EGA-Matches

Briem, Sattelkau und Christensen nominiert


2. August 2023 , Stefan Bluemer


Briem und Sattelkau feiern Sieg im Vierer (@ DGV/stebl)
Briem und Sattelkau feiern Sieg im Vierer (@ DGV/stebl)

La Manga im spanischen Murcia steht für drei Tage im Zeichen des großen Kontinental-Wettkampfs zwischen Europa als Gastgeber und der Auswahl von Asia/Pacific. Dabei spielen die Herren um die Bonallack Trophy, während die Damen um die Patsy Hankins Trophy kämpfen. Und mittendrin: drei Athleten des Junior Team Germany. Helen Briem und Celina Sattelkau sowie Tiger Christensen wurden von der EGA für diesen großen Wettkampf der Kontinente nominiert.

Murcia/Spanien - 48 der besten Amateure der Welt treffen sich vom 3. bis 5. August in Spanien, um sich in einem Wettkampf zu messen, der dem Format des Ryder Cups sehr ähnlich ist. Titelverteidiger bei beiden Wettbewerben ist die Vertretung Asia/Pacific.
Jede Mannschaft besteht aus zwölf Athleten, wobei je Nation maximal zwei Spieler vertreten sind.
Bei den Damen ist die Spanierin Cayetana Fernandez, die im World Amateur Golf Ranking (WAGR) an dritter Stelle geführt wird, die bestplatzierte Spielerin des Matches.
Im europäischen Team befinden sich acht weitere Spielerinnen unter den Top-50 der WAGR und alle 12 unter den Top-100. Viele der Athletinnen kennen sich schon vom Junior Solheim Cup, von der Vagliano und der Junior Vagliano Trophy.

Das Team der Damen

Das europäische Team der Patsy Hankins Trophy wird von der Kapitänin Myrte Eikenaar (NL) angeführt.
Im Team Europe stehen neben den beiden Deutschen Helen Briem vom Stuttgarter GC Solitude und Celina Rosa Sattelkau vom GC St. Leon-Rot die Schwedinnen Kajsa Arwefjall und Meja Örtengren,
Beth Coulter (Irland), Savannah De Bock (Belgien), Francesca Fiorellini (Italien), Cayetana Fernandez und Rocio Tejedo (beide Spanien, Patricie Mackova aus Tschechien und die beiden Engländerinnen Patience Rhodes und Lottie Waid.
Das europäische Team ist von der Papierform her etwas stärker besetzt, aber viele der Gegnerinnen aus Asien und dem pazifischen Raum stehen im WAGR ebenfalls weit vorne.
Die Südkoreanerin Minsol Kim, die in diesem Jahr Silber bei der Asien-Pazifik-Amateurmeisterschaft der Frauen gewonnen hat, ist derzeit in den Top 10 des WAGR zu finden.

Erfahrungen sammeln

Helen Briem vom Stuttgarter GC ist zwar erst 17 Jahre alt, hat aber schon einige Einladungen erhalten. „Es ist natürlich immer sehr cool, bei solchen Matches dabei zu sein. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, bei solchen Events aufzuteen und es sind immer richtig coole Wochen. Dies ist meine dritte Nominierung für ein internationales Match“, kann die Athletin des Junior Team Germany auf Erfahrungen beim Ping Junior Solheim Cup und der Junior Vagliano Trophy zurückgreifen. Zudem war die Schwäbin schon bei der Team-WM in Paris sehr erfolgreich und hat im deutschen Team bei der inoffiziellen Team-WM der Mädchen in Kanada mitgewirkt.
Für Celina Sattelkau ist dieses Turnier eine Premiere, denn zum ersten Mal wurde die Spielerin des GC St. Leon-Rot zu einem internationalen Match von der EGA eingeladen.
Aufgrund von Verpflichtungen am College hätte Sattelkau beim Final Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf für ihren Club nicht spielen können. Die Patsy Hankins Trophy ist aber gerade rechtzeitig beendet, so dass die Kurpfälzerin den Flug zurück in die USA noch erreichen wird.
„Mir bedeutet dies Nominierung sehr viel und ich bin sehr stolz darauf, für Europa spielen zu dürfen. Ich freue mich sehr auf dieses Turnier und habe mega Lust, für die Mannschaft des Kontinents zu spielen. Den Platz kenne ich noch nicht. Wir werden alle unser Bestes geben, unser A-Game zeigen und wollen Asia/Pacific schlagen. Cool finde ich, dass Helen auch dort ist. Viele der Spielerinnen kenne ich zudem vom College-Golf“, freut sich die Spielerin, die zuletzt bei der Team-EM in Finnland perfekt im Vierer mit Helen Briem harmoniert hatte.

