Stark: Schiergen erneut auf T5

Es bleibt dabei: Auch nach der 129. Auflage des traditionsreichsten Turniers der Welt steht kein Deutscher in der Siegerliste. Zum zweiten Mal sehr weit gekommen ist Laurenz Schiergen vom GC Hösel. Doch auch für den Rheinländer ist am fünften Turniertag ein langer Weg beendet - beendet mit einem mehr als unglücklich Aus im Viertelfinale, gleichbedeutend mit einem herausragenden fünften Platz im Endklassement.

Donegal/Irland – Auf dem 17. Grün des Links Courses im Ballyliffin GC hatte Laurenz Schiergen es selbst in der Hand, den Aufstieg ins Halbfinale zu sichern. Mit 1auf in Führung liegend hätte der Putt zum Birdie aus vier Metern nur fallen müssen. Doch es kam anders und so ging das Match gegen den Engländer Dominic Clemons doch in die Verlängerung.Dass es überhaupt so spannend wurde, ist dem wieder sehr sicheren Spiel des 22-Jährigen zu verdanken, der immer ganz bei sich blieb und sich auch nicht von dem phänomenalen Start seines Gegners beeindrucken ließ. Dominic Clemons, der sich vor drei Wochen mit satten 17 Schlägen Vorsprung den Sieg bei den Scottish Men's Open Championship geholt hatte, knallte gleich am Start mal zwei Birdies hintereinander auf den anspruchsvollen Course. Nach acht Löchern stand es aber wieder all square und von da an blieb es völlig offen. Auf dem 16. Grün reichte für Schiergen ein gutes Par, um erstmals in Führung zu gehen. Der Putt aus rund fünf Metern fiel, während der Brite seinen Putt aus einem Meter vorbei schob.
Auf der 17 kreierte der ehemalige Jugend-Nationalspieler eine weitere Birdiechance, verpasste aus knapp vier Metern aber, den Sack zuzumachen.
Nach dem Dreiputt auf dem 18. Grün ging es in die Verlängerung. Auf dem ersten Extraloch versenkte Laurenz Schiergen seinen Putt zu Birdie, dem ersten an diesem Tag. Auch der Engländer notierte ein Birdie und ließ sich auf dem 20. Loch die Chance nicht entgehen, als dem Deutschen der Abschlag ins Rough verrutscht war.

Fazit

Kurz nach dem so unglücklichen Aus überwog bei Laurenz Schiergen schon wieder die Erkenntnis, dass er viel erreicht und ein sehr erfolgreiches Turnier erleben durfte: „Gestern habe ich in beiden Matches wirklich sehr gut gespielt. Ich habe den Ball gut getroffen und auch viele gute Putts gelocht. Ich habe zwar nur wenige Birdies gemacht, aber bei diesen Bedingungen sind Pars ja auch sehr viel wert. Heute ist der Engländer sehr gut ins Match gestartet. Ich bin dann aber bei mir geblieben, habe weiter versucht, meine Dinge zu kontrollieren, weil man einfach bei sich bleiben muss. Ich habe weiter gut gespielt, habe mit dem einen oder anderen Par auch ein Loch gewonnen.“
Wie gut der fünfte Platz in einem Feld aus 288 Top-Amateuren aus aller Welt ist, weiß der Höseler durchaus zu schätzen: „Grundsätzlich bin ich auf jeden Fall sehr, sehr zufrieden mit dem Turnier. Das ist für mich persönlich nach ein paar nicht so guten Monaten, in denen ich nicht nach meinen Vorstellungen gespielt habe, wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Das Turnier bedeutet mir sehr viel. Es macht immer sehr viel Spaß und mein Spiel passt sehr gut zum Links Golf. Die Challenge macht mir immer sehr viel Spaß, gerade in dem Wind alle möglichen Varianten zu schlagen, flach, hoch, gegen den Wind, mit dem Wind. Ich habe an fünf Tagen keinen Doppel-Bogey gemacht und auch kein Loch abgeschenkt. Deshalb habe ich es wohl im Matchplay so weit geschafft. Auch wenn das Ende sehr unglücklich war, war es auf jeden Fall eine sehr gute Woche. Ich nehme das Positive mit!“

Wie 2022

2022 hatte Laurenz Schiergen schon einmal das Viertelfinale erreicht und war damals mit 2&1 gegen den späteren Sieger Aldrich Potgieter ausgeschieden. Auch in diesem Jahr könnte der Kontrahent, der dem Aufstieg ins Halbfinale im Weg stand, wieder der Sieger sein, denn Dominic Clemons steht am Samstag im Finale und trifft dort auf den Dänen Jacob Olesen, während der Deutsche sich schnurstracks auf den Heimweg machte, um in der 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf schon am Samstag in Essen-Heidhausen für den GC Hösel seine gute Form in die Waagschale zu werfen.
Randnotiz: 2022 teilte sich der Rheinländer den fünften Platz mit einem Schweden namens Ludvig Aberg.