Gleichstand in Rom

Nach dem ersten von drei Wettkampftagen liegen beim Junior Ryder Cup die beiden Kontrahenten Europa und USA gleichauf. In den Vierer am Morgen holt Europa 4:2 Punkte, am Nachmittag bei den gemischten Vierern drehen die USA den Spieß um und gleichen zum Zwischenstand von 6:6 aus.

Rom – Am ersten Tag des regulär alle zwei Jahre stattfindenden Turniers ging es auf Golf Nazionale spannend zu. Vor allem die beeindruckenden Aufholjagd von Connor Graham aus Schottland und Sean Keeling aus Irland sorgten für Hochstimmung im Team Europe. Nach neun Löchern führten Jay Leng und Billy Davis aus den USA überdeutlich mit 6auf, schafften es aber nicht, diese Führung in einen Sieg umzumünzen.

Der Vierer, in dem Peer Wernicke am Morgen mit Giovanni Binaghi auf Miles Russell und Nicholas Gross traf, verlief sehr ausgeglichen. Mal führte Europa knapp, mal die USA. Wobei es kurz vor Ende für die US-Boys gut aussah, als sie nach 16 Löchern mit 1auf vorne lagen. Das deutsch-italienische Duo blieb aber cool und drehte auf den letzten beiden Löchern das Match noch zum 1auf-Sieg.

Helen Briem hatte an der Seite der Italienerin Francesca Fiorellini nur eine kurze Phase zu überstehen, in der die Amerikanerinnen Ryleigh Knaub und Kylie Chong zwei Löcher in Folge gewinnen konnten. Davor hatte Europa aber schon mit 3auf geführt und holte sich direkt danach auf wieder zwei Löcher, so dass das Momentum gar nicht richtig auf die andere Seite wechseln konnte. Am Ende stand ein klarer 5&4-Sieg für Europa, gleichzeitig der ersten Punkt für Europa, obwohl vier Matches früher gestartet waren.

Im ersten Match es Tages holten die Amerikanerinnen Gianna Clemente und Yana Wilson etwas überraschend mit 2&1 einen Punkt gegen die in diesem Sommer überragenden Spanierinnen Rocio Tejedo und Andrea Revuelta. Das schwedische Duo Nora Sundberg und Meja Örtengren lmachte es gegen die Amerikanerinnen Anna Davis und Leigh Chien spannend. Nach der Front Nine lagen die Skandinavierinnen 1auf in Führung, aber Amerika konnte ausgleichen und so ging es all square auf das 18. Tee. Auf dem letzten Grün jubelten Sundberg und Örtengren über den 1auf-Sieg.
Der Ukrainer Lev Grinberg und der Engländer Kris Kim teilten ihr Match gegen Jackson Byrd und Will Hartman, ehe am Ende des Vormittags der Hubbelrather Peer Wernicke seinen ersten Punkt für Europa einfuhr.

Gemischter Vierer

Bei den gemischten Vierern am Nachmittag begannen die Europäer mit einem souveränen 3&1-Sieg von Meja Örtengren und Kris Kim über Gianna Clemente und Jackson Byrd, ehe die Zwillinge Anna und Billy Davis für die USA ihr Match gegen Rocio Tejedo und Connor Graham noch ausgleichen konnten, obwohl Europa nach 15 Löchern mit 2auf vorne lag.
Andrea Revuelta und Lev Grinberg teilten im dritten Match den Punkt mit Kylie Chong und Jay Leng Jr.
Die letzten drei Matches hatten alle ein rotes Ergebnisschild und so schafften es die USA noch, das Tagesklassement auszugleichen.

Helen Briem vom Stuttgarter GC Solitude und Peer Wernicke vom GC Hubbelrath traten am Nachmittag gemeinsam an. Gegen Ryleigh Knaub und Will Hartman gingen die Amerikaner auf der Front Nine zweimal in Führung, aber zweimal glichen die Athleten des Junior Team Germany wieder aus. Nach zwei Lochgewinnen in Folge war nach zwölf Löchern die Führung mit 2auf in blau markiert, aber das US-Duo glich umgehend wieder aus. Am Ende ging nochmal zwei Löcher an Knaub/Hartmann, so dass der Punkt mit 2&1 an die USA ging.

Das sagen Helen Briem und Peer Wernicke

Helen Briem, die gerade eben frisch vom Solheim Cup kommt und dort mit Europa einen Kantersieg über die USA erspielt hat, ist vom Setup des Turniers beeindruckt: „Das ist hier schon eine andere Nummer als der Solheim Cup. Beim Solheim war alles viel entspannter ,viel gechillter und deutlich familiärer im Team. Hier ist es alles bisschen professioneller aufgezogen. Jeder macht ein bisschen sein Ding und man ist deutlich mehr für sich als beim Solheim Cup. Auch die Captains mischen sich hier nicht so sehr ein. Sie sind zwar sehr präsent, reden aber recht wenig. Heute morgen habe wir echt gut gespielt. Das war ein klarer und verdienter Sieg. Heute nachmittag mit Peer war die Niederlage sehr unglücklich. Wir hatten sehr viele Putts, die über die Kante gelaufen und ausgelippt sind. Das war auch generell das Problem am Nachmittag. Die Amerikaner haben einfach besser geputtet. Wir haben echt viele Bälle an den Stock geknallt, aber gelocht haben wir halt leider kaum.“

Auch Peer Wernicke : „Bislang war alles sehr cool. Es hat mega Spaß macht , bis jetzt zu spielen und ich bin sehr froh, hier zu sein.  An sich war heute auch ein ganz guter Tag. Heute morgen habe ich nicht ganz so gut gespielt, aber am Nachmittag war es eindeutig besser. Am Morgen haben wir aber trotzdem gewonnen . Ich habe den Vierer mit einem Italiener gespielt. Da gab es super Unterstützung von den vielen Zuschauern. Es sind tatsächlich auch aus Deutschland einige Zuschauer gekommen, darunter Trainer und Leute aus dem Golfclub. Darüber bin ich echt froh.

Trainerstimmen

„Der ganze Tag war sehr eng, und ich denke, dass die sechs Punkte für jeden ein faires Ergebnis sind. Am Morgen waren die Europäer im Vorteil, am Nachmittag waren wir im Vorteil“, sagte der Kapitän des U.S.-Teams, Paul Levy.

„Es war ein Tag mit zwei Hälften. Die Viererpartien sind immer so eng und es ist schwierig für die Spieler, einen Rhythmus zu finden. Das Unentschieden am Ende des Tages ist ein gutes und faires Ergebnis. Ich hatte das Gefühl, dass wir am Vormittag die Nase vorn hatten und am Nachmittag waren die USA das bessere Team“, sagte der europäische Kapitän Stephen Gallacher.

Nun drei Tage

Als Veränderung gegenüber dem bisherigen Format wird der Junior Ryder Cup 2023 an drei statt an zwei Tagen ausgetragen. Die Finalrunde am Donnerstag wird auf dem Platz des Marco Simone Golf & Country Club gespielt, auf dem auch der „große“ Ryder Cup stattfinden wird. Zudem wird der Finaltag dieses Junior Ryder Cups live im Fernsehen übertragen.