Team-EM Herren

Sieg in der Zählspielqualifikation


9. Juli 2024 , Stefan Bluemer


Peer Wernicke und Christoph Herrmann (© DGV/stebl)
Peer Wernicke und Christoph Herrmann (© DGV/stebl)

Zwei Tage Zählspielqualifikation sind Geschichte. Deutschland gewinnt diesen Teil der Team-Europameisterschaft am Ende mit sechs Schlägen Vorsprung auf Estland und sieben Zählern weniger in den Büchern als Titelverteidiger Spanien, das mit fast identischer Mannschaft versucht, sich erneut auf dem Siegerpokal zu verewigen.

Robassomero/Italien – Nachdem das deutsche Team schon am ersten Tag ein Ausrufezeichen gesetzt hatte und mit dem besten Teamscore die erste Runde der Zählspielqualifikation beendete, setzten die Herren um Bundestrainer Christoph Herrmann und Kapitän Chris Marysko am zweiten Tag noch kräftig einen drauf. Teils wie entfesselt ging es richtig tief, allen voran: Peer Wernicke!

Die 18-Jährige vom GC Hubbelrath hatte gestern das Streichergebnis geliefert und freute sich entsprechend, am zweiten Tag den tiefsten Score in die Bücher zu bekommen. Famos, wie sicher der Youngster praktisch von jedem Tee den Ball ins Spiel brachte und auch danach mit einer feinen Hand eine Birdiechance nach der anderen kreierte.
Am Ende hatte Wernicke nicht weniger als neun Birdies auf der Scorekarte und musste bei seiner 64 (-8) nur auf einem Loch ein Bogey notieren.
Der Rheinländer war entsprechend happy, im richtigen Moment so tief gegangen zu sein: „Das war auf jeden Fall sehr gut heute. Ich hatte heute eine sehr gute Kontrolle im langen Spiel und habe extrem viele Fairways getroffen. Das war gestern anders. Mein Spiel war heute einfach super. Ich hatte mich auch schon im Vorhinein ganz gut gefühlt und war daher ein bisschen enttäuscht, dass es gestern nicht so gut lief. Die Drives waren heute sehr gut und ich habe sehr viele Wedges und Eisen nah an den Stock gehauen. Dadurch habe ich mir sehr viele Birdiechancen gegeben. Und dann war auch noch der Putter heiß. Heute war einfach ein super Tag und ich bin richtig glücklich, dass ich es mir selber, aber natürlich auch dem Team nochmal gezeigt habe. Dass wir jetzt die Zählspielqualifikation gewinnen, finde ich natürlich super. Aber das ist nur der Anfang. Jetzt gilt es, von Tag zu Tag Gas zu geben.“

Sechs unter nach 13

Auch Tim Wiedemeyer hatte sich aufgerafft, um den Platz nach allen Regeln der Kunst auseinander zu nehmen. Nach 13 Löchern standen schon sechs Birdies auf der Karte des Athleten, der aus Olching kommt und inzwischen beim GC St. Leon-Rot gemeldet ist. Auf dem 17. Grün stand die Fahne sehr herausfordernd und so musste der Bayer dort tatsächlich trotz ganz starker Leistung sein erstes und einziges Bogey notieren. Die 67 (-5) kommentierte Wiedemeyer gewohnt sachlich: „Mein Highlight der Runde waren die drei Birdies auf in Serie. Auf den Löchern 8, 9 und 10 habe ich drei sehr gute Wedges gehauen. Alle lagen weniger als eineinhalb Meter von der Fahne. Generell habe ich heute gut gespielt, habe viele gute Eisenschläge gemacht und war gut vom Tee. Ein Highlight für mich ist, wie wir als Team zeigen, dass wir hier mitspielen können und uns nicht verstecken müssen.“

Weitere gute Leistungen

Auch die anderen Bundesadler zeigten alle, dass sie gut drauf sind. Tiger Christensen ließ es nach seiner 66 (-6) etwas ruhiger angehen und brachte erst auf Loch 12 das erste Birdie unter. Insgesamt blieb der Hanseat aber wieder mit 70 (-2) deutlich unter Par.
„Heute war im Vergleich zu gestern eine eher langweilige Runde. Ich habe ganz gut gedrived, aber bei den Eisen war es heute nicht ganz so solide wie gestern. Dadurch habe ich hier und da auch mal ein Grün verfehlt, konnte aber mit Geduld und gutem Game Plan die Runde dann noch in eine solide -2 verwandeln.“

BILDER DER TAGES

Tom Haberer und Yannick Malik, die beiden in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf für den GC Hubbelrath spielen, brauchten jeweils 71 (-1) Schläge. Bei Tom Haberer lief es bis zum Grün alles sehr gut. Nur der Putter konnte nicht mit der schwülen Hitze Norditaliens mithalten und blieb eiskalt. Immerhin waren es am Ende doch vier Birdies geworden, denen drei Bogey entgegen standen.
Auch Yannick Malik notierte vier Birdies und diese sogar auf den Löchern 7, 8, 9 und 10 in direkter Folge.
Carl Siemens, der gestern mit einer starken 67 (-5) aufgetrumpft hatte, lieferte heute das Streichergebnis ab. Dieses war mit 72 (Even Par) aber alles andere als schlecht und zeigte, auf welch´ hohem Niveau die Mannschaft des Junior Team Germany hier unterwegs ist.

Startzeiten

Ab jetzt heißt es: Alles Matchplay!
Am Donnerstag werden morgens zunächst zwei Vierer und am Nachmittag dann fünf Einzel gespielt.
Gegner wird im Viertelfinale die Mannschaft von Gastgeber Italien sein, die im Zählspiel in Summe 17 Schläge mehr gebraucht hatte. Ab sofort spielen die Zählspielergebnisse aber keine Rolle mehr. Um  7.30 Uhr steht alles wieder auf Null und Italien ist schon aufgrund des Heimvorteils und des Supports auf keinen Fall zu unterschätzen.

In den Vierern starten um 7.30 Uhr Peer Wernicke und Tom Haberer zusammen gegen Marco Florioli und Matteo Christoni.
Um 7.40 Uhr gehen Tim Wiedemeyer und Carl Siemens gegen Filippo Ponzano und Michele Ferrero raus.
Die fünf Einzel stehen ab 12.30 Uhr auf dem Programm.

Alle deutschen Teams in Flight A

Bei den parallel stattfindenden Team-Europameisterschaften haben auch die anderen drei Teams des Golf Team Germany Flight A erreicht. Die Damen haben sich vor den Toren von Madrid auf Platz acht qualifiziert und treffen im Viertelfinale direkt auf Titelverteidiger und Gastgeber Spanien.
Die Jungen haben es in Österreich auf den fünften Platz geschafft und duellieren sich im Viertelfinale mit den Niederlanden.
Die Mädchen haben sich mit Rang sechs für Flight A qualifiziert und spielen im ersten Matchplay-Duell in Göteborg gegen Gastgeber Schweden.

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