The Open
Long solide, Rahm genial, Harman eiskalt
22. Juli 2023 , Marcel Czack
Hurly Long und Marcel Siem belegen nach dem Moving Day bei The Open Ränge im Mittelfeld. An einem regnerischen Tag, der aber gute Scoring-Möglichkeiten bietet, gelingt Jon Rahm eine phänomenale dritte Runde. Brian Harman bleibt cool und geht am Sonntag mit fünf Schlägen Vorsprung ins Finale.
Mit Hurly Long und Marcel Siem hatten es zwei von vier Deutschen ins Wochenende vom letzten Major des Jahres geschafft. Nach Runde drei sieht es danach aus, dass keiner der beiden Bäume ausreißen wird im Royal Liverpool Golf Club. Long brachte am Samstag mit einer Par-Runde sein bisher bestes Tagesergebnis rein. Einen besseren Score verhinderten Bogeys auf den Bahnen 17 und 18. „Es hat sehr viel Spass gemacht, ich hatte mich eigentlich auf einen Horrortag eingestellt vom Wetter her, aber wir haben kaum Regen gehabt. Ich hab ok gespielt, nicht überragend, ein paar schöne Schüsse, gut geputtet, mit dem Score bin ich zufrieden, zwei Bogeys am Ende sind natürlich schade“, sagte Long. „Es war heute ein ganz anderer Wind, komplett um 180 Grad gedreht. Die schweren Löcher von den ersten Tagen waren einfacher, dafür waren die Par-5-Bahnen schwerer.“ Nach Runden von 72, 72 und 71 geht es für Long am Sonntag vom geteilten 51. Rang in die Schlussrunde.
Siem kam wie schon an den ersten Tagen gut in die Runde, musste nach einem Birdie zum Auftakt jedoch drei Bogeys in Folge hinnehmen. Die Front Nine absolvierte er dennoch in Even Par. Für die Back Nine brauchte der Ratinger Routinier drei Schläge mehr als der Platzstandard vorsieht, sodass der 43-Jährige am Ende eine 74 (+3) unterschrieb, mit der er um 32 Plätze auf Rang 57 zurückfiel.
Rahm mit neuem Hoylake-Rekord
Einen absoluten Sahnetag erwischte der Weltranglistenzweite Jon Rahm. Als der Spanier auf der 18. Bahn zum letzten von insgesamt acht Birdies einlochte, hatte er mit 63 Schlägen (-8) einen neuen Hoylake-Open-Rekord aufgestellt, war auf dem Leaderboard um 36 Plätze emporgeschossen und mit sechs unter Par im Rennen um die große Meisterschaft angekommen. „Die beste Runde, die ich je auf einem Linkskurs gespielt habe", sagte er später. Und weiter: „Ich weiß nicht, wie ich es genau sagen soll, es fühlt sich sehr, sehr gut an, aber wir trainieren so hart, und viele von uns erwarten bestimmte Dinge... Es gibt einen Punkt, an dem man es sich im Kopf vorstellt – und was man vor dem Schlag sieht, passiert dann auch. Das kommt auch bei uns nicht besonders oft vor.“
Harman cool wie Eis
Kaum jemand dürfte ihn im Vorfeld der Open zum engeren Favoritenkreis gezählt haben. Doch Brian Harman führt auch nach Runde drei das Feld in Hoylake souverän an. Nach seinen Auftaktrunden von 67 und 65 Schlägen (-10) hatte die Nummer 26 der Welt nicht nur souverän mit fünf Schlägen Vorsprung auf Tommy Fleetwood geführt, sondern mit insgesamt nur 132 Schlägen auch noch Hoylakes Scoring-Rekord von Tiger Woods und Rory McIlroy eingestellt. Am Moving Day war der Beginn seiner Runde mit zwei Bogeys auf den ersten vier Löchern zwar holprig. Doch fing sich der 36-Jährige US-Amerikaner prompt wieder und besann sich auf seine Stärken. Mit präzisen Abschlägen und einem konstant hervorragenden Kurzen Spiel kämpfte sich Harman zurück unter Par und schloss den Tag mit einer 69 (-2) ab. Mit insgesamt zwölf unter Par wird er am Sonntag mit fünf Schlägen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Cameron Young (-7) mit ebendiesem auf die Runde gehen. Es folgen Jon Rahm auf Rang drei (-6) und ein Quintett aus Viktor Hovland (Norwegen), Antoine Rozner (Frankreich), Jason Day (Australien), Sepp Straka (Österreich) und Lokalmatador Tommy Fleetwood (alle -5) auf dem geteilten vierten Platz.
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