The Am
Schulz-Hanßen auf T5
28. Juni 2024 , Stefan Bluemer
Die Bilanz aus The Amateur Championship und The Womens Amateur Championship lautet an der Spitze zweimal T5. Sowohl Laurenz Schiergen vom GC Hösel bei den Herren, wie auch Paula Schulz-Hanßen vom GC St. Leon-Rot bei den Damen schaffen es bis ins Viertelfinale und ziehen dort jeweils den Kürzeren.
Portmarnock/Irland – Bei der 121. Womens Amateur Championship hat Paula Schulz-Hanßen die deutschen Farben sehr weit getragen und darf sich über einen hervorragenden fünften Platz im Endklassement freuen.
Das Viertelfinale, in dem sich die 21-Jährige, die seit 18 Jahren im GC St. Leon-Rot zu Hause ist, mit Melanie Green um den Einzug ins Halbfinale duellierte, entwickelte sich zu einem echten Krimi. Bei abnehmendem Wind gab es für die U.S.-Amerikanerin und den Bundesadler mehr taktische Möglichkeiten und auch echte Chancen, gezielt auf Birdies zu gehen.
Vom Start weg gab es direkt etliche Lochgewinne in Folge. Erst führte Green 1auf, dann glich PSH mit ihrem ersten Birdie wieder aus. Danach brachten zwei Bogeys von Green und ein Birdie der Deutschen eine 3auf-Führung für die Kurpfälzerin.
Green konterte mit einem Birdie und profitierte von zwei Bogeys in Folge, durch die Paula Schulz-Hanßen den Ausgleich hinnehmen musste. Nach vier Löchern, auf denen beide solide ihr Par hielten, ging das Wechselspiel aus Birdie hier und Bogey dort erneut los, wobei wieder mal Green und mal Schulz-Hanßen in Führung gingen, diese aber nicht ausbauen konnten und so war es fast schon logisch, dass es nach 18 Löchern all square stand.
Stechen
Während die übrigen drei Matches schon beendet waren und die Siegerinnen durch ein vorzeitiges Ende ein paar Körner sparen konnten, gingen der Bundesadler und die Vertreterin der USA ins Stechen.
Das erste Extraloch teilten die beiden aufstrebenden Talente mit Par. Auf Loch zwei kassierte die Deutsche dann ein Bogey, während Stars-and-stripes mit einem Par über den Einzug ins Halbfinale jubeln durfte.
Im Endklassement darf sich Paula Schulz-Hanßen über einen hervorragenden fünften Platz freuen. Bei diesem starken Teilnehmerfeld ist T5 ein riesiger Erfolg, sogar für eine ehemalige Europameisterin.
Kurz nach der ersten Enttäuschung über die Niederlage konnte auch die Spielerin des Junior Team Germany schon wieder ein positives Fazit ziehen: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Turnier, auch wenn das Ende jetzt sehr schade ist. Es war wirklich knapp, aber ich habe die Chancen leider nicht genutzt, die ich hatte. Ich hatte sehr viel Spaß und habe viel gelernt.“
Bundestrainer happy
Bundestrainer Sebastian Rühl war nicht nur mit dem Ergebnis, sondern vor allem mit dem Auftritt seines Schützlings sehr glücklich: „Schaut man nur aufs Ergebnis, dann denkt man sich natürlich, ach schade, es hat wirklich knapp nicht gereicht. Aber hier muss man vor allen Dingen auf die wahnsinnig vielen guten Dinge gucken, die dazu geführt haben, dass es in ein Viertelfinale mündete, weil auf einem so komplexen Golfplatz, unter so schweren Bedingungen, muss einfach dein Spiel wahnsinnig sortiert sein.
Paula hat in den letzten Wochen und Monaten extreme Verbesserungen in wirklich sehr spielentscheidenden Bereichen erreichen können. Das Short Game ist vielseitiger geworden. Dadurch hat sie mehr Handlungsalternativen und natürlich auch die Möglichkeit, auf solch komplexen Golfplätzen öfter Antworten auf die gestellten Fragen des Platzes zu finden. Sie hat extrem gute halbe Eisen geschlagen, flacher als gewöhnlich, mit guter Richtungskontrolle selbst bei stürmischen Verhältnissen. Sie hat eine tolles Körpersprache-Routine-Verhalten gezeigt, was gerade dann wichtig ist, wenn du solch schwierigen Bedingungen hast und nicht alles nach Plan läuft. Deswegen war das eine ganz starke und eine beeindruckende Performance von Paula. Ich bin super glücklich!“
Übrige Matches
Besonders eilig hatte es Loma McClymont. Die Schottin fertigte Ines Archer mit 7&6 ab. Und dies, obwohl die Französin mit der Empfehlung ins Viertelfinale aufgestiegen war, die Longhitterin Julia Lopez geschlagen zu haben. Die Spanierin ist im World Amateur Golf Ranking in dieser Woche durch Helen Briem von Platz drei auf den vierten Rang verdrängt worden und hat sich bei der Team-EM in Finnland 2023 mit der Stuttgarterin, die jüngst als Amateurin drei Turniere der LET Access Series in Folge gewinnen konnte, ein faszinierendes Duell geliefert und die Zuschauer mit wahrlich spektakulären Drives begeistert.
Louise Rydqvist aus Schweden setzte sich mit 4&2 gegen Anna Foster durch und die Dänin Marie Madsen, die mit Lottie Woad schon die Siegerin der Zählspielqualifikation geschlagen hatte, setzte sich mit 3&2 auch gegen Annabelle Pancake recht souverän durch. Die Amerikanerin hatte vor einem Jahr im Finale gegen Chiara Horder verloren. Horder hatte in diesem Jahr auf die Titelverteidigung verzichtet, weil sie nach vielen Turnieren in den letzten Wochen ihr Energielevel nicht auf dem Niveau sah, den harten Kampf in Irland zu bestehen und daher für den weiteren Verlauf der Saison eine kleine Pause einlegt.
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