Tour-Report
Schmid glänzt, Knapp geht baden und Lob für den Alligatordompteur
3. März 2025 , Thomas Fischbacher
Matti Schmid glänzt im Finale der Cognizant Classic, während Jake Knapp an der Elf scheitert. Billy Horschel bekommt hingegen Lob vom Tierschutz.
Vier verpasste Cuts und ein geteilter 25. Rang in Torrey Pines – für Matti Schmid begann die Saison auf der PGA Tour eher verhalten. Sein Auftritt bei der Cognizant Classic könnte nun die Wende einleiten. Der Bayer aus dem Elite Team Germany blieb vier Runden auf dem Champion Course im PGA National vier Mal unter 70 Schlägen. Und durch eine starke 67 im Finale stand am Ende Rang 17 in der Bilanz. Es ist die bisher beste Saisonleistung des 27-Jährigen, der sich im FedExCup auf den 105. Rang verbessert.
Den Titel sicherte sich Joe Highsmith. Für den Amerikaner ist es der erste Sieg auf der PGA Tour. Kurios: Am Freitag versenkte er noch einen Par-Putt, der ihn gerade so über die Cut-Linie brachte. Dann folgten zwei 64er Runden. Am Ende hatte er bei 19 unter Par zwei Schläge Vorsprung auf Jacob Bridgeman und J.J.Spaun. „Gewinnen war das Letzte, was ich im Kopf hatte“, so der Sieger.
Ein wenig Hilfe bekam er im Verlauf der Schlussrunde von Jake Knapp, der das Turnier mit einer 59 eröffnet und es bis Bahn elf am Sonntag vorne lag. Dann versenkte er einen Ball beim Schlag ins Grün ins Wasser und benötigte zwei weitere Schläge, um den Ball vom Rand wieder auf trockenen Boden zu bringen. Das Triple Bogey zerstörte seine Hoffnungen auf den zweiten PGA-Tour-Titel.
Horschel und der Alligator
Für Aufsehen sorgte in Florida auch Billy Horschel. Der ehemalige FedExCup-Sieger hatte in Palm Beach Gardens eine Begegnung mit einem Alligator, die viral ging. Der 38-Jährige aus Ponte Vedra Beach verscheuchte nämlich mithilfe seines Wedges einen sogenannten Mississippi-Alligator vom Fairway des PGA National. Und bekam im Anschluss Lob von der Tierrechtsorganisation PETA.
Zwei 64er Runden am Wochenende, eine 59 am Donnerstag und 19 unter Par insgesamt? Es sind Zahlen, die für den berüchtigten Champions Course im PGA National mit der Bärenfalle, der jahrelang zu den schwierigsten Tests des Jahres gehörte, durchaus ungewöhnlich sind. Grund dafür ist ein neues Gras, das den Platz grüner, aber dafür auch deutlich weicher macht. Bei den Spielern kommt dies weniger gut an.
Meilenstein für Ko
Open-Sieg, Olympisches Gold und der Einzug in die Hall of Fame – 2024 war das Jahr der Lydia Ko. Und auch 2025 beginnt für die Neuseeländerin verheißungsvoll. Ko glänzt weiter, nicht nur als Model auf dem Cover der koreanischen Vogue, sondern auch auf dem Golfplatz. Bei der Women’s World Championship in Singapur erreichte die 27-Jährige ihren nächsten Meilenstein: Mit ihrem Sieg bei Asiens Major verdiente sie 360.000 US-Dollar und überholte damit die Australierin Karrie Webb auf Platz zwei in der ewigen Geldrangliste der LPGA Tour.
Als Vierte trudelte Charley Hull in Singapur über die Ziellinie. Der Solheim-Cup-Star hatte über die Turnierwoche Probleme mit dem Magen, wie sie in einem Interview bekannt gab. „Ich bin heute Morgen aufgewacht und mir war tatsächlich schlecht. Ich habe mich übergeben, und dann habe ich mich irgendwie wieder gefangen”, so Hull am Samstag. Wie die Engländerin die Überlkeit in den Griff bekam? Sie ging Laufen und verbesserte ihre persönliche Bestmarke im 5-K-Lauf um 30 Sekunden. „Das hat mich für den Rest des Tages in einer guten Verfassung gehalten.” Durchaus hart im nehmen, diese 28-Jährige, die zuletzt bekannt gab, dass sie keine Lust auf Golftraining hat und stattdessen ihre Laufleistung verbessern möchte.
Ex-Häftling darf zur Open
Es ist schon jetzt eine der faszinierendsten Golfgeschichten des Jahres: Ein ehemaliges Motorrad-Gang-Mitglied, das mehrere Jahre seines Lebens im Gefängnis verbachte, spielt vom 17. bis 20 Juli die Open Championship in Royal Portrush. Sein Name: Ryan Peake. Sein Lebenswandel: Inspirierend.
Nicht minder faszinierend war der Auftritt von Dale Whitnell in Runde zwei der South African Open Championship. Im Durban Country Club lochte der Engländer zwei Mal zum Ass.
Stichwort Inspiration: Major-Sieger Gary Woodland kämpft auch knapp eineinhalb Jahre nach einer erfolgreichen Hirnoperation mit den Folgen seiner Erkrankung – obwohl er längst wieder auf der PGA Tour spielt. Dafür hat er nun eine Auszeichnung erhalten.
Der Amerikaner ist übrigens einer der Protagonisten der dritten Staffel von Full Swing, die seit vergangener Woche angelaufen ist. Gold.de-Redakteur Felix Grewe hat sich die Doku angesehen und stellt fünf Stories vor, für die sich das Reinschauen lohnt.
