GBGO 2023
Der Titelverteidiger legt vor
1. Juni 2023 , Christopher Tiess
Am ersten Tag der German Boys & Girls Open setzt sich ein konzentrierter Tim Wiedemeyer (Münchener GC) mit fehlerfreier Auftaktrunde (66;-6) an die Spitze. Doch die Verfolger halten die Fühlung.
St. Leon-Rot. Schöner kann der Sommer-Einstand an diesem 1. Juni kaum sein: 28 Grad Celsius, Sonne, wenig Wind und ein perfekt präparierter Meisterschaftsplatz im GC St. Leon-Rot. Neben den 110 Anmeldungen im stark besetzten Feld der Mädchen, sind auch 113 der besten Spieler aus Deutschland und Europa angetreten, um ihren neuen Meister zu finden. Einer, der weiß, wie es geht, ist Tim Wiedemeyer vom Münchener GC. Der ist nämlich als amtierender GBGO-Meister angereist. Und als ebenjener würde er am Samstag gerne auch wieder abreisen.
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Das Fundament für einen etwaigen Back-to-Back Erfolg hat er an diesem herrlichen Eröffnungstag bereits gelegt. Er spielte seine Runde, ohne auch nur einen einzigen Schlag zu verlieren. Vier Birdies und ein Eagle notierte Wiedemeyer neben seinen 13 Pars. Mit seiner 66 (-6) stand der früh gestartete Süddeutsche schon zur Mittagszeit ganz oben im Leaderboard. Und dort steht er auch noch zum Ende dieses ersten Turniertags.
Der Junioren-Nationalspieler zieht ein Fazit für den Tag: „Ich war relativ gut unterwegs. Ich hab 16 Grüns getroffen und konnte mir einige Birdie-Chancen erarbeiten und auch nutzen. Natürlich bin ich hier, um meinen Titel zu verteidigen.“ Mit der Turnieranlage ist Wiedemeyer dabei mehr als vertraut: „Der Platz liegt mir auf jeden Fall - ich mag ihn sehr. Ich habe hier über die letzten drei Jahre im Winter trainiert und kenne ihn dadurch natürlich auch ganz gut.“
Das beste Turnier
Neben den makellosen Grüns und Fairways gibt es aber noch etwas ganz anderes, was das Turnier zu etwas Besonderem macht. Das kann auch Tim Wiedemeyer bestätigen: „Hier bei der GBGO ist einfach so eine gute Atmosphäre. So viele Jugendspieler, die man kennt. Und naja, auch die Tombola ist etwas ganz Besonderes.“ Wiedemeyer gilt in seiner Clubmannschaft und im Junior Team Germany als Punktegarant. Und weil sein Projekt Titelverteidigung alles andere als eine Tombola werden soll, darf auch in den Folgetagen mit einem hochkonzentrierten Defending Champion gerechnet werden.
Denn die Konkurrenz in diesem hochklassig besetzten Turnier ist ganz und gar nicht schläfrig. Schlaggleich stehen mit 67 Schlägen (-5) Luca Memeo und Jakob Janda (Tschechien) auf dem geteilten zweiten Rang. Janda, der seit der Saison 2022 in der Gegend zuhause ist und für den Lokalrivalen vom GC Mannheim-Viernheim spielt, resümiert seine erste Turnierrunde: „Ich habe heute gute Drives gehauen und habe oft mit dem ersten Putt eingelocht. Darauf kommt es auf diesem Course an: gute Drives schlagen und gut putten. Ich habe den Course St. Leon sehr oft gespielt, mindestens 20 mal.”
Für den 16jährigen Tschechen ist es bereits die dritte Teilnahme am GBGO - seine beste Platzierung war ein beeindruckender vierter Platz im Jahr 2021. Er ist von dem Event sichtlich angetan: „Das Turnier ist das am besten organisierte in Europa. Es ist das beste Turnier, was ich je gespielt habe. Es ist immer gut, hier zu sein.” Auf dem geteilten vierten Rang steht das Trio Ville Virkkala (FIN), Jakob Lotschak (AUT) und Pedro Messerli (SUI) mit 68 Schlägen (-4).
Wernicke mit Pech und Motivation
Und dichtauf folgen auf T7 das Nordlicht Emil Albers, das inzwischen den GC St. Leon-Rot zu seiner neuen sportlichen Heimat gemacht hat und Peer Wernicke vom GC Hubbelrath. Beide sind mit 69 Schlägen (-3) zurück ins Clubhaus gekommen. Gemeinsam mit ihnen stehen Simon Hovdal (SWE) und Giovanni Manassero (ITA) auf der Platzierung. Dabei hatte gerade Wernicke berechtigte Chancen auf ein noch besseres Zwischenergebnis - wäre doch nur dieses Bogey-Bogey-Finish nicht gewesen.
Der amtierende IAM-Meister resümiert: „An sich bin ich mit der Auftaktrunde zufrieden, wobei das Finish natürlich sehr unglücklich war. An Bahn 17 hatte ich eine Stecker-Lage in einem Fairway-Bunker. Der war so tief reingebohrt, dass ich meinen Ball kaum noch gesehen habe. Und an Bahn 18 habe ich das Grün an der falschen Seite verfehlt. Ich hätte die Runde gerne besser zu Ende gespielt. Ich habe aber sehr gut geputtet - das hat es mir ermöglicht, sechs Birdies zu machen.
Und Wernicke schliesst den Tag mit einem hoffnungsvollen Ausblick: „Der Platz ist anspruchsvoll und sehr lang - und die GBGO ist ein super Turnier mit einem tollen Starterfeld und einer mega Organisation. Ich will auf jeden Fall vorne mitspielen. Ich werde schauen, dass ich die nächsten zwei Tage hinterher lege. Ich glaube, da geht noch was.“
Nachdem das Feld der Jungen zum Auftakt auf dem Platz St. Leon gespielt haben, wird morgen getauscht. Dann steht Platz Rot auf dem Plan. Die Mädchen spielen dann St. Leon. So oder so - auch für Tag zwei darf mit hochklassigem Spitzensport in einer außergewöhnlichen Golfanlage gerechnet werden.