Langer & Cejka

PGA Tour Champions: Deutsche Dominanz


31. Juli 2023 , Daniel Dillenburg


Dominator auf der PGA Tour Champions – Bernhard Langer.
Dominator auf der PGA Tour Champions – Bernhard Langer. | © golfsupport.nl/Michael Wade/Icon Sportswire

Die PGA Tour Champions ist eine Anlaufstelle für viele große Namen des Golfsports. Auch zwei Deutsche konnten auf der Seniorentour bereits große Erfolge feiern.

Die PGA Tour Champions wurde zwar offiziell erst 1980 gegründet – organisierter Golfsport für die über 50-Jährigen in den USA fand aber bereits deutlich früher statt. Schon 1937 wurde erstmals die Senior PGA Championship ausgetragen – damals noch im altehrwürdigen Augusta National Golf Club. Bis um dieses Event jedoch eine ganze Tour gestrickt wurde, vergingen einige Jahrzehnte. So richtig Fahrt auf nahm das Projekt Seniorentour durch das Legends of Golf Event, das 1978 sein Debüt feierte. Der Erfolg des Team-Events veranlasste die Verantwortlichen der PGA Tour, die Senior PGA Tour ins Leben zu rufen. 2003 wurde die fast ausschließlich in den USA stattfindende Tour zur Champions Tour umgetauft, seit 2016 ist sie unter dem Namen PGA Tour Champions bekannt.

Langer hält den Rekord...

In der Anfangszeit wurde das Geschehen von zwei Nationen dominiert. Vor allem die Amerikaner sowie die Australier feierten zahlreiche Erfolge. Spieler wie Don January, Miller Barber oder Bob Charles gewannen die Geldrangliste mehrfach. Mitte der Neunziger betrat Hale Irwin die Seniorenbühne und holte einen Titel nach dem anderen. Sieben Majors sowie 38 weitere reguläre Champions-Events gewann der US-Amerikaner und hielt damit lange Zeit den Rekord auf der Tour. Seit 2001 wird nach jeder Saison der Charles Schwab Cup vergeben – und zwar an jenen Spieler mit den meisten gesammelten Punkten, nicht mit dem höchsten Preisgeld. Seit 2010 ging der Pokal sechs Mal an Bernhard Langer, der seit 2021 einen deutschen Kollegen an der Seite hat: Alex Cejka. Wir blicken auf die Erfolge beider Spieler auf der PGA Tour Champions:

Bernhard Langer

Titel: 46
Debüt-Erfolg: 2007 Administaff Small Business Classic
Letzter Sieg: 2023 US Senior Open

Fünf Jahre nach seinem letzten Titelgewinn auf der European Tour vollzog Bernhard Langer 2007 den Wechsel auf die amerikanische Seniorentour. Rückblickend stellt man fest: Der Beginn einer neuen Ära auf der PGA Tour Champions wurde in diesem Jahr eingeläutet. Gleich bei seinem vierten Start auf der Tour dominierte der damals 50-Jährige das Feld. Die Administaff Small Business Classic begann er mit einem Platzrekord, egalisierte das niedrigste Ergebnis nach 54 Löchern auf der PGA Tour Champions (-25) und gewann mit acht Schlägen Vorsprung auf Mark O’Meara. Das Turnier bei Houston war ein Vorgeschmack auf das, was Langer in den Jahren drauf erreichen würde.

Langers Erfolge auf der PGA Tour Champions

Gleich in seinem ersten vollen Champions-Jahr entschied Langer die Geldrangliste für sich. Der Hall of Famer triumphierte 2008 nicht nur bei drei Turnieren, sondern beendete auch alle fünf Majors in den Top Ten. Es fehlte nicht viel und er hätte auf Anhieb den Charles Schwab Cup gewonnen. Stattdessen wurde er zum „Player of the Year“ ernannt. Seitdem gewann Langer die Geldrangliste nur in drei Jahren nicht – 2011, 2019 und 2022, Stand 2023). Seine Erfolge und Auszeichnungen alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Die wichtigsten Zahlen und Fakten im Überblick: 

Langer gewann sechs Mal den Charles Schwab Cup (2010, 2014, 2015, 2016, 2018 & 2020-21). 2014 bis 2016 verwies er drei Mal in Folge Colin Montgomerie auf den zweiten Rang in der Gesamtwertung. Mit insgesamt 46 Siegen hät er den alleinigen Titelrekord. Niemand holte so viele Major-Titel auf der PGA Tour Champions wie Langer (zwölf). In der Saison 2017 gewann Langer sieben Turniere und verdiente damit mehr als 3,6 Millionen US-Dollar Preisgeld – so viel wie kein anderer vor ihm. Insgesamt verbuchte er Turniereinnahmen von mehr als 35 Millionen Dollar. Auch diese Statistik führt er an.

Im Oktober 2021 sicherte sich der Deutsche im Alter von 64 Jahren, einem Monat und 27 Tagen den Titel bei der Dominion Energy Charity Classic und wurde damit zum ältesten Sieger auf der PGA Tour Champions. Seitdem gewann er vier weitere Turniere und baute den Altersrekord weiter aus. Langer gilt nicht zuletzt aufgrund seiner zahlreichen Erfolge auf der PGA Tour Champions zu den lebenden Golflegenden und wird von seinen jüngeren Kollegen als Vorbild angesehen. Phil Mickelson bezeichnete ihn beim Saisonfinale 2021 als den „goldenen Standard“. Langer war nicht nur der erste deutsche Sieger auf der Tour, er prägte diese auch wie kein anderer vor ihm.

Seit 2021 spielt Alex Cejka auf der PGA Tour Champions. Dort gewann er im ersten Jahr zwei Major-Turniere.

Seit 2021 spielt Alex Cejka auf der PGA Tour Champions. Dort gewann er im ersten Jahr zwei Major-Turniere.

Ein zweiter deutscher Major-Sieger


Alex Cejka

Titel: 3
Debüt-Erfolg: 2021 Regions Tradition
Letzter Sieg: 2023 Senior Open Championship

Noch weniger Anläufe als Langer benötigte Alex Cejka, um seinen ersten Titel auf der PGA Tour Champions zu gewinnen. Bereits bei seinem dritten Start klappte es mit dem Triumph – und zwar gleich bei einem Major, der Regions Tradition! Die beiden Starts zuvor erkämpfte sich Cejka jeweils über ein Qualiturnier und bei seinem Major-Debüt, das er nur der Absage eines anderen Spielers zu verdanken hatte, bezwang er Steve Stricker mit einem Birdie am ersten Extra-Loch. Der Rookie Cejka war innerhalb weniger Wochen viele seiner Sorgen los, denn mit dem Triumph sicherte er sich die Tourkarte für die kommenden fünf Jahre.

Diese Lockerheit war auch bei seiner zweiten Major-Teilnahme zu spüren. Die Senior PGA Championship dominierte der damals 50-Jährige mit all seiner Erfahrung und sicherte sich mit vier Schlägen Vorsprung den zweiten großen Coup. Zwei Siege bei den ersten beiden Major-Starts waren vor ihm keinem anderen geglückt. Seine Rookie-Saison beendete Cejka als 13. des Charles Schwab Cup. Ein zweiter Spitzenspieler aus Deutschland war also auf der PGA Tour Champions angekommen. Der dritte Major-Titel folgte 2023. Im Royal Porthcawl Golf Club in Wales bezwang er bei brutalen Bedingungen Padraig Harrington im Stechen. Das Duo lag nach vier Runden bei einem Gesamtergebnis von fünf über Par.