EM Damen
Mit Angriff zweimal auf T15
27. Juli 2024 , Stefan Bluemer
Am Finaltag der Europameisterschaft der Damen geht es für die Bundesadler noch ein gutes Stück nach vorne. Die Europameisterin von 2020 bringt mit einer 68 (-4) gemeinsam mit der neuen Titelträgerin Louise Rydqvist den tiefsten Score des Tages ins Clubhaus. Paula Schulz-Hanßen rückt damit ebenso auf Rang 15 vor, wie Charlotte Back, die mit einer 69 (-3) eine überzeugende Schlussrunde abliefert.
Lahti/Finnland – Nachdem diese EM für die deutschen Damen bisher nicht ganz rund gelaufen war, hatte das Team vor der Finalrunde die Köpfe zusammengesteckt und sich nochmal einiges vorgenommen. Die Taktik für den vierten und letzten Akt hieß: Alles auf Angriff. Moving Day am Schlusstag.
Diese Taktik ging auf. Esther Poburski, die Co-Trainerin von Bundestrainer Sebastian Rühl, begleitete die Athletinnen des Junior Team Germany in Finnland und zog nach einer harten und teils zähen Woche ein versöhnliches Fazit: „Heute haben sie es richtig gut gemacht. Endlich sind mehr Birdies gefallen und es war schön zu sehen, wie sie sich die Chancen herausgespielt und dann auch verwertet haben. Die Fahnenpositionen waren heute tough gesetzt, insofern bin ich erstmal ganz happy mit dem heutigen Tag. Wir hatten vorher gesagt, dass wir heute nichts zu verlieren haben. Ob man 30., 40. oder 50. wird, ist nicht so entscheidend. Dann lieber alles daran setzen, nochmal einen Sprung nach vorne zu machen. Wir wollten heute mutiger spielen und haben das auch wirklich gut gemacht. Es hat Spaß gemacht, heute hier zuzuschauen. Insofern war das ein ganz versöhnlicher Abschluss hier in Finnland.“
Tiefster Score des Tages
Paula Schulz-Hanßen hat am Finaltag mit der neuen Europameisterin aus Schweden auf Augenhöhe gespielt. Nach acht Löchern lag die Championesse von 2020 schon bei vier unter Par. Auf der Back Nine mischt die Spielerin des GC St. Leon-Rot zwei Birdies mit zwei Bogeys und kam dadurch mit einer 68 (-4) ins Recording. Im Klassement spring PSH dadurch um 23. Plätze auf Rang 15.
„Ich hatte heute eine sehr solide Runde. Die zwei Bogeys waren leichtsinnige Fehler, aber ich habe sie mit genug Birdies wieder ausgeglichen. Die sechs Birdies waren heute sehr wichtig, weil es mich nochmal im Feld nach vorne geworfen hat. Ich bin zufrieden mit der Woche und freue mich jetzt sehr auf das Final Four“, waren die Gedanken kurz nach dem letzten Putt schon beim nächsten Saisonhöhepunkt, der für die SLR-Athletin nun im GC München-Riedhof ansteht.
Auch T15
Ebenfalls einen Sprung nach vorne gemacht hat die Teamkameradin von Paula Schulz-Hanßen. Charlotte Back hatte auf der Back Nine ebenfalls zwei Bogeys und zwei Birdies gespielt, war aber auf der Front Nine mit drei Birdies um einen Zähler schlechter gewesen. Wobei von schlecht gar keine Rede sein kann, denn die 69 (-3) war der zweitbeste Score des Tages und bringt Charly Back um 16 Plätze vor, so dass am Ende auch für die zweite SLR-Spielerin der geteilte 15. Platz in den Büchern steht.
„Ich hatte heute einen sehr soliden Tag. Wie schon die ganze Woche war mein Putter kalt und mein längster gelochter Putt war leider nur etwa zwei Meter lang. Trotzdem habe ich weiter gut gespielt und gute lange Schläge gemacht. Da ich über die ganze Woche schon ein solides langes Spiel hatte, konnte ich viel nah an die Fahne schlagen und hatte dadurch auf Grün 1 und auf der 9 jeweils nur einen Tap-In zum Birdie. Die Birdieputts auf den Löchern 14 und 18 waren jeweils nur einen Meter lang. Alles in allem war es ein solides Turnier. Es wäre mehr drin gewesen, was auch gut ist zu sehen“, zieht Charlotte Back ein weitgehend positives Fazit.
15 rauf
Marie-Agnes Fischer macht mit ihrer zweitbesten Runde des Turniers ebenfalls einen Sprung um 15 Plätze und beendet diese EM auf Rang 35. Die Spielerin des Münchener GC mischt sowohl auf der Front Nine, wie auch auf der Back Nine jeweils zwei Birdies mit zwei Bogeys, so dass mit insgesamt vier Birdies am Ende eine 72 (Even Par) stand.
„Es hat echt Spaß gemacht, hier zu spielen. Der Platz hat gute Möglichkeiten zum Scoren und Birdies machen gegeben. Gleichzeitig musste man aber auch an der eine oder anderen Stelle echt den Kopf einschalten. Overall bin ich ganz zufrieden mit meiner Leistung. Es hätte natürlich das ein oder andere besser laufen können, vor allem im Putten hätte zumindest an den letzten beiden Tagen mehr fallen müssen, aber so ist das halt im Golf. Manchmal hast du die Woche deines Lebens und manchmal läufts halt einfach nicht so, wie man es will. Ich hatte aber trotzdem ne mega Woche hier, auch mit dem Team und freue mich auf nächstes Jahr, wenn die EM in Frankfurt stattfinden wir“, so Marie-Agnes Fischer.
Bei Hannah Karg war der Start in die Runde mit einem Birdie gelungen, danach musste die Hanseatin aber direkt einen Doppelbogey notieren, der das Momentum nahm, so dass kein Birdie mehr gelingen wollte. Mit weiteren sechs Bogeys sammelte die Sieger der „Danish International“ in Summe 79 (+7) Schläge. Im Klassement fiel die Falkensteinerin damit auf Rang 64 zurück.
Coldplay
Den zweiten Cut knapp verpasst hatte Christin Eisenbeiß, die mit dem Hamburger GC nun auch nach München reist, um als Sieger der Nordstaffel im Final Four das Duell mit den Südmannschaften zu bestehen.
Die Enttäuschung hielt sich aber in Grenzen: „Leider hat es für mich nicht gereicht. Ich war vom Tee nicht gerade genug und der Platz erlaubt solche Fehlschläge leider gar nicht. Beim Eagle am dritten Tag war ich mit dem zweiten Schlag auf dem Grün und habe den Putt aus vier Metern gelocht. In der dritten Runde ich habe ich besser spielen können, obwohl einige Putts nicht fielen“, so die Falkensteinerin. Am Abend des Finaltags ging es mit dem Team noch ins Olympiastadion von Helsinki. Das Konzert von Coldplay war für das Team noch mal ein gemeinsamer Höhepunkt, ehe es für die Spielerinnen aus St. Leon-Rot und Hamburg mit voller Konzentration zum Final Four geht.
Endstand
1. Louise Rydqvist -14
T15 Charlotte Back -1
T15 Paula Schulz-Hanßen -1
T36 Marie-Agnes Fischer +4
T64 Hannah Karg +12
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