Tour-Vorschau

Neue Events in Florida und Wildlife in Südafrika


5. Dezember 2023 , Daniel Dillenburg


Sind überall auf dem Platz des Leopard Creek CC verteilt: Statuen der namensgebenden Raubkatze.
Sind überall auf dem Platz des Leopard Creek CC verteilt: Statuen der namensgebenden Raubkatze. | © Warren Little/Getty Images

Die Rückkehr eines Mixed-Team-Events auf der PGA Tour und Bernhard Langer sowie Alex Cejka sind Teil eines sehr interessanten Team-Vergleichs bei den Champions. Zudem geht es für fünf Deutsche in den Kruger National Park nach Südafrika. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour: Grant Thornton Invitational

Tiburón Golf Club, Florida, 8. bis 10. Dezember

Das QBE Shootout ist Geschichte und kehrt in einer neuen Form zurück. Früher ein reines PGA-Tour-Turnier, wird das Team-Event ab diesem Jahr von der LPGA Tour co-sanktioniert und heißt nun Grant Thornton Invitational. Der Austragungsort jedoch bleibt derselbe: Der Tiburón Golf Club, der unter anderem auch das LPGA-Finale beheimatet. In dieser Woche wird der Par-72-Kurs Schauplatz einer langersehnten Rückkehr. Seit 1999 fand nämlich kein Mixed-Event der PGA und LPGA Tour mehr statt. Die damaligen Champions: John Daly und Laura Davies.

Beim Grant Thornton Invitational treten 16 Teams bestehend aus jeweils einem PGA-Tour-Spieler sowie einer LPGA-Tour-Spielerin an. So tun sich unter anderem die Schweden Ludvig Aberg und Madelene Sagström oder die Kanadier Corey Conners und Brooke Henderson zusammen. Jason Day spielt gemeinsam mit Lydia Ko und Tony Finau holt sich US-Star Nelly Korda an die Seite. Die ehemalige Nummer eins der Damenwelt war übrigens auch schon mehrmals beim QBE Shootout dabei – damals aber noch als Exotin. Insgesamt ergeben sich bei diesem mit vier Millionen US-Dollar dotierten Event interessante Konstellationen und die Paarungen machen schon jetzt Lust auf die drei Tage in Florida.


„Aus der Sicht einer LPGA-Spielerin ist es aufregend, an der Seite der Jungs auf der Tour zu spielen, und ich denke, das Grant Thornton Invitational wird eine großartige Plattform sein, um die Kräfte zu bündeln und das Spiel für die nächste Generation zu fördern“, sagte Korda im Hinblick auf das neue Turnier, das auch mit einem besonderen Format daherkommt: Die 16 gemischten Teams werden drei verschiedene Formate spielen, darunter Scramble, Foursomes und einen modifizierten Four-Ball.

In der ersten Runde wird Scramble gespielt, in der zweiten Runde Foursomes (abwechselnd schlagen). In der dritten Runde wird ein neues Format ausprobiert. Beim „modifizierten Vierball“ schlagen beide Spieler vom Tee ab und spielen ab dem zweiten Schlag den Ball des Teampartners bis ins Loch. Das niedrigere Ergebnis wird als Mannschaftsergebnis gewertet. Deutsche sind bei der Premiere nicht am Start.

PGA Tour Champions: World Champions Cup

The Concession Golf Club, Florida, 7. bis 10. Dezember

Es ist die Woche der neuen Events. Neben dem wiederbelebten Mixed-Event auf PGA- und LPGA Tour feiert auch ein Event auf der PGA Tour Champions Premiere: Der World Champions Cup. Auch diese Veranstaltung ist inoffiziell und vergibt keine offiziellen Punkte. Vielmehr ist es eine Mischung aus Ryder und Presidents Cup – also ein Team-Event. Nur dass in diesem Fall drei statt zwei Teams gegeneinander antreten. Europa, die USA und die Internationalen stellen jeweils eine Mannschaft bestehend aus sechs Champions. Jedes Team hat seinen Playing Captain: Bei den Europäern übernimmt diese Rolle der Nordire Darren Clarke, bei den US-Amerikanern Jim Furyk und bei den Internationalen der Südafrikaner Ernie Els.

