Rückblick
Sechs magische Momente für Schwarz-Rot-Gold
29. Dezember 2024 , Redaktion Golf.de
2024 war für Golf-Deutschland ein Jahr mit vielen Höhepunkten. Wir blicken zurück auf die großen Siege und emotionalsten Momente aus schwarz-rot-goldener Sicht.
Helen Briem startet durch
Was soll man bei dieser jungen Dame anfangen? Helen Briem blickt auf eine Saison zurück, in der so viel Großartiges passierte, dass man ein ganzes Buch darüber schreiben könnte. Aber der Reihe nach: Als erste deutsche Nummer eins der Amateurinnen wechselte die 19-Jährige im Sommer ins Profilager. Am Jahresende standen bereits fünf Tour-Siege in der Bilanz, einen davon feierte die Longhitterin aus dem National Team Germany sogar bei der La Sella Open auf der Ladies European Tour – und das bei ihrem ersten Profi-Start. Verdient bekam sie den Award „Sporthilfe-Juniorsportlerin des Jahres” – als erste Golferin jemals. „Im Welt-Damengolf sucht ein derartig kometenhafter Start seinesgleichen”, kommentierte Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV.
Marcel Siem liefert Spektakel
Der Routinier hat ein wechselhaftes Jahr hinter sich. Eine Hüftoperation führte zu einer Auszeit, auch ein Cart-Unfall auf Mauritius hatte schmerzhafte Folgen. Doch Siem ist ein Kämpfer – und fabrizierte bei der Italian Open mal wieder Spektakuläres. Bei seinem erst vierten Start nach der Operation gewann er seinen sechsten Tour-Titel. Und das nach einem spannenden Thriller im Stechen gegen den nicht einmal halb so alten Tom McKibbin. Sein emotionaler Jubel ging um die Golfwelt. „Ich liebe diesen Sport und ich liebe es, hart für den Erfolg zu arbeiten.” Trotz fortgeschrittenen Alters ist der Ratinger noch lange nicht fertig. Er träumt vom Masters und will irgendwann auf die PGA Tour und zum Ryder Cup. Nichts ist unmöglich.
Bernhard Langers Feuerwerk im Finale
Wer dachte, Bernhard Langer wäre nach seinem Achillessehnenriss zu Jahresbeginn kein Titelkandidat mehr auf der PGA Tour Champions, sah sich einmal mehr getäuscht. Der 67-Jährige absolvierte eine solide Saison bei den Senioren und veredelte diese mit dem eindrucksvollen Sieg bei der Charles Schwab Cup Championship in Phoenix. „Unglaublich, einfach unglaublich”, staunte Ernie Els. „Er trotzt einfach allem. Er ist ein absolut unglaublicher Golfer und ein wunderbarer Gewinn für unser Spiel.“ Doch Langer war noch nicht fertig. Kurz vor Weihnachten sicherte sich der zweimalige Masters-Gewinner den Titel bei der PNC Championship (zum sechsten Mal insgesamt) an der Seite seines Sohnes Jason. Und das in einem packenden Titelkampf gegen Charlie und Tiger Woods.
Alexandra Försterlings Heimsieg
Mit der besten Freundin im Titelkampf in der Berliner Heimat - und dann klappt es auch noch mit dem Heimsieg. Alexandra Försteling war nach ihrem spektakulären Titel beim Amundi German Masters voller Freude. „Jeder Sieg ist speziell, aber hier bei meinem Heimturnier zu gewinnen, ist natürlich umso schöner“, so Försterling, die sich in der Finalrunde ein denkbar hochklassiges Duell mit Emma Spitz lieferte, das erst auf dem zweiten Extraloch zu Ende ging. „Es ist schwierig, meine Gefühle zu beschreiben. Es wirklich unglaublich und fühlt sich wie ein Traum an.” Die traumhafte Spielzeit hätte für Försterling, die im März bereits die Aramco Team Series in Florida gewonnen hatte, fast noch eine Teilnahme am Solheim Cup zur Folge gehabt. Sie war eine der Kandidatinnen für einen Captain’s Pick, den am Ende leider andere erhielten.
Esther Henseleits Silber-Coup
Es war kein Sieg, aber dennoch ein historischer Erfolg und definitiv einer der größten Momente des Jahres. Dank einer sensationellen Finalrunde holte Elite-Team-Germany-Spielerin Esther Henseleit Silber in Paris und damit die erste Olympische Medaille für den deutschen Golfsport. „Heute Morgen dachte ich mir, dass etwas Besonderes passieren kann. Jetzt stehe ich hier mit der Medaille. Ich bin extrem glücklich und zufrieden und werde wohl ein paar Tage brauchen, bis ich das realisiere.” Und der Lauf ging weiter. Die Norddeutsche ließ weitere Top-Ergebnisse auf der LPGA Tour folgen und debütierte sogar noch im Solheim Cup für Team Europe. In Virginia überzeugte sie trotz der Niederlage mit starkem Golf und Nervenstärke.
Stephan Jäger macht den Drachenjäger
Wenn Scottie Scheffler im vergangenen Jahr zur Bestform fand, holte er in den allermeisten Fällen auch den Titel. Bei der Houston Open hatte der Amerikaner allerdings das Nachsehen und musste sich mit Rang zwei begnügen. Denn ein Spieler war an diesem denkwürdigen Finaltag einfach noch stabiler: Stephan Jäger aus dem Elite Team Germany, der zum allerersten Mal und als erster Deutscher nach neun Jahren (Alex Cejka in Puerto Rico) wieder einen Titel auf der PGA Tour erringen konnte. Nicht nur in Deutschland gab es dicke Schlagzeilen Überall auf der Welt war vom „Drachenjäger“ zu lesen – in Anspielung an den Kommentar Jägers über das Duell mit Dauersieger Scheffler, als er sagte: „So, to kind of slay the dragon a little bit this week was amazing.“
PGA Tour
Kollision mit Bettgestell: Zehenbruch bei Hovland
29. Dezember 2024
Video
Die zehn besten Videos des Jahres
29. Dezember 2024