Tiger Woods

Wie geht’s weiter?


20. Juli 2024 , Daniel Dillenburg


Verabschiedet sich nach zwei Runden bei der Open Championship in Royal Troon von den schottischen Fans: Tiger Woods.
Verabschiedet sich nach zwei Runden bei der Open Championship in Royal Troon von den schottischen Fans: Tiger Woods. | © Pedro Salado/Getty Images

Nach seinem verpassten Cut bei der Open Championship in Royal Troon erläutert Tiger Woods seine Pläne für den Rest des Jahres. Die Verbesserung seines physischen Zustands genießt oberste Priorität.

„Ich habe es geliebt. Ich habe immer gerne an Majors teilgenommen. Ich wünschte nur, ich wäre körperlich besser drauf, wenn ich bei ihnen antrete.“ Tiger Woods gehört zu den Majors wie eine geballte Faust zu einem Marcel-Siem-Birdie. Die Nummer 874 der Welt nahm an allen vier Majors in diesem Jahr teil. Dies tat er zuletzt 2019. Seitdem hat sich viel getan im Leben vom 15-maligen Major-Sieger. 2019 gewann er noch das Masters in Augusta und egalisierte mit seinem Sieg bei der Zozo Championship den Allzeitrekord von Sam Snead (82 PGA-Tour-Titel). Von Turniersiegen ist Woods inzwischen weit entfernt. Bei der Open Championship in Royal Troon verpasste er den Cut mit einem Gesamtergebnis von +14. Es war sein dritter verpasster Cut bei einem Major in Folge.

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Aktuell kann Woods, 48, ganz einfach nicht mehr mithalten. „Natürlich wird man geistig, körperlich und emotional auf die Probe gestellt, und ich war einfach nicht so gut drauf, wie ich es hätte sein müssen“, gab der World Golf Hall of Famer nach seiner zweiten Runde zu. „Ich hatte gehofft, dass ich es irgendwie finden würde, aber ich habe es nicht geschafft. Folglich waren meine Ergebnisse ziemlich hoch.“ Runden von 79 und 77 Schlägen brachte Woods bei anspruchsvollen Bedingungen in Schottland ins Clubhaus. Nur acht Spieler waren noch schlechter unterwegs. Das ist niemals Woods‘ Anspruch.


Pause bis Dezember

Und so stellt sich die Frage: Wie geht’s weiter? Viel Wettkampfpraxis kann Woods aufgrund seiner körperlichen Probleme nicht sammeln. Das Masters im April war das letzte und einzige Turnier über vier Runden in diesem Jahr, das er beendete. Wie Woods selbst ankündigte, kommt in den kommenden Monaten auch kein weiteres hinzu. Denn der zweimalige Familienvater nimmt sich eine Pause vom Wettkampfgolf. „Bis zu den Bahamas werde ich nicht spielen“, sagte Woods, der also seinen nächsten Start erst im Dezember plant. Dann findet auf den Bahamas die von ihm ausgetragene Hero Challenge statt.

In der Zwischenzeit will sich die Legende „einfach körperlich weiter verbessern“, um für sein, wie er es nennt, „fünftes Major“, dem Father/Son-Event kurz vor Weihnachten fit zu sein. Obwohl man den Wettkämpfer wohl nie aus Woods herausbekommt, steht seine Turnierplanung sinnbildlich für seine aktuelle Konkurrenzfähigkeit: Er ist jetzt ein Teilzeit-Golfer, dessen Prioritäten sich verschoben haben. Woods wird nächste Woche in Oakland Hills zu sehen sein, wo sich sein 15-jähriger Sohn Charlie für die U.S. Junior Amateur qualifiziert hat, eine Veranstaltung, die Tiger von 1991 bis 1993 dreimal in Folge gewann.

Nächste Open kommt

Abtreten von der großen Golfbühne wird Woods aber noch lange nicht. Auf die Frage, ob er 2025 zur Open Championship nach Royal Portrush, Nordirland, zurückkehren wird, sagte er: „Ja, auf jeden Fall.“ Wenige Monate später wird Woods seinen 50. Geburtstag feiern. Ob er dann körperlich wieder besser drauf sein wird, bleibt abzuwarten. Solange er jedoch an Majors teilnehmen kann, wird er dies vermutlich tun. Dafür liebt er es zu sehr.