Tour-Vorschau

Bärenfalle und Asiens Major


25. Februar 2025 , Daniel Dillenburg


Die Bear Trap in Palm Beach Gardens und Jin Young Ko als Siegerin der HSBC Women's World Championship 2023.
Die Bear Trap in Palm Beach Gardens und Jin Young Ko als Siegerin der HSBC Women's World Championship 2023.

Die Herren müssen in die Bärenfalle, die Damen dürfen in Singapur bei Asiens Major ran. Außerdem startet die Epson Tour in ihre neue Spielzeit. Mit dabei: Etliche Deutsche. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour: Cognizant Classic

PGA National Resort, Florida, 27. Februar bis 2. März

Die PGA Tour biegt in ihr zweites Viertel der regulären Saison ein. Die Cognizant Classic ist das neunte von insgesamt 36 Turnieren, bevor es in den Playoffs um die dicke Bonusauszahlung geht. Außerdem zieht es die besten Spieler der Welt vom Westen der USA (und Mexiko vergangene Woche) nach Florida. In dem Sunshine State stehen in den kommenden fünf Wochen vier PGA-Tour-Events an. Das erste findet im traditionsreichen PGA National Resort statt, ehemaliger Austragungsort von Ryder Cup und PGA Championship und in erster Linie für seine Bärenfalle (Löcher 15 bis 17) bekannt.

9,2 Millionen US-Dollar werden in Palm Beach Gardens ausgeschüttet. Ein Gesamtpreisgeld, das längst nicht mehr die Topstars hinter dem Ofen hervorlockt. Insgesamt zählt das Teilnehmerfeld vier Spieler aus den Top 20 der Weltrangliste: Russell Henley (17), Shane Lowry (18), Sepp Straka (19) und Billy Horschel (20). Dieses Quartett zählt definitiv auch zu den Top-Favoriten mit Lowry als PGA-National-Experten. Der Ire wurde 2022 Zweiter und erreichte auch in den vergangenen beiden Jahren jeweils die Top Fünf. Titelverteidiger ist der US-Amerikaner Austin Eckroat, der im vergangenen Jahr mit einem neuen Turnierrekord (17 unter Par) triumphierte.


Trotz des niedrigen Siegerergebnisses im vergangenen Jahr zählt der Champion Course im PGA National durchaus zu den anspruchsvolleren Plätzen auf der Tour. Dies liegt primär an dem omnipräsenten Wasser. Nur auf drei Löchern kommen keine Wasserhindernisse ins Spiel. Eine Phase auf der Runde, die jeder Profi einfach nur überstehen möchte, sind die Löcher 15 bis 17, die sogenannte „Bear Trap“. Hier wird ein schwieriges Par 4 von zwei nicht weniger schwierigen Par 3s gesandwicht. Gerade im engen Titelkampf kommen spätestens hier die Nerven so richtig ins Spiel.

Mit Thomas Rosenmüller und Matti Schmid sind zwei Deutsche dabei. Golf-Team-Germany-Kollege Jeremy Paul hofft (Stand Dienstag, 25. Februar) als erster Nachrücker noch ins Feld zu rutschen. Während Rosenmüller sein Debüt feiert, tritt Schmid bereits zum dritten Mal auf dem Par-71-Platz an. Das Wochenende konnte er bislang noch nicht erreichen.

LPGA Tour: HSBC Women’s World Championship

Sentosa Golf Club, Singapur, 27. Februar bis 2. März

Die dreiwöchige Asienreise der LPGA Tour erlebt diese Woche ihren Höhepunkt: Die HSBC Women’s World Championship lockt jedes Jahr die meisten Topstars auf den weltweit größten Kontinent, der in etwa ein Drittel der gesamten Landmasse ausmacht. Im Sentosa Golf Club schlagen 66 Spielerinnen ab, davon rangieren neun unter den Top Ten der Weltrangliste. Der Spitzname „Asiens Major“ kommt nicht von ungefähr. Das mit 2,4 Millionen US-Dollar dotierte Turnier geht in seine 17. Auflage und außer Nelly Korda sind alle großen Namen in Singapur am Start.

Die Australierin Hannah Green tritt als Titelverteidigerin an. In einem furiosen Finale inklusive gelochtem Putt aus acht Metern auf der 18 setzte sie sich gegen die Französin Celine Boutier knapp durch. Green war die insgesamt zwölfte Major-Siegerin, die Asiens Major gewinnen konnte. Eine absolute Singapur-Expertin ist die Südkoreanerin Jin Young Ko, die dieses Turnier zwei Jahre in Folge für sich entschied (2022, 2023). Als eine der formstärksten Spielerinnen geht die Thailänderin Jeeno Thitikul in die Woche. Nach ihrem Sieg auf der Ladies European Tour wurde sie vergangene Woche Dritte in ihrem Heimatland.


