Ryder Cup 2023
LIV-Spieler in Rom? Faldo ist dagegen und übt scharfe Kritik
27. Januar 2023 , Thomas Kirmaier
Der Streit um die LIV-Tour und ihre Daseinsberechtigung geht weiter. Jetzt teilt Nick Faldo gegen die Serie und ihre Verantwortlichen aus. Englands Golf-Legende fordert: keine LIV-Golfer beim Ryder Cup.
Der Mann hat sechs Majors gewonnen und ist einer der erfolgreichsten Sportler, die das Vereinigte Königreich jemals hervorgebracht hat. Wenn Sir Nicholas Alexander „Nick“ Faldo spricht, hört die Golf-Welt zu. Faldos Wort hat Gewicht. Zumal: Der 65-Jährige gehört zum Team Tacheles, wie er jüngst unter Beweis stellte, als er in einem Interview mit Sky Sports die LIV-Golfer und deren Boss Greg Norman scharf attackierte.
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Auf die Frage, ob die LIV-Jungs beim Ryder Cup in Rom dabei sein sollten, wurde Faldo deutlich: „Nein, das sollten sie nicht. Sie sind raus, weil sie sich für eine rivalisierende Tour entschieden haben. Wenn Sie 20 Jahre für ein Unternehmen arbeiten und dann zum Konkurrenten wechseln, kann ich Ihnen versprechen, dass Ihr Bild nicht mehr an der Wand hängt“, so Faldo. Er hat immerhin elfmal am Ryder Cup teilgenommen und weiß genau, was es heißt für Europa zu kämpfen.
Faldo machte auch keinen Hehl daraus, was er von LIV wirklich hält: „Das ist eine geschlossene Gesellschaft, die nichts zum Wachstum des Golfsports beiträgt. Das bringt mich wirklich um, wenn sie um die Welt in ein Land fliegen, das seit mehr als 100 Jahren Golf spielt, und sagen: 'Wir lassen das Golfspiel wachsen'". LIV sei für ihn „bedeutungslos“ und „peinlich“. Diese Jungs hätten schlicht eine Menge Geld bekommen.
Weltranglisten-Erste nach Wochen
Und auch der Macher der Saudi-Serie bekommt sein Fett weg. Was durchaus interessant ist, denn Faldo (65) und Greg Norman (67) waren einige Jahrzehnte Weggefährten. Unterschied: Der Engländer gewann mehr Majors (6:2), der Australier stand länger an Position eins der Weltrangliste (331:97 Wochen). Faldo über Norman: „Er war ein großartiger Golfer. Er war wirklich ein charismatischer, aufregender Golfer und er hat all das absolut ruiniert."
Die Amerikaner haben ihre Entscheidung bereits getroffen, ohne LIV-Golfer zum Ryder Cup nach Rom zu reisen. Die DP World Tour wartet noch auf eine gerichtliche Anhörung im Februar, nach der wohl entscheiden wird, ob sie Spieler sanktionieren kann, die zu LIV übergelaufen sind, oder ob sie weiterhin antreten und sich für den Ryder Cup qualifizieren können. Vielleicht erledigt sich das Problem auch von selbst, denn: Die derzeit zwölf besten Europäer im Ranking (McIlroy, Rahm, Fitzpatrick, Hovland, Lowry, Fleetwood, Hatton, Straka, Power, Noren, Pieters und Meronk) sind allesamt keine LIV-Jungs. Faldo wird’s freuen.