Eklat
US-Profi Doeden: „Ich habe betrogen“
27. Juli 2023 , Felix Grewe
Bei einem Turnier auf der PGA Tour Canada gestand US-Profi Justin Doeden einen Betrug. Er hatte das Ergebnis auf seiner Scorekarte gefälscht.
Von George Bernard Shaw, einem irischen Dramatiker und Nobelpreisträger für Literatur, stammt das Zitat: „Die Strafe des Lügners ist nicht, dass ihm niemand mehr glaubt, sondern, dass er selbst niemandem mehr glauben kann.“ Einer, der diesen Satz auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen kann, ist Justin Doeden, Profi auf der PGA Tour Canada.
Der 28-Jährige gestand kürzlich, den größten Fehler seines Lebens begangen zu haben – Betrug auf seiner Scorekarte. Bei der Ottawa Open im Eagle Creek Golf Club geschah Folgendes: Doeden beendete die letzte Bahn der zweiten Runde mit sieben Schlägen. Seine Karte war bereits von seinem Spielpartner unterschrieben worden, da ließ sich der 28-Jährige diese noch einmal aushändigen. Er wollte sie überprüfen, sagte er. Doch Doeden hatte mehr als bloß einen Check im Sinn: Er änderte die sieben Schläge von Bahn 18 in eine fünf, gab die Scorekarte wieder ab, die nun ein Resultat aufwies, mit dem er den Cut geschafft hätte.
Wie der Betrug aufflog
Beim Mittagessen bemerkten seine Mitspieler, dass Doedens Ergebnis von drei Schlägen unter Par nach 36-Löchern nicht stimmen konnte. Sie meldeten die Auffälligkeit der Turnierleitung und die entdeckte: Doeden hatte mit einem Radiergummi gearbeitet. Doeden musste sich während der Untersuchung des Falls vom Turnier zurückziehen. Wenige Tage später dann das Geständnis. Auf Twitter schrieb der Amerikaner reumütig:
Doedens Geständnis
„Ich bin hier, um den größten Fehler zu beichten, den ich in meinem Leben bisher gemacht habe", schrieb er. „Ich habe beim Golf betrogen. Das ist nicht das, was ich bin. Ich habe meine Sponsoren im Stich gelassen. Ich habe meine Konkurrenten im Stich gelassen. Ich habe meine Familie im Stich gelassen. Ich habe mich selbst im Stich gelassen. Ich bitte dich um Vergebung. John 1:9."
Die Reaktion der Tour
Doeden spielte früher auf dem College für die University of Minnesota. Er trat bei je einem Turnier der Korn Ferry Tour und der PGA Tour an und war überwiegend auf der PGA Tour Canada und der PGA Tour Latinoamerica unterwegs. Nach dem Vorfall dürfte ihn eine Suspendierung erwarten. Details allerdings werden wohl nicht bekannt. Ein Sprecher der PGA Tour: „Gemäß den Richtlinien der Tour wird die Angelegenheit – und jede damit verbundene Disziplinarmaßnahme – intern behandelt.“
Sicher ist: Seine Glaubwürdigkeit hat der Amerikaner gewiss verloren. Und wenn George Bernard Shaw recht hatte, dann kann auch Doeden selbst künftig niemandem mehr glauben...
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