Wölfe und Seahawks siegen: Der Süden rockt die Halbfinals

Die Herren aus dem GC St. Leon-Rot und aus dem GC Mannheim-Viernheim stehen im Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Team SLR gewinnt sein Halbfinale beim Final Four 2023 im GC Pfalz deutlich mit 8:4 gegen den GC Hubbelrath. Die Seahawks aus Mannheim siegen in Stechen gegen Wannsee mit 2:1 (Gesamtresultat: 8:7) – und dieses Duell ist ein Krimi, der mächtig unter die Haut geht.

Neustadt an der Weinstraße - Als der Mannheimer Jubel keine Grenzen kannte und sich pure Emotionen rund ums erste Grün im GC Pfalz entluden, stand Daniel Köhnen weinend an der Fahne. Sein Sohn Yannick hatte kurz zuvor einen Zauberschlag an den Stock geknallt. Zwischen Loch und Ball passte kein Schullineal mehr. Birdie und damit die Entscheidung zugunsten des GC Mannheim-Viernheim in einem unfassbar spannenden Halbfinal-Stechen gegen Berlin-Wannsee.

Dabei hatte Wannsees Philipp Mejow wenige Minuten zuvor für einen Gänsehaut-Moment gesorgt, als er sein Playoff-Duell gegen Mannheims Moritz Hensel mit einem Eagle auf der 18 für sich entschied. Einfach mal eingelocht aus knapp 100 Metern, mit dem 58-Grad-Wedge. Unglaublich. Kann man mal machen. Berlin-Wannsee war plötzlich wieder voll im Geschäft. Also mussten Yannick Köhnen und Berlins Max Fischer das letzte Match unter sich ausmachen, weil zuvor Mannheims Wolfgang Glawe gegen IAM-Champion Nils Dobrunz gewonnen hatte.

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Was hat sich Mannheims Matchwinner Köhnen eigentlich dabei gedacht, in der alles entscheidenden Sekunde zur Maschine zu werden, Nerven wie Drahtseile zu zeigen und die Kugel derart sicher an die Fahne zu donnern, dass es fast schon unheimlich ist? „Das ist geil. Totaler Wahnsinn. Ich bin voll bei mir geblieben und habe mich nur um die Zahlen gekümmert. Das war der Schlüssel. Und jetzt holen wir uns auch den Titel“, so Yannick Köhnens Kampfansage fürs Finale gegen den GC St. Leon-Rot. Papa Daniel, der als Caddie hautnah dabei war, ist so stolz: „Die ganze Anspannung ist abgefallen. Das war ein ganz besonderer Moment für uns.“ Das ist Matchplay, das ist Final Four, das sind Emotionen pur und Erlebnisse, die für immer bleiben.

Die Erleichterung war auch Marco Schmuck anzusehen. „Ich bin total happy, denn die erste Hürde haben wir genommen. Ich hatte heute großes Vertrauen in die Jungs, habe kein einziges Mal ins Livescoring geschaut und somit freuen wir uns auf das Endspiel morgen, egal gegen welchen Gegner“, so Schmuck. Als er zusammen mit seinen Spielern und Captain Axel Stadler auf der Terrasse des GC Pfalz saß, ging es draußen auf dem Platz zwischen Mannheim und Berlin noch um alles. Am Ende haben es die beiden Teams aus dem Süden gerockt und streiten sich nun den deutschen Meistertitel.

Wenn Schmuck eines gelernt hat, dann, dass man nicht auf andere schauen sollte. „Wir konzentrieren uns auf uns und das, was wir können. Heute Abend werden die Jungs etwas regenerieren, wir werden noch das eine oder andere Gespräch führen und dann geht es früh ins Bett, damit wir morgen fit sind.“ Im Vorjahr hatten die Wölfe aus St. Leon-Rot das Endspiel erst im Stechen gegen den Hamburger GC Falkenstein verloren, der sich in diesem Jahr fürs Jubiläums-Final-Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf gar nicht erst qualifizieren konnte.

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Aber auch der GC Hubbelrath war ein dicker Brocken, den es erst aus dem Weg zu räumen galt. Immerhin sind die Düsseldorfer mit fünf Titeln immer noch Rekordmeister der zehnjährigen DGL-Geschichte. „Da können meine Jungs durchaus stolz sein, dass sie diesen starken Gegner klar besiegen konnten“, so Schmuck. Ob es ein Vorteil war, dass sein Team 2022 schonmal im GC Pfalz spielen durfte und Hubbelrath nicht? Schmuck: „Ich denke nicht, denn der Platz hier ähnelt dem der Hubbelrather doch sehr. Aber es war ein sehr faires und forderndes Duell. Wir haben die erste Hürde genommen und freuen uns auf mehr.“

Ähnlich sieht es Hubbelraths Coach Roland Becker, der ebenso einen hochklassigen Zweikampf gesehen hat. „Wir gratulieren dem GC St. Leon-Rot. Sie waren heute einfach einen Tick besser. Wenn du einen so starken Gegner schlagen willst, muss alles passen. Und dafür hat uns heute eben einfach etwas gefehlt“, so Becker. Er gönne es dem Kontrahenten, denn in seiner Funktion als Bundestrainer habe er auch mit zahlreichen Spielern aus dem Team SLR zu tun. Natürlich wäre auch Rekordsieger Hubbelrath gerne ins Finale eingezogen. „Aber das wird jetzt abgehakt und am Sonntag wollen wir uns die Bronzemedaille holen, egal gegen welchen Gegner. Auch das wäre ein großer Erfolg für uns.“

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So wird der Deutsche Mannschaftsmeister 2023 definitiv aus dem Süden kommen. Im Endspiel der zehnten Saison der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf stehen sich am Sonntag die Teams aus St. Leon-Rot und dem GC Mannheim-Viernheim gegenüber, der erst am fünften und letzten Spieltag überhaupt erst auf den Final-Four-Express aufgesprungen war. Die Vierer starten um 8.03 Uhr, die Einzel sind ab 13.54 Uhr vorgesehen (jeweils von Tee 1). Zur selben Zeit kämpfen parallel die Männer aus dem G&LC Berlin-Wannsee gegen die des GC Hubbelrath um Bronze (jeweils von Tee 10).