in die USA zu gehen, aber ich hoffe, nochmal für Deutschland spielen zu dürfen, denn es war eine richtig coole Erfahrung.“
2023 Dubai
In etwas mehr als einem Jahr steht schon die nächste Team-WM auf dem Spielplan. Die Damen werden vom 18. bis 21. Oktober um die Espirito Santo Trophy kämpfen, während die Herren eine Woche später an gleicher Stelle auf dem vom Greg Norman entwickelten Fire Course von Jumeirah Golf Estates um die Eisenhower Trophy spielen werden. Es wird nur noch auf einem Platz gespielt und das Teilnehmerfeld wird auf 36 Nationen begrenzt sein.
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