AK 50

Gold für Gabler und Banzhaf


30. Juni 2024 , Christopher Tiess


Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) und Felix Banzhaf (Frankfurter GC) sind die neuen Deutschen Meister der AK 50.
Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) und Felix Banzhaf (Frankfurter GC) sind die neuen Deutschen Meister der AK 50. | © C&V Sport Promotion

Die Deutschen Meisterschaften der AK-50-Senioren sind entschieden. Nationalspielerin Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) sichert sich Gold und auch Felix Banzhaf (Frankfurter GC) feiert bei seinem AK-50-Debüt den großen Erfolg.

Eine würdige Kulisse war es im GC Hamburg-Ahrensburg. Ein wunderschöner Golfplatz, der dazu seine Zähne zeigte. Beide Meisterschafts-Titel wurden dieses Mal neu besetzt. Und beide Titelgewinner feiern mit ihren Siegen eine Premiere.

Bei den Damen hat sich Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) gegen die starke Konkurrenz durchgesetzt. Dabei war aus dem Turnierverlauf heraus kein Vorteil zu erkennen gewesen - für keine der 24 Finalrunden-Teilnehmerinnen. Gabler und Franca Fehlauer (Hamburger GC) starteten schlaggleich als geteilte Führende. Nicol Elshoff (GC Hösel) lag nur zwei Schläge hinter den beiden und war dementsprechend mit im Führungs-Flight unterwegs. 

Doch nach Gablers Birdie-Start und Elshoffs zeitgleichem Doppelbogey war die erste Weiche schnell gestellt. Fehlauer verlor den Anschluss nach und nach im Verlauf der Front Nine. Und irgendwann an Bahn 11, als Sibylle Gabler einen langen Putt zum Birdie lochte und sich damit noch ein bisschen weiter absetzen konnte, brachte ihr das die notwendige Sicherheit für den Kopf. Auf den späten Bahnen verlor die Berlinerin dann zwar mit Doppelbogey-Par-Bogey Finish noch einige Schläge, doch spätestens an Bahn 17, als sie einen langen und schwierigen Putt von knapp sechs Meter oberhalb des Lochs lochte, war ihr klar: Das Ding nimmt ihr niemand mehr. 

Gabler siegt mit 224 Schlägen (+11). Sie bleibt zwei Zähler vor den geteilten Zweiten Imke Busch (Hamburger L&GC Hittfeld) und Britta Schneider (GC Neuhof), die das Turnier mit 226 Zählern (+13) beenden. Nicol Elshoff spielt sich am Ende mit 227 Schlägen (+14) auf Platz vier, Franca Fehlauer spielt sich mit 228 Schlägen (+15) auf Rang fünf.

Große Namen - große Ehrfurcht

Die frisch gebackene Meisterin zieht ein Fazit: „Tatsächlich war ich zum Schluss etwas geschwächt, aber so richtig gefährdet habe ich mich in der Schlussphase nicht mehr gefühlt. Ich muss allerdings sagen: ich bin eher auf Lochspiel und Mannschaftsturniere spezialisiert. Bei Einzelmeisterschaften tue ich mich ja üblicherweise nicht so hervor. 2018 habe ich die IAM gewonnen - danach allerdings nicht mehr. Ich hab aber gerade eine gute Phase und dass ich hier konstant drei gute Runden gespielt habe, macht mich froh.“ 

Und Gabler ergänzt mit Blick auf eine der ganz großen Senioren-Spielerinnen - die im April 2024 verstorbene Cornelia Schmidt-Stützle: „Ich wollte einfach das solide Spiel über die Woche fortsetzen und ich freue mich, dass ich das geschafft habe. Jetzt diesen Pokal in der Hand zu halten, wo so viele tolle Spielerinnen drauf stehen - das berührt mich schon. Gerade auch mit Blick auf Conny, an die wir hier sehr gedacht haben und deren Name ebenfalls auf diesem Pokal verewigt ist, das macht etwas mit einem.“

Bei den Herren war es der Debütant Felix Banzhaf, der sich im Laufe des Turniers immer weiter in der Spitze festsetzen konnte. Nach einem geteilten dritten Rang zum Auftakt schloss der Hesse den zweiten Turniertag als Co-Führender ab. Der Falkensteiner Marcus Schuldt (Hamburger GC) verabschiedete sich allerdings nach und nach aus dem Titelrennen und musste auf der Abschlussbahn dann noch eine ganz bittere Pille schlucken: ganze zehn Schläge stellte ihm der Platz für das Par 5 in Rechnung. 

Die Neuen trumpfen auf

Schuldt rutschte daraufhin auf T8 ab. Banzhaf hingegen setzte sich im Laufe der Back Nine immer weiter ab und konnte die letzten Bahnen beinahe schon mit dem Gefühl einer Ehrenrunde geniessen. Mit insgesamt 209 Schlägen (-4) bleibt er deutlich vor der Konkurrenz und ist zudem der Einzige, der den Platzstandard unterbieten kann. Auf Platz zwei spielt sich mit Christian Apelt (GC München Valley) ein weiterer Newcomer und Hoffnungsträger von Nationalmannschafts-Kapitän Jochen Roggenkämper. Der Münchener geht mit insgesamt 214 Zählern (+1) vom Platz.

Den dritten Rang nimmt das Trio Udo Berners (GSV Düsseldorf), Florian Bruhns (Burgdorfer GC) und Martin Taubenberger (GC München Valley) ein. Die drei Spieler absolvierten die drei Zählspielrunden mit 216 Schlägen (+3).

Für Felix Banzhaf ist es die erste Teilnahme an den DM AK 50. Zwar hätte er bereits im Vorjahr mitspielen können, allerdings wäre ihm da ein Start bei den Mannschafts-Europameisterschaften aufgrund seines noch zu jungen Alters verwehrt geblieben. Und wenn Banzhaf das Thema in Angriff nimmt, dann will er es auch richtig machen. Also verzichtete er auf den Start bei den Deutschen Meisterschaften 2023. 

Viel Lob für die Gastgeber

Zu seinem Debüterfolg sagt der Hesse: „Ich fühle mich super, bin tatsächlich ziemlich überwältigt. Ich spiele diese Turniere ja schon lange mit. Ich wollte defensiv spielen und das ist mir auch gelungen. Der Regen heute ist ja bekanntlich gar nicht meins. Daher ging es mir vor allem darum, keine Fehler machen. Grundsätzlich fahre ich hierher, um zu gewinnen. Ich weiß, dass ich vorne mitspielen kann - und doch denke ich an Donnerstag zurück. Da dachte ich: Ein Ergebnis in den Top Ten oder Top Fünf wäre schon gut. Aber wenn es läuft, dann läuft es und dann spielt man um den Sieg mit.“

Und der Meisterschaftsplatz - der bekommt von den beiden frisch gebackenen Meistern ein dickes Lob. So sagt Sibylle Gabler: „Ich finde, der Platz ist sehr abwechslungsreich. Die Bunker kommen hier tatsächlich ins Spiel und die Anlage ist wirklich was fürs Auge. Mir hat es hier sehr gut gefallen. Und ich finde, es hilft immer, wenn einem der Platz sympathisch ist.“ Und Banzhaf fügt hinzu: „Ahrensburg ist ein sehr schöner Platz. Top gepflegt und dazu ein Club, in dem man sich sehr willkommen gefühlt hat.“