Natur

Kompost vom Old Course


20. August 2024 , Petra Himmel


Kompost vom Old Course
Kompost vom Old Course | © P.Himmel

Kompost vom Old Course für den eigenen Garten? Für die Bewohner von St. Andrews in Schottland kein Problem.

Ganz versteckt am Ende der kleinen Straße, die entlang der Dünen des Strandes von West Sands führt, findet sich eine Schneise in einem Grünwall. Davor steht ein Schild: Kompost umsonst.

Die schwere, schwarze Erde, durchsetzt mit kleineren Stücken von Wurzeln, stammt von den Golfplätzen, die der Links Trust hinter den Dünen betreibt: Old Course, New Course, Jubilee, Eden, Strathyrum und Balgove Kurs. Sie alle müssen gemäht werden, das Rough geschnitten, die Extensivflächen von invasiven Pflanzen und Sträuchern befreit werden. Das komplette Material lagert in großen Hügeln versteckt hinter einem Erdwall neben dem Jubilee Kurs.

„Wir haben eine hundertprozentige Reycylingquote“, erklärt Ranald Strachan, der das West Sands Ranger- Team führt, das sich seit 2018 um das Thema Nachhaltigkeit auf dem West Sands Gelände kümmert. Gut 18 Monate dauert es, bis aus dem Schnittgut tatächlich Kompost geworden ist. Die verschiedenen Materialen werden vermischt und immer wieder umgehoben.

Der Kompost wird gerne abgenommen: „Speziell im Frühjahr, wenn die Leute ihre Gärten anlegen, kommen viele Ortsansässige vorbei“, stellt Strachan fest. Eine Win-Win- Situation, schließlich müsste sich das Greenkeeping-Team ansonsten um die Entsorgung des Schnittguts kümmern, dieses womöglich wieder abtransportieren, was Zeit, Personal und Maschinen kostet und obendrein CO2 verursacht. Der eigene Kompost dagegen lagert vor Ort. „Dünger und Pflanzenschutzmittel werden auf unseren Plätzen ohnehin so gut wie gar nicht eingesetzt, insofern ist das Material auch noch von bester Qualität,“ resümiert Strachan das beispielhafte Kompost-Konzept.

Zur Info: Auf deutschen Golfplätzen muss organisches Material auf befestigtem Untergrund abgelegt werden.

| © P.Himmel