A. Försterling

„Es war schon nahezu perfekt“


22. Dezember 2023 , Daniel Dillenburg


Daumen hoch für eine fantastische Rookie-Saison: Alexandra Försterling.
Daumen hoch für eine fantastische Rookie-Saison: Alexandra Försterling. | © Tristan Jones / LET

Zwei Siege sowie der Erhalt der LPGA-Tourkarte. 2023 war Alexandra Försterlings Jahr. Bei Golf.de spricht sie über ihre unglaubliche Saison und verrät, mit wem sie am meisten Zeit verbracht hat.

Sie war die Durchstarterin des Jahres auf der Ladies European Tour: National-Team-Germany-Spielerin Alexandra Försterling konnte in ihrer Rookie-Saison gleich zwei Turniere gewinnen und hatte im Saisonfinale sogar eine Chance auf den Sieg im Gesamtranking. Letztlich beendete die Berlinerin das Race to Costa del Sol auf einem hervorragenden achten Platz. Ihren Debüt-Erfolg feierte Försterling in der Schweiz, wo ihre Mutter sie als Caddie unterstützte. Im November folgte dann Titel Nummer zwei auf Mallorca. Wenig später sicherte sie sich dann auch noch die LPGA-Tourkarte.

Im Interview mit Golf.de sprach die 24-Jährige aus dem Golf und Land Club Berlin-Wannsee über ihren hohen Puls, das Kennenlernen neuer Kulturen und den Standort ihrer beiden Siegerpokale:

Du wolltest 2023 dein erstes Turnier gewinnen. Jetzt hast du zwei gewonnen und dich für die LPGA Tour qualifiziert. Hättest du dir diese Rookie-Saison jemals erträumen können?

Nein, gar nicht. Ich bin wirklich überglücklich und kann es eigentlich immer noch nicht ganz glauben, weil es so super war. Ich habe zu Beginn des Jahres oft über mein Ziel gesprochen und dass ich das gleich zweimal geschafft habe, ist natürlich toll. Das hätte ich mir einfach nicht erträumen können.

Gemeinsam zum Sieg: Alexandra Försterling mit ihrer Mama am Bag.
Gemeinsam zum Sieg: Alexandra Försterling mit ihrer Mama am Bag. | © Tristan Jones / LET


Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Worauf bist du besonders stolz?

Darauf, dass sich die harte Arbeit auszahlt. Man möchte natürlich immer das Selbstbewusstsein hochhalten und sich vertrauen. Aber es gibt immer Tage, die einen zurückwerfen und man an sich zweifelt. Ich habe nie die Hoffnung, die Geduld oder mein Selbstbewusstsein verloren. Das hat mir auch zum Sieg verholfen.

Bei deinen Siegen wirktest du sehr ruhig und selbstbewusst. Wie bleibst du in diesen entscheidenden Phasen so konzentriert?

Mir haben viele Leute gesagt, dass ich von außen sehr ruhig aussehe, aber ich hatte natürlich einen extrem hohen Puls und war super aufgeregt. Meine Mama hat mir gesagt, ich müsse geduldig bleiben und darauf habe ich versucht zu hören. Dabei habe ich probiert, mich auf mich selbst zu konzentrieren und nicht auf die anderen zu achten, weil man sich davon auch schnell beeinflussen lässt. Ich habe also mein Spiel gespielt und das hat mir sehr gut geholfen.

Du bist in deinem ersten Jahr als Tour-Spielerin viel herumgekommen. Wo hat es dir am besten gefallen?

Viele Orte hatten tolle Seiten. Ich war das erste Mal in Afrika und Asien. Asien fand ich sehr cool. Da wollte ich schon immer hin und ich war in Singapur und Hong Kong. Man sieht einfach so viele neue Sachen und man ist so weit weg von zuhause. Das hat mir in diesem Jahr am besten gefallen, weil es kulturell so anders ist und ich neben dem Golfspielen etwas anderes erleben durfte.

Konntest du trotz der vielen Reisen ausreichend Zeit mit Freunden und Familien verbringen?

Konnte ich, ja. Ich bin froh, dass meine Mama vor allem am Anfang so oft mitgekommen ist und mein Wegbegleiter war. Dann habe ich auch viel Zeit mit Freundinnen auf der Tour verbracht. Viele kannte ich vom College. Auch mit Emma Spitz habe ich sehr viel Zeit verbracht und bin mit ihr rumgereist. Auch wenn ich also nicht so viel Zeit mit meinen Freunden aus Berlin Zeit verbringen konnte, tat ich dies mit denen auf der Tour.

Der unvergessliche Kuh-Kuss.
Der unvergessliche Kuh-Kuss. | © Flickr


Deine beiden Siegerpokale waren optisch sehr besonders. Haben sie einen Ehrenplatz in deinem Wohnzimmer erhalten?

(lacht). Ja, haben sie. Meine kleine Kuh steht neben dem Baum und die beiden verstehen sich sehr gut. Beide Pokale finde ich super cool und sehen besonders aus. Die gucke ich regelmäßig an und habe immer ein Lächeln im Gesicht.

Mit der LET- sowie der LPGA-Karte in der Tasche stellt sich die Frage, wie oft du wo abschlägst. Hast du dir schon einen Plan zurechtgelegt?

Einen ungefähren Plan habe ich. Es ist natürlich alles ein bisschen Neuland, was die LPGA Tour angeht. Ich werde gucken, wie die beiden Kalender zusammenpassen und schauen, welche Turniere ich am besten spiele. Das überlege ich mir bis Mitte Januar.

Mit welcher Person hast du 2023 am meisten Zeit verbracht?

Mit meiner Mama. Bei Turnieren mit Emma Spitz.

An welchen Moment wirst du dich für immer zurückerinnern?

Der lange Putt zum Sieg in der Schweiz. Generell der ganze Tag war sehr aufregend.


Das habe ich 2023 über mich gelernt…

… vieles, was Struktur und Planung angeht. Aber auch auf dem Golfplatz, wie ich meine Emotionen in einer Finalrunde besser im Griff habe.

Diese Schulnote gebe ich meinem Golfjahr 2023 (1 bis 6):

Man muss ja immer Luft nach oben haben. Deswegen eine 1- (lacht). Es war schon nahezu perfekt.

Stehen Veränderungen in deinem Bag oder deinem Team an?

Nein, es bleibt alles beim Alten.

Über die Weihnachtsfeiertage freue ich mich am meisten auf…

… Zeit mit der Familie. Weihnachten ist einer meiner Lieblingsfeiertage. Die gesamte Zeit ist sehr gemütlich und ich mag es, am Weihnachtsbaum zu sitzen, mit der Familie Spiele zu spielen und auch das gute Essen zu genießen.