Kolumne

Die schlechtesten Golf-Tipps


25. Juli 2024 , Carsten Moritz


Wenn Sie mögen, probieren Sie die Tipps einmal aus und beobachten Ihre Entwicklung! Was meinen Sie?
Wenn Sie mögen, probieren Sie die Tipps einmal aus und beobachten Ihre Entwicklung! Was meinen Sie? | © C.Moritz

Golfmentor Carsten Moritz betrachtet mit einem deutlichen Augenzwinkern die schlechtesten Golf-Tipps für Amateurgolfer.

Man soll das Golfspiel als Amateurgolfer ja ohnehin nicht immer so ernst nehmen. Und dennoch streben wir ganz automatisch nach stetiger Verbesserung. Das sollte uns nicht belasten, denn es gehört zum komplexen Wesen des Golfsports. Lachen musste ich letztens, als ich über die schlechtesten Golftipps für Amateurgolfer gestolpert bin.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Die schlechtesten Golftipps! Diese möchte ich ihnen nicht vorenthalten. Sitzen Sie?

Tipp 1: Werden Sie You-Tube-Golfer!

Probieren Sie jeden Schwungtipp aus, auch wenn er keine Relevanz für Ihren eigenen Schwung hat. Verfolgen Sie jeden Trend. Hooken Sie? Schauen Sie das Video über die Beugung des Führungshandgelenks an und versuchen, es umzusetzen.

Tipp 2: Trainieren Sie nicht, wie Ihr Spiel es erfordert!

Schlagen Sie die Bälle immer wieder von der gleichen Stelle mit dem gleichen Schläger auf das gleiche Ziel. Haben Sie nicht einmal ein Ziel, so schlagen Sie die Bälle einfach ins Nirwana, wobei die gesamte Breite der Range Ihren Erfolg bestätigt.

Tipp 3: Gehen Sie mit hohen Erwartungen in eine Runde!

Sie sind Perfektionist, also sollte ein schlechter Schlag mit Abscheu und Verzweiflung aufgenommen werden. Vergessen Sie, dass Hogan von sich behauptete, nur drei gute Schläge pro Runde zu schlagen. Er war eindeutig ein Hacker. Sie verlangen mehr von sich selbst.

Tipp 4: Zielen Sie jedes Mal auf die Fahne!

Sicher, selbst die Profis verfehlen viele Grüns. Sogar ein Golfroboter hat eine seitliche Streuung. Aber wie wollen Sie Birdies machen, wenn Sie als Amateur nicht direkt auf die Fahne zielen?

Tipp 5: Sie sind 170 Meter von der Fahne entfernt, die kurz hinter dem Wasser an der Vorderkante des Grüns gesteckt ist. Attacke!

Erinnern Sie sich an das eine Mal, als Sie das 7er Eisen 175 Meter geschlagen haben? Bergab mit Rückenwind und Roll? Der Ball prallte auch noch vom Rasensprenger ab. Ja, nehmen Sie diesen Schläger. Nur so werden Helden geboren.

Tipp 6: Denken Sie immer daran, dass die Schwungmechanik das Wichtigste ist. Immer!

Versuchen Sie also, sich an jede einzelne Schwungbewegung zu erinnern, an der Sie jemals gearbeitet haben. Wenn Sie einen schlechten Schlag haben, liegt das sicher daran, dass Sie eine davon vergessen haben! Um an mehr denken zu können, ordnen Sie Ihre Gedanken während des Schwunges in: Ansprechposition, Rückschwung, Übergang, Durchschwung.

Tipp 7: Machen Sie eine Videoaufnahme Ihres Schwungs auf dem Platz!

Vergessen Sie das Scoring, Ihren Instinkt und das Spiel zu spielen. Machen Sie den schönsten Schwung, den Sie draufhaben, und selbst wenn das Ergebnis mies ist, können Sie ihn wenigstens auf Instagram posten.

Immer der Reihe nach (Bild: C.Moritz)

Immer der Reihe nach (Bild: C.Moritz)


Tipp 8 - Golf ist sehr schwierig

Das bedeutet, dass nur die komplexeste Antwort die Richtige ist. Wenn Sie den Ball links verfehlen, sollten Sie die Schlagfläche beim Ansprechen nicht nur um ein paar Grad öffnen. Versuchen Sie  stattdessen, Ihre gesamte kinematische Abfolge zu ändern. Es kann nur so sein!

Tipp  9: Statistiken und Notizen sind nur für Freaks

Vergessen sie die Tatsache, dass Sie da draußen mindestens acht Schläge durch schlechte Schlägerwahl verloren haben. Gehen Sie auf die Range und arbeiten Sie weiter an der oberen Schwungposition. Das wird auch hier die Lösung sein!

Tipp 10: Vergessen Sie, das Lesen der Grüns zu verbessern

Kaufen Sie stattdessen ein Gerät, welchen Ihnen hilft, jedes Mal einen perfekten Schlag auszuführen. Sie wollen den Ball natürlich perfekt in Richtung Ihrer schrecklichen Linie rollen lassen.

Tipp 11: Bauen Sie eine Bibliothek von Ausreden auf

Wenn Sie schlecht spielen, wechseln Sie zwischen den Ausreden. Irgendwann wird eine für Sie funktionieren. Hier sind ein paar für den Anfang:

  • Kopf nach unten
  • linker Arm gerade
  • leicht schwingen
  • langsam und langsam

Tipp 12: Langsames Lernen wird nicht akzeptiert

Wenn Sie etwas Neues ausprobieren möchten, geben Sie sich zwei Schläge Zeit. Wenn Sie in diesen ersten beiden Bällen keinen guten Schlag erzielen, wechseln Sie halt zu etwas Anderem. Stefan (Handicap 21) hat letzte Woche etwas ausprobiert, dass bei ihm funktioniert hat. Versuchen Sie das auf jeden Fall auch!

Tipp 13: Bauen Sie sich den perfekten Schwung

Vergessen Sie die Tatsache, dass es auf der Tour viele funktionale Schwünge gibt, die alle anders aussehen. Diese Loser konnten offensichtlich nicht die gleiche Zeit und Mühe aufwenden wie Sie es planen, die perfekte Bewegung aus dem Lehrbuch zu entwickeln.

Tipp 14: Kaufen Sie jedes Jahr einen neuen Driver

Auch einen neuen Putter. Funktioniert. Immer.

Tipp 15: Probieren Sie eine Reihe verschiedener Schwungmodelle aus

Verbringen Sie drei Jahre mit einer Schwung-Methode. Wenn Sie dann feststellen, dass Sie immer noch furchtbar schlecht sind, gehen Sie  zum nächstbesten Modell über.

Schön, dass wir nun alle von diesen schlechten Tipps zum Schmunzeln gebracht wurden und gute von schlechten Tipps unterscheiden können! Wenn Sie mögen, probieren Sie die ersten schlechten Tipps einmal aus und beobachten Ihre Entwicklung! Was meinen Sie? Ich wünsche uns noch einen schönen Golfsommer,
Carsten Moritz

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