LET
Briem sensationell Zweite in Schweden
2. Juni 2024 , Thomas Fischbacher
Helen Briem glänzt im Finale der Dormy Open in Helsingborg mit einer spektakulären 64, schafft es ins Stechen und sichert sich am Ende bei ihrem erst dritten Start auf der Ladies European Tour den zweiten Rang.
Helen Briem hat mehrfach ihr außergewöhnliches Talent unter Beweis gestellt. 2021 krönte sie sich mit nur 15 Jahren zur Europameisterin bei den Juniorinnen, zwei Jahre später brachte sie der Gewinn der R&A Girls' Amateur Championships in England ins Rampenlicht. Noch nie zuvor hatte eine Deutsche in der mehr als hundertjährigen Geschichte des britischen Traditionsturnier triumphieren können. Im September zeigte Briem dann beim Junior Solheim Cup erneut eine starke Vorstellung und war eine Stütze des erfolgreichen europäischen Teams. Auch in diesem Jahr konnte sie sich bereits einen bedeutenden Titel sichern. Trotz Abiturstress holte sie sich zu Jahresbeginn den Sieg bei der Portuguese International Ladies Amateur Championship.
Ihr Traum ist es, irgendwann mit Golf ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Vergangene Woche schnupperte das Top-Talent aus dem Junior Team Germany auch bei den Profis mit rein – und zeigte mit Platz elf beim Amundi German Masters powered by VcG, dass sie mit ihren enorm langen Abschlägen auch auf der Ladies European Tour schon ganz gut mithalten kann. Der Lohn für die Top-Leistung am Seddiner See: Briem erhielt eine Einladung für die Dormy Open Helsingborg, die im Allerum Golf Club im Süden Schwedens stattfand, und durfte ihr Können erneut auf der großen Bühne testen.
Sensationelle 64 im Finale
Briem bewies über die drei Turniertage, dass sie trotz jungen Alters und fehlender Erfahrung bereits mehr als konkurrenzfähig ist. Nach soliden Runden von 72 und 69 Schlägen schaffte sie locker den Cut und ging als geteilte 19. mit fünf Schlägen Rückstand auf die Spitzenposition in das Finale.
Am Sonntag passte dann fast alles zusammen. Briem notierte während einer sensationellen Schlussrunde neun Birdies, davon vier in Folge im Endspurt ab Bahn 15, und nur ein Bogey. Sie holte sich mit einer 64 (-8) die Führung im Clubhaus. Nach längerer Wartezeit schaffte es lediglich Perrine Delacour mit zwei abschließenden Birdies auf den Bahnen 17 und 18, mit der Deutschen gleichzuziehen.
Ein Stechen musste die Entscheidung um den Titel herbeiführen. Mit einem Birdie auf der 18 war es die Französin, die sich den Sieg sichern konnte. Während sich Delacour über ihren ersten LET-Titel freute, kann Briem stolz sein auf ihre imposante Darbietung.
„Wenn die Putts fallen, kann man einen richtigen Lauf bekommen und in einen Flow kommen“, kommentierte Briem. „Das ist vor allem auf den hinteren Neun passiert. Ich habe sogar noch Chancen liegen gelassen, aber unter dem Strich bin ich natürlich sehr zufrieden mit acht unter Par. Ich habe an den ersten beiden Tagen ok gespielt, aber nicht mehr. Um Titel zu spielen, ist großartig und gibt mir jede Menge Selbstvertrauen für die Zukunft.“
Schmidt teilt Rang zehn
Auch Patricia Isabel Schmidt kann zufrieden auf die drei Turniertage zurückblicken. Die Gewinnerin der Belgian Ladies Open 2023 landete nach 71, 68 und 70 Schlägen auf dem geteilten zehnten Rang (-7). Ebenfalls im Preisgeld: Leonie Harm (T35, -2) und Carolin Kauffmann (T56, +1).
Laura Fünfstück, Sophie Witt, Helen Kreuzer, Sarina Schmidt und Leticia Ras-Anderica hatten den Cut verpasst.