Esther Henseleit, Sophia Popov und Caroline Masson halten wie in der vergangenen Woche die deutsche Fahne hoch. Das Elite-Team-Germany-Trio verpasste es, in Thailand ein Top-Ergebnis mitzunehmen, obwohl Henseleit an den ersten drei Tagen vorne mitspielte. Erst eine 77 (+5) im Finale warf die Silbermedaillengewinnerin von Paris aus den Top Ten. Das letzte deutsche Top-20-Ergebnis in Singapur erreichte Popov 2021 (T17).

Epson Tour: Central Florida Championship

Country Club of Winter Haven, Florida, 28. Februar bis 2. März

Die Epson Tour eröffnet diese Woche ihre 45. Saison. Inzwischen traditionell tut sie dies im Country Club of Winter Haven in Florida. Das Turnier, welches bis zum vergangenen Jahr noch Florida’s Natural Charity Classic hieß, läuft ab sofort unter dem Namen Central Florida Championship und ist das erste von drei Events in Florida in Folge. Der Auftakt des Florida Swings war in den vergangenen Jahren gerne ein erster Indikator, wer sich am Ende der Saison ein Ticket für die LPGA Tour sichert. Im vergangenen Jahr stiegen vier Spielerinnen aus den Top Fünf des Endklassements auf. Im Vorjahr waren es drei aus den Top Sieben.

Ein Top-Ergebnis zum Saisonstart ist also ein gutes Omen. Drei Deutsche wollen genau dies schaffen: Sophie Hausmann, Isi Gabsa und Aline Krauter beginnen diese Woche ihre Mission „LPGA-Aufstieg“. Während Hausmann und Gabsa bereits jeweils einmal auf der Epson Tour gewinnen konnten, feiert Krauter ihr Tour-Debüt. Bislang nur auf der LPGA Tour unterwegs, muss auch sie dieses Jahr erstmals den steinigen Weg über die zweite Liga gehen. Ein Top-Ergebnis feierte die Stuttgarterin in diesem Jahr bereits. Beim Lalla Meryem Cup auf der Ladies European Tour wurde sie geteilte Achte. Das Gesamtpreisgeld bei der Central Florida Championship beträgt 250.000 US-Dollar.

DP World Tour: South African Open Championship

Durban CC, Südafrika, 27. Februar bis 2. März

Nur wenige Turniere auf der DP World Tour blicken auf eine längere Historie als die South African Open Championship. Erstmals 1903 ausgetragen, ist das Event seit 1997 Teil der DP World Tour. Etliche Legenden des Golfsports konnten die südafrikanische Meisterschaft bereits gewinnen. Südafrikas erfolgreichster Golfer, Gary Player, ist mit 13 Siegen Rekord-Champion. Bobby Locke siegte 1935 – sein erster von insgesamt neun Titeln als Amateur. Das letzte Mal, als der Durban Country Club als Austragungsort diente (2010), hielt Ernie Els die Heimtrophäe in den Händen. Trotz der langen Pause wurde die SA Open an keinem anderen Ort häufiger gespielt als in Durban (18. Mal).

Das mit der Sunshine Tour co-sanktionierte Event schüttet insgesamt 1,5 Millionen US-Dollar aus. In den vergangenen sechs Jahren war das Turnier fest in südafrikanischer Hand. Dean Burmester konnte die vergangene Ausgabe als sechster Südafrikaner in Folge gewinnen. Der Titelverteidiger, eigentlich auf der LIV Tour unterwegs, geht auch diese Woche als Top-Favorit ins Heimspiel. Seine größten Konkurrenten sind die Engländer Laurie Canter, Jordan Smith und John Parry sowie der US-Amerikaner Johannes Veerman.


Mit Marcel Siem und Freddy Schott sind auch zwei Deutsche gemeldet. Siem hat äußerst gute Erinnerungen an die SA Open. Bei seinen vergangenen beiden Teilnahmen (2020, 2022) erreichte er jeweils die Top Ten. Schott wiederum schlägt mit Rückenwind ab: Die Kenya Open beendete er dank einer 64 im Finale unter den Top Ten und sicherte sich so seinen Platz in dieser Woche. Als extra Motivation werden in Durban drei Tickets für die diesjährige Open Championship in Royal Portrush vergeben.