GBGO 2023
Fischer Co-Leaderin
1. Juni 2023 , Stefan Bluemer
Die 19. German Boys & Girls Open ist in St. Leon-Rot auf dem Weg. Die Jugend Europas und der Welt findet in der Kurpfalz wie gewohnt ein Setup vor, das den großen Respekt des sportlich ausgerichteten Clubs dokumentiert. Am ersten von drei Wettkampftagen setzen sich bei den Mädchen Marie-Agnes Fischer vom Münchener GC und die Niederländeron Fleur van Beek an die Spitze des Feldes.
St. Leon-Rot – Der GC St. Leon-Rot hat als Dauergastgeber dieses international so prestigeträchtigen und bei den Jugendlichen überaus beliebten Turniers mal wieder ganze Arbeit geleistet. Die Plätze St. Leon und Rot sind beide in exzellentem Zustand und werden von den Talenten aus Europa und der Welt in höchsten Tönen gelobt. Zumal: die Grüns sind richtig schnell. Und für perfektes Wetter haben die Veranstaltung in der Kurpfalz auch noch gesorgt. Sommerlich, aber sehr angenehm.
Bei den Mädchen sind 113 Talente aus 24 Nationen am Start. Neben Deutschland stellen Schweden und Frankreich mit jeweils zehn Starterinnen die größten Mannschaften.
Zu den Top-Favoriten bei Mädchen und Jungen gehören ohne Frage zwei Mitglieder des Junior Team Germany: Helen Briem vom Stuttgarter GC Solitude mit einem Handicap von -7,5 und Tim Wiedemeyer vom Münchener GC mit einem Handicap von -6,7. Beide führen mit Blick auf das Handicap das große Teilnehmerfeld an. Wiedemeyer geht dabei als Titelverteidiger auf den Platz. Im vergangenen Jahr hatte der Münchner einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg gefeiert und startete auch in diesem Jahr mit einer formidablen 66 (-6).
Bei den Mädchen ist Titelverteidigerin Nastasia Nadaud aus Frankreich nicht am Start, so dass ein neuer Name den Weg auf den Pokal finden wird.
Beste Spielerinnen des ersten Tages waren Fleur von Beek (NL) und Marie-Agnes Fischer. Die Spielerin des Münchener GC war im letzten Flight der frühen Startzeit von Tee 1 auf Platz Rot gestartet. Auf der Front Nine blieb die Scorekarte sauber und die Spielerin des Junior Team Germany brachte schon drei Birdies unter. Auf der Back Nine musste die Bayerin zwar zwei Bogeys notieren, setzte diesen aber zwei Birdies und sogar einen Eagle entgegen.
Beim Eagle auf Bahn 16 (447 Meter) nahm Fischer mit dem Driver die Tigerline und hatte danach noch 185 Meter ins Grün. Mit einem Holz 3 legte die Co-Leaderin den Ball auf zwei Meter an den Stock und lochte ganz cool ein.
Fleur van Beek spielte mit ihrer 67 (-5) ihre bislang beste Turnierrunde überhaupt. Sechs Birdies bei nur einem Bogey ergaben für die Niederländerin die geteilte Führung vor der morgigen Runde auf Course St. Leon.
Großer Bruder
Johanna Axelsen aus Dänemark kam mit dem zweitbesten Score des Tages (68, -4) vom Platz. Bruder John war Mitglied der legendären dänischen Mannschaft, die 2018 in Irland die Weltmeisterschaft gewann. 2017 war er als Leader in die Finalrunde der German International Amateur Championship gestartet, musste am Ende aber mit Platz vier zufrieden sein. Inzwischen spielt der große Bruder von Johanna auf der DP World Tour.
Die 16-Jährige vom Ledreborg Palace GC schickt sich an, dem Vorbild in der Familie zu folgen und macht sich im internationalen Golf schon jetzt einen guten Namen. Die Dänin blieb in der Auftaktrunde ohne Bogey und schrieb auf Front Nine und Back Nine jeweils zwei Birdies auf ihre Karte. Macht unter dem Strich 68 Schläge. Vier unter Par ist auf dem von den goldenen Abschlägen gespielten Par-72-Platz nach 5.798 Meter sehr gut, aber noch immer ein Stück vom Platzrekord entfernt, den vor einem Jahr am Finaltag die Siegerin und die Tschechin Denisa Vodickova aufgestellt hatten.
Vodickova musste sich mit fünf Schlägen Rückstand auf Nastasia Nadaud vor einem Jahr mit Silber begnügen, startet in diesem Jahr aber ganz stark und teilt sich mit Johanna Axelsen den dritten Platz. Die 18-jährige Tschechin brachte vier Birdies und einen Eagle unter, hatte dazu noch zwei Bogeys auf der Karte.
Briem solide
Helen Briem vom Stuttgarter GC hatte einen soliden Start ins Turnier. Die Schwäbin, die bei der Team-WM 2022 schlaggleich mit der Nummer eins der Weltrangliste den tiefsten Einzelscore erreicht hatte, notierte zwei Bogeys und schraubte mit fünf Birdies den Score auf drei unter Par. Vom fünften Platz geht es in den zweiten Turniertag.
Stimmen vom Tag
Die Münchenerin Marie-Agnes Fischer strahlte nach der Runde glücklich: „Der Tag heute war gut für mich und ich bin echt zufrieden mit der Runde. Der Platz ist in einem richtig guten Zustand und die Grüns sind flott. Es macht richtig Bock, hier zu spielen und er lässt sich auch gut spielen. Die Pins waren heute fair gesteckt. Das Wetter war traumhaft, wenn auch etwas warm. Mein Flight war mega nett. Ich hatte gute Abschläge, habe gut geputtet und die Schläge ins Grün waren auch gut. Es ist alles glatt gelaufen. Mal sehen, wie es in den nächsten Tagen wird. Der erste Tag bedeutet ja noch gar nichts. Ich bin sehr gespannt und freue mich voll!“
Die Dänin Johanna Axelsen hat in Schweden schon mal sehr tief geschossen, kennt also das Gefühl, eine tiefe Scorekarte einzureichen: „Ich habe mich heute einfach an den Spielplan gehalten und versucht, ein paar Grüns zu treffen und wenn ich einen Fehler gemacht habe, mein Up-and-down zu halten. Ich mag die Plätze hier in St. Leon-Rot wirklich sehr. Vor allem, dass man einen Vorteil hat, wenn man ein Longhitter ist, aber auch, wenn man kurz und gerade schlägt. Dies war meine zweite Turnierrunde ohne Bogeys. In Haverdal in Schweden habe ich einmal eine wirklich verrückte Runde mit nur 62 Schlägen gespielt.“
Helen Briem analysierte am Nachmittag ihre Runde des Vormittags ganz sachlich: „Meine Drives waren heute gut. Ich habe leider zu wenig daraus gemacht. Der Platz ist in einem super Zustand und die Grüns sind sehr, sehr schnell. Da war ich noch ein bisschen zu vorsichtig und daher ist auf jeden Fall noch viel Potenzial für die nächsten Runden da.“
Fleur van Beek strahlte nach ihrer persönlichen Bestleistung: „Das ist ein anspruchsvoller Course, aber wenn man gut spielt, ist er machbar. Ich bin zum dritten Mal hier. Ich liebe es, jedes Jahr hier zu sein. Es ist ein großartiges Turnier.“
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GBGO 2023
Der Titelverteidiger legt vor
1. Juni 2023