TEAM-EM

Aus im Halbfinale


12. Juli 2024 , Christopher Tiess


Niklas Rehmann spielte das Halbfinale im Vierer.
Niklas Rehmann spielte das Halbfinale im Vierer. | © GEPA/ EGA

Der Traum vom Gold ist vorbei. Die Jungen des Golf Team Germany unterliegen im Halbfinale gegen Frankreich mit 1:4. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die 14. Spielbahn.

Der vierte Tag der Mannschafts-Europameisterschaften wurde ein sehr kurzer für die Bundesadler. Eine Wiedergutmachung für die vorangegangenen „Langspieltage“ war das allerdings nicht. Denn die Jungs vom Junior Team Germany mussten eine herbe 1:4 Niederlage einstecken. Kurz war der Turniertag im Diamond Country Club bei Wien aber nicht nur wegen der durchweg sehr vorzeitigen Entscheidungen, sondern auch, weil alle Begegnungen im verkürzten Format der Nichtmedaillen-Platzierungen ausgetragen wurden. 

Schuld daran war die lange unwetterbedingte Unterbrechung am dritten Spieltag. Durch sie konnte die Viertelfinal-Begegnung zwischen England und Finland erst am Morgen des vierten Tages beendet werden. Als Resultat spielten alle Teams lediglich einen Vierer sowie vier Einzel. Im Vergleich zu dem Spielmodus mit zwei Vierern am Morgen und den fünf Einzeln am Nachmittag bleibt hierbei keine Pause zwischen den Partien. 

Alle sechs Team-Mitglieder kommen zum Einsatz und die fünf Duelle spielen direkt hintereinander weg. Schon früh gingen die späteren Sieger in ihren Matches in Führung. Keines der Matches drehte sich im Verlauf. 

Heftig hat es den deutschen Vierer erwischt. Das Duell zwischen Niklas Rehmann (GC Dresden-Ullersdorf)/ Michael Mayer (GC München Valley) und Noa Auch-Roy/ Aaron van Hauwe (FRA) begann zunächst mit einer Führung für die Deutschen. Frankreich drehte das Match bis zur Bahn 6 und die dann folgenden drei Bahnen gingen allesamt an Frankreich. Zum Turn waren die Bundesadler bereits ganze vier Löcher im Rückstand. Das frühe Endergebnis hier: 5&3 für Frankreich. Und doch war dies die Partie, die am längsten spielte.

Endstation Loch 14

Kurz nach seinem Wechsel auf die Back Nine erwischte es dann auch Leopold Heß (GC Holledau) im Spiel gegen Oscar Coilleau (FRA): Ab Bahn 10 wurden sein 2down nämlich zu einem kaum noch zu haltenden 4down und nur wenig später musste der Bayer seinen Punkt per 5&4 abgeben. 

Die Ehrenrettung kam in Form von Nils-Levi Bock (GC St. Leon-Rot). Der legte gegen Callixte Alzas (FRA) einen Blitzstart hin und lag nach drei gespielten Bahnen bereits 3auf. Bock ließ auch in der Folge nichts mehr anbrennen, erhöhte zügig zum 4auf und machte den Sack dann an Bahn 14 per 5&4 Sieg zu.

Anders jedoch Jasper Pippig (GC Hannover). Auf den späten Front Nine kam der Niedersachse gegen Arthur Carlier heftig unter Druck und gab bis zum Turn vier Bahnen ab. Carlier erhöhte in der Folge sogar noch zum 5auf und gewann, dormie liegend, zum Abschluss noch Bahn 14 zu einem bitteren 6&4 Endstand für Frankreich.

Nico Kregler (Hamburger GC), dessen Duell gegen Hugo Le Goff (FRA) den Abschluss markierte, wurde genauso überrollt wie seine Mannschaftskameraden. Auch der Norddeutsche kam bereits früh unter Druck und musste seinen Punkt letztendlich nach verhältnismäßig kurzer Runde per 5&4 an Le Goff abgeben. 

Die Vorjahresmeister wollen Bronze

Jedes Einzel-Duell dieses Halbfinales wurde an Bahn 14 entschieden. Die Niederlage bedeutet das Ende der deutschen Titelhoffnungen. Doch vorbei ist die Team-EM deswegen nicht. Denn das Junior Team Germany spielt am letzten Tag des Turniers immerhin um Bronze. 

Coach Alexander Schmitt zieht nach dem Aus ein klares Fazit: „Das war heute wirklich eine Machtdemonstration der Franzosen - vielleicht auch so etwas wie eine Lehrstunde. Ein ganz ganz starkes Team - da muss man den französischen Coaches zu ihrer sehr guten Arbeit gratulieren. Den Ehrenpunkt hat Nils-Levi Bock für uns erzielt. 

Die Jungs haben gekämpft und sich konzentriert und intensiv auf dieses Match vorbereitet. Aber wir müssen neidlos anerkennen, dass die Franzosen besser waren. Wir nutzen jetzt den Rest des Tages, um uns auf morgen vorzubereiten, denn es geht immer noch um eine Medaille. Wir werden alles dafür tun und drücken allen anderen deutschen Teams die Daumen, dass sie den Finaleinzug schaffen.“ 

Möglicherweise ergibt sich aus dem zeitlich frühen Ende der Partie zwischen Deutschland und Frankreich ein durchaus relevanter Vorteil. Denn dies war die einzige Begegnung im gesamten Flight A, die ohne die auch heute ausgerufene Gewitterunterbrechung auskam. Alle anderen Mannschaften waren erneut von einer Zwangspause betroffen. Und die führte letztendlich zu einem vollständigen Spielabbruch für den vierten Spieltag.

Alle noch laufenden Partien werden erst am fünften und damit letzten Turniertag fortgeführt. Aus diesem Grund stehen derzeit noch keine weiteren Ergebnisse fest. Weitere Informationen folgen später an dieser Stelle.