Leglise Trophy

Sieg für Bock


26. August 2024 , Stefan Bluemer


Nils-Levi Bock freut sich über den Sieg (© Cameron Smith/R&A/R&A via Getty Images)
Nils-Levi Bock freut sich über den Sieg (© Cameron Smith/R&A/R&A via Getty Images)

Die Jaques Leglise Trophy, das traditionsreiche Duell zwischen den Jugendteams aus Großbritannien und Irland (GBI) und Kontinentaleuropa, endet 2024 mit einem 12:10-Sieg für die Auswahl des Kontinents. Nils-Levi Bock vom GC St. Leon-Rot gibt bei diesem fünften Sieg der EGA-Auswahl in Serie sein Debüt für den Kontinent und holt dabei für sein Team 2,5 von drei möglichen Punkten.

Liverpool/England – Am ersten Wettkampftag drückte Mutter Natur am Ufer der Irischen See der Jacques Léglise Trophy im West Lancester GC mit heftigem Sturm ihren Stempel auf. Erst mit über vier Stunden Verzögerung konnten die Matches beginnen. Es zeigte sich, dass 2024 die Mannschaften auf Augenhöhe spielen und so war es kein Zufall, dass nach neun Matches der Zwischenstand 4,5:4,5 war. Es wurden nur die Einzel gespielt. Die Vierer, die eigentlich am Morgen hätten stattfinden sollen, wurden gestrichen.

Der Wind blieb das bestimmende Element und so war es weniger ein Kampf um Par und Bogey, als viel mehr ein Kampf der Youngster mit dem Platz und den Elementen.
Der europäische Kapitän Pierre Relecom hoffte, dass ein kleiner finanzieller Anreiz sein Team zum 17. Sieg seit 1958 führen würde.
„Wir waren am Mittwochabend beim Bowling und dort gab es eine Spielhalle, in der man 1-Pfund-Münzen kaufen konnte. Also haben wir den Jungen gesagt, dass man für jedes Birdie eine 1-Pfund-Münze bekommt“, erklärte der Coach den spielerischen Anreiz.
„Es war ein Achterbahntag“, kommentierte Relecom das Geschehen. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde der Kontinent die Einzel mit 7:2 gewinnen. Dann wendete sich das Blatt zu Gunsten von GB&I und letztlich war es ausgeglichen.

Nils-Levi Bock erlebte ein spannendes Debüt. Sein Match gegen Dominic McGlinchey war immer offen und kostete einiges an Nerven. Auf der Front Nine lag der Bundesadler lange knapp in Führung. Auf der Back Nine ging es dann aber hin und her. Das bessere Ende hatte der Deutsche, der mit 1auf seinen Punkt für den Kontinent holte.

Finaltag

Am Finaltag war das Wetter viel besser und so konnten alle Matches planmäßig stattfinden. Die Vierer am Vormittag gingen alle an den Kontinent. Nils-Levi Bock geriet mit seinem Partner Scott Woltering zwar früh in Rückstand, aber je länger das Match lief, desto besser harmonierten die beiden, so dass nach vier Birdies und einem Eagle eine klare 4auf-Führung stand. GB&I konnte zwar noch verkürzen, aber mit 2auf ging der Punkt dennoch an den Kontinent.

Einzel am Nachmittag

In den Einzeln des Nachmittags dominierte GB&I zwar, aber der Vorsprung des Kontinents war nicht mehr aufzuholen.
Nils-Levi Bock lieferte sich mit Sebastian Desoisa ein enges Match, bei dem mal der eine, mal der andere in Front lag. Am Ende wurde dieses Match geteilt, wobei der Deutsche mehr Birdies auf der Karte hatte.

Großes Erlebnis

Nils-Levi Bock war nach der Siegerehrung von den Eindrücken völlig überwältigt: „Das war mit eine der geilsten Wochen, die ich je hatte. Das Gefühl, Europa vertreten zu dürfen, ist einfach unglaublich und eigentlich mit nichts zu vergleichen. Das war eine unglaublich tolle Woche und ich bin natürlich auch überglücklich, dass wir jetzt das fünfte Mal hintereinander gewonnen haben. Ich könnte nicht glücklicher sein. Ich bin stolz darauf, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe. Mit den 2,5 von 3 möglichen Punkten habe ich wirklich sehr, sehr gut gespielt. Es war eine sehr große Ehre, Europa zu repräsentieren.“

Tradition pur

Der neuntälteste Club Englands war in diesem Jahr Gastgeber der Jacques Léglise Trophy. Der Club wurde 1873 in Blundellsands Liverpool gegründet und verfügt über einen der natürlichsten und anspruchsvollsten Golfplätze der britischen Inseln. In West Lancashire fand 2023 die Finalqualifikation für die Open statt. 2020 gewann dort Aline Krauter die Women's Amateur Championship.