Obwohl der World Champions Cup von Donnerstag bis Sonntag läuft, findet der Wettkampf lediglich an drei Tagen statt. Am Samstag quetscht sich ein gemütliches Pro-Am ins Programm, bevor am Sonntag die finalen Einzel das Siegerteam bestimmen. Zum Format: Hier musste man sich aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation, dass drei Teams aufeinandertreffen, natürlich etwas überlegen. Insgesamt finden an den drei Tagen 24 Neun-Löcher-Matches statt. Am Donnerstag und Freitag werden am Vormittag Six-Balls und am Nachmittag Scotch Sixsomes gespielt, jeweils mit zwei Spielern aus jeder Mannschaft. Den Abschluss der Veranstaltung bilden 12 Einzelspiele am Sonntag.

Pro Loch werden drei Punkte vergeben. Der Spieler mit dem niedrigsten Ergebnis sammelt zwei Punkte für sein Team. Der Spieler mit dem zweitniedrigsten Score erhält einen Punkt. Teilen sich zwei Spieler den niedrigsten Score, gibt es jeweils 1,5 Punkte für die Teams. Teilen zwei Spieler das schlechtere Ergebnis, springen jeweils 0,5 Punkte für die beiden Teams heraus. Bei gleichem Ergebnis unter allen drei Spielern, erhält jedes Team einen Punkt. Jedes Match wird über die vollen neun Löcher gespielt und ganz am Ende werden alle gesammelten Punkte addiert. Klingt zunächst etwas kompliziert, dürfte aber bei Durchführung recht schnell klar sein.


Wie haben sich die Teams zusammengestellt? Jeweils zwei Spieler qualifizierten sich über ein historisches Ranking, was bei den Europäern dazu führte, dass der Schotte Colin Montgomerie und natürlich Legende Bernhard Langer sicher ins Team rutschten. Hinzukamen drei Chairman’s Selections, die bei den Europäern neben Miguel Angel Jimenez und Robert Karlsson einen zweiten Deutschen beinhalteten: Alex Cejka. Damit ist Deutschland als einziges Land zweimal im europäischen Team vertreten.

Gespielt wird im Concession Golf Club in Florida um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 1,35 Millionen US-Dollar.

DP World Tour: Alfred Dunhill Championship

Leopard Creek CC, Südafrika, 7. bis 10. Dezember

Der Südafrika-Swing zum Auftakt der neuen DP-World-Tour-Saison schwingt weiter. Nach zwei Events in Johannesburg geht es nun in den berühmten Leopard Creek CC nach Malelane. Direkt am Crocodile River gelegen, kursieren von hier jedes Jahr Videos und Bilder mit besonderen Platzbewohnern durch das Internet. Der Country Club grenzt an den Kruger National Park, eines der größten Wildreservate Südafrikas, welches die Big Five beheimatet. Entsprechend viele Spieler nutzen die Gelegenheit, um sich ein Bild von den Giganten der Natur zu machen. Wobei gerade Elefanten zu den Tieren zählen, die manchmal auch vom Platz bewundert werden können.


So beeindruckend das Naturschauspiel an diesem Ort auch ist. Am Ende geht es bei der Alfred Dunhill Championship um einen prestigeträchtigen Pokal. Lokalheld Ernie Els konnte hier bereits genauso gewinnen wie Adam Scott oder Justin Rose. Titelverteidiger ist der Südafrikaner Ockie Strydom, der hier in der vergangenen Saison seinen ersten DP-World-Tour-Titel holte und der insgesamt achte Heimsieger wurde. Apropos Heimsieg: Dean Burmester konnte zuletzt zwei Turniere auf heimischem Boden hintereinander gewinnen und peilt im Leopard Creek CC einen historischen Hattrick an. Entsprechend geht der 34-Jährige auch als Top-Favorit in die Woche. Weitere Anwärter auf den Heimsieg sind Thriston Lawrence und Erik van Rooyen.

Aus Deutschland treten insgesamt fünf Spieler an. Angeführt von Elite-Team-Germany-Spieler Matti Schmid, der in der vergangenen Woche geteilter 17. wurde und sein Turnierdebüt feiert. Auch der DP-World-Tour-Champion und National-Team-Germany-Spieler Nick Bachem hat eine Top-20-Platzierung im Gepäck und schlägt in Malelane ab. Mit Freddy Schott, Maximilian Rottluff und Alexander Knappe sind drei weitere deutsche Titelhoffnungen dabei. Ex-Champion Marcel Siem (2004) ist erst ab der kommenden Woche auf Mauritius wieder im Einsatz.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Legends Tour, MCB Tour Championship
Constance Belle Mare Plage, Mauritius, 6. bis 10. Dezember

Thomas Gögele