Olympia
Deutschlands Kandidatinnen für Paris 2024
1. Mai 2024 , Thomas Kirmaier
Welche zwei Spielerinnen werden Team Germany 2024 in Paris vertreten? 100 Tage vor dem olympischen Damen-Turnier haben wir mit Bundestrainer Stephan Morales über die heißesten Kandidatinnen und die Aussichten gesprochen.
Das Rennen um die begehrten Tickets für Olympia biegt auf die Zielgerade ein. Deutschlands beste Golferinnen präsentieren sich auf den internationalen Bühnen aktuell so stark wie noch nie und geben Woche für Woche auf den Events der LPGA und Ladies European Tour ihre Visitenkarten ab. Bei der LA Championship in Kalifornien schafften es sechs von acht Spielerinnen aus dem Golf Team Germany in den Cut.
„Wir freuen uns sehr über die starke Form unserer Spielerinnen. So viele in den Top-Ligen ganz vorne zu finden, das hatten wir noch nie und unterstreicht die sehr gute Entwicklung im deutschen Damengolf“, erklärt Stephan Morales. Was die beiden Tickets für die Olympischen Sommerspiele in Paris betrifft, will sich der Damen-Bundestrainer zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall festlegen – schon allein aus Erfahrung der letzten Sommerspiele.
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„Vor den Spielen in Tokio hatte Sophia Popov ein Major gewonnen. Das hat ihr in der Weltrangliste damals einen derartigen Push gegeben, dass sie plötzlich auf den Olympia-Zug aufgesprungen ist“, so Morales. Ähnliches traue er einigen seiner Spielerinnen jederzeit wieder zu. Aktuell besetzen Esther Henseleit und LET-Dreifach-Siegerin Alex Försterling die beiden Olympia-Plätze in Schwarz-Rot-Gold, „aber wer weiß, vielleicht gewinnen auf einmal noch Caroline Masson oder Aline Krauter ein Turnier auf der LPGA Tour“, so Morales.
Der Damen-Bundestrainer beobachtet zudem aktuell ein völlig neues Phänomen in der Weltspitze: „Noch nie hatten wir zwei Spieler, bei den Damen wie bei den Herren, die das Geschehen so beherrschen wie aktuell.“ Tatsächlich ist der Punkteabstand von Scottie Scheffler auf den zweitbesten der Welt, Rory McIlroy, deutlich größer als zwischen McIlroy und dem 100., Matt Kuchar. Ähnlich verhält es sich bei den Damen, wobei Tokio-Olympiasiegerin Nelly Korda hier alles überragt.
Golf-Medaillengewinner seit Rio 2016
In Sachen Paris sei aus deutscher Sicht jedoch nichts entschieden. Zirka sechs bis acht Spielerinnen kämen nach aktuellem Stand noch für das sportliche Großereignis in Frage. Und vor Paris stehen neben den „normalen“ Tour-Events mit der US Open und der Amundi Evian Championship noch zwei Majors im Kalender. Da könne sich noch einiges verschieben im Olympic Golf Ranking der Damen. Morales: „Einmal bei Olympischen Spielen dabei gewesen zu sein, das ist das Highlight für jede Sportlerin und jeden Sportler. Das ist etwas Großes, wenn du das in der Vita hast.“ Man dürfe aber auch nicht ganz außer Acht lassen, dass beim olympischen Golfturnier keine Weltranglistenpunkte vergeben werden.
Dennoch: Die beiden Golferinnen, die Deutschland im Sommer 2024 in Paris vertreten, werden samt Stab im olympischen Dorf untergebracht sein. Die Begegnungen mit Athleten anderer Sportarten seien enorm wertvoll und unvergesslich. Und wie stehen die Chancen auf eine Medaille? Morales: „Nach Rio 2016 und Tokio 2021 sind wir zum ersten Mal bei Olympia in Kontinentaleuropa am Start. Wir haben auf Le Golf National gute und weniger gute Erfahrungen gemacht. Es wird stark auf das Setup des Platzes ankommen, wie er sich nach dem Herrenturnier präsentiert“, so der Bundestrainer.
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