Team-EM 2024

Deutsche Mädchen holen Silber


13. Juli 2024 , Thomas Fischbacher


Silber für die deutschen Mädchen
Silber für die deutschen Mädchen | © EGA

Das Junior Team Germany der Mädchen hat das Finale der European Girls Team Championship in Göteborg knapp verloren. Nach erneut glänzender Vorstellung in den Vierern bringen die Einzel die Entscheidung zugunsten der Engländerinnen.

Jeder müsse über sich hinauswachsen, wenn der Sprung in den Flight A – die Gruppe der besten Acht – nach der Vorrunde gelingen solle. So hatte sich Bundestrainer Sebastian Rühl am Mittwoch geäußert. Dass die jungen Damen aus dem Junior Team Germany am Samstag gegen England um die Goldmedaille spielen würden, davon hatte er wohl nicht zu träumen gewagt.

Doch das deutsche Sextett konnte sich Tag für Tag steigern. Die Vorrunde überstand man souverän auf Platz sechs, im Viertelfinale konnte selbst Gastgeber und Mit-Favorit Schweden den Deutschen nicht das Wasser reichen und im Halbfinale gelang die Revanche gegen die Belgierinnen, die das Duell um Platz neun im vergangenen Jahr noch für sich entschieden hatten. Fest stand schon vor dem Finale gegen England: Schwarz-Rot-Gold konnte die eigenen Erwartungen bei dieser Team-EM übertreffen.

Glanz in den Vierern

Auch der Finaltag begann furios. Erneut gelang den deutschen Duos in den Vierern eine Galavorstellung. Rühl setzte auf die gleichen Paarungen wie bereits im Viertel- sowie Halbfinale – und machte damit alles richtig. Antonia Steiner (GC Hubbelrath) und Lilian-Joy Bühle (GC Kirchheim-Wendlingen) überrollten in der ersten Partie des Tages das englische Duo um Sadie Adams und Matilde Santilli mit 7&5. Auch Uma Bergner (GC St. Leon-Rot) und Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) knüpften an ihre sensationellen Auftritte der Vortage an. Am Ende hieß es in der Begegnung gegen Charlotte Naughton und Amelia Wan 5&4 für das deutsche Duo.

In den Einzeln entwickelte sich in der Folge ein spannender Schlagabtausch. Jede einzelne Partie blieb bis zum Schluss hart umkämpft. Kein Match endete vor der 17. Bahn. Am Ende hatten die Engländerinnen in den entscheidenden Momenten das bessere Händchen. Sofia Maier-Borst (GC St. Leon-Rot) unterlag im Eröffnungs-Match Isla McDonald-O’Brien mit 2&1. Steiner, die bisher alle Matchplay-Begegnungen für sich entscheiden konnte, verlor gegen Adams mit 3&1. Und als Bergner in der dritten Partie mit 2&1 gegen Wan das Nachsehen hatte, war aus dem 2 zu 0 ein 2 zu 3 geworden. 

Thriller ohne Happy Ende

Die Mädchen vom Junior Team Germany musste nun die beiden ausgeglichenen Partien von Lotte Schuhr (GC St. Leon-Rot) und Fischer im Endspurt nach Hause bringen, um sich Gold zu sichern. Doch der Thriller fand aus deutscher Sicht kein glückliches Ende. Schuhr unterlag auf dem Schlussloch mit 1 down gegen Santilli, Fischer und Naughton teilten in der Folge ihre Partie. Der zweite englische Sieg in der Turniergeschichte nach 2005 war besiegelt. Das Endergebnis: 2,5 zu 4,5.
 


Auch wenn die hauchdünne Niederlage im ersten Moment schmerzt, kann die deutsche Auswahl stolz auf die vergangenen fünf Tage sein. Der imposante Team-Spirit und die gebotene Leidenschaft lassen Golf-Deutschland schon jetzt voller Vorfreude auf die Team-EM 2025 blicken. 

So sah es auch der Bundestrainer: „Es war ein bittersüßer Tag”, bilanzierte Rühl. „Am Vormittag konnten wir mit den hohen Siegen erneut überzeugen. Ich glaube, keine andere Mannschaft hatte bessere Vierer in diesem Turnier. Auch die Einzel liefen zunächst gut. Dann kam ein Wetterumschwung, der Wind hat gedreht und auch das Spiel der Engländerinnen hat sich verändert. Leider hat es am Ende nicht gereicht. Es ist hart für uns alle – dennoch kehren wir erhobenen Hauptes zurück nach Deutschland. Wir sind Vize-Europameister und ich bin sehr stolz auf die Mädels. Gratulation an die Damen zur Goldmedaille, unter dem Strich war es eine sensationelle EM für den Damenbereich im Golf Team Germany.” 

Bronze sicherten sich die Italienerinnen mit einem 5 zu 2 im kleinen Finale gegen Belgien.

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