Herren mit Tiger Christensen

Auch bei den Herren ist das europäische Team auf dem Papier etwas stärker, da neun Spieler in den WAGR-Top-100 platziert sind. Der Engländer John Gough ist der bestplatzierte Spieler.
Der Schweizer Yves Hofstetter betreut als Kapitän die Mannschaft Europas, zu der neben dem Falkensteiner Tiger Christensen auch James Ashfield (Wales), Barclay Brown und John Gough (beide England), der Schweizer Nicola Gerhardsen, die Schweden Albert Hansson und Tobias Jonsson, der Däne Frederik Kjettrup, der Ire Alex Maguire, der Spanier Luis Masaveu und die beiden Norweger Michael Mjaaseth und Herman Wibe Sekne gehören.
Der bestplatzierte Spieler der Gäste ist der Japaner Yuta Sugiura. Der Australier Harrison Crowe gewann im vergangenen Jahr die Asien-Pazifik-Amateurmeisterschaft und erhielt in dieser Saison Einladungen zu den Masters und The Open. Bei The Open verpasste  Crowe wie Tiger Christensen den Cut, wobei der Deutsche nach den beiden Runden fünf Schläge besser lag.

Tiger Christensen vom Hamburger GC
Tiger Christensen vom Hamburger GC | © Richard Martin-Roberts/R&A/R&A via Getty Images


Nach der Jacques Léglise Trophy ist dies die zweite Nominierung, die Tiger Christensen für ein internationales Match der EGA erhält. „Es bedeutet mir sehr viel, für meinen Kontinent aufzuteen. Den Platz kenne ich tatsächlich leider nicht, aber ich erwarte auf jeden Fall das wir das Ding gewinnen“, ist der 19-Jährige, der eine sehr erfolgreiche Saison spielt, mehr als zuversichtlich für das Turnier auf dem Südcourse von La Manga.

Format

Die Matches haben bei Herren und Damen das identische Format. Die Teams aus zwölf Spielern bestreiten am Donnerstag und Freitag jeweils am Morgen fünf Vierer sowie am Nachmittag jeweils fünf Fourball-Matches. AmSamstag werden zum Abschluss noch zwölf Einzel gespielt.
Bei insgesamt 32 zu vergebenden Punkten sind 16,5 Punkte die magische Zahl, die man braucht, um sich den Titel zu gewinnen.

La Manga

Der in der Nähe von Cartegna im Südosten Spaniens gelegene South Course des La Manga Resorts wird den Athleten in den Wettkampfrunden einiges abverlangen. Auf dem Par-73-Course haben zahlreiche große Profiturniere, darunter mehrere Spanish Opens und PGA-Championships stattgefunden. Bei einer Länge von fast 6.500 Metern von den weißen Abschlägen kommen auf 15 der 18 Löcher Wasserhindernisse ins Spiel. Zudem ist in La Manga oft die Hitze ein Thema, so dass die körperliche Fitness durchaus gefordert sein wird.
Der Platz wurde ursprünglich 1971 von Dean Putnam entworfen und 2005 von Arnold Palmer umgestaltet.

Über die Bonallack Trophy

Die Bonallack Trophy ist ein alle zwei Jahre stattfindendes Duell zwischen Teams aus Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum. Die EGA wählt das europäische Team aus, während die asiatisch-pazifische Mannschaft von der Asia-Pacific Golf Confederation (APGC) gestellt wird.
Der Wettbewerb und die Trophäe sind nach Sir Michael Bonallack benannt, einem der höchstdekorierten Amateurspieler aller Zeiten. Der Engländer gewann fünfmal die Amateur Championship und viermal die Brabazon Trophy. Außerdem vertrat er Großbritannien und Irland in neun Walker-Cup-Mannschaften und verhalf England dreimal zum Titel bei der Team-EM.
Sir Michael  Bonallack war unter anderem 16 Jahre lang Sekretär des R&A, sechs Jahre lang Vorsitzender der European Tour und Präsident der English Golf Union.
2023 findet dieser Wettkampf der Kontinente zum elften Mal seit 1998 statt. Zahlreiche Spieler, die heute als Weltstars bekannt sind, haben in der Vergangenheit an diesem Match teilgenommen, darunter Rory McIlroy, Jon Rahm, Shane Lowry, Cameron Smith, Hideki Matsuyama, Francesco Molinari und Justin Rose sowie etliche andere Sieger der großen Touren.

Über die Patsy Hankins Trophy

Die Patsy Hankins Trophy ist erst 2016, also viel später als die Bonallack Trophy ins Leben gerufen worden. Namenspatin ist eine Neuseeländerin, die sich weltweit große Verdienste in der Förderung des Damengolfs erworben hat.
Das diesjährige Duell ist erst die dritte Begegnung zwischen den beiden Mannschaften. Im letzten Spiel im Doha Golf GC in Katar dominierte die asiatisch-pazifische Mannschaft gegen ein europäisches Team, bei dem allerdings etliche hochkarätige Spielerinnen fehlten.