The Open
Siem mit gutem Open-Auftakt
20. Juli 2023 , Marcel Czack
Marcel Siem startet mit einer Par-Runde in die 151. Open Championship. Auf dem Links-Klassiker von Royal Liverpool überzeugt der 43-jährige Ratinger vor allem auf den Front Nine. Yannik Paul und Amateur Tiger Christensen haben zunächst Schwierigkeiten und benötigen am Freitag tiefe Scores, um den Sprung ins Wochenende zu schaffen.
Marcel Siem kam von Beginn an gut rein in seine erste Major-Runde des Jahres. Der 43-Jährige legte gleich mit einem Birdie auf dem ersten Loch los und ließ auf der vierten und fünften Bahn weitere folgen. Der erste Schlagverlust des Tages ereilte ihn auf Loch sechs, doch Siem konterte direkt mit seinem vierten Birdie. Mit drei unter Par nach den ersten Neun lag er auf dem dritten Rang. Die Back Nine verliefen dann allerdings nicht mehr ganz nach Plan; die Birdies blieben aus und Siem fiel nach einem Doppelbogey auf der 12 und einem Bogey auf der 15 zurück auf auf Even Par.
„Ich habe vorne keine Fehler gemacht, hatte viel Selbstvertrauen, konnte jede Fahne attackieren und hätte auch locker vier oder fünf unter Par liegen können“, resümierte Siem nach der Runde und ergänzte in Bezug auf seine Back Nine: „Dann ist es ein bisschen wie im Fußball, wenn Du sie vorne nicht machst, bekommst du sie hinten rein. Man muss hier tierisch gutes Golf spielen, um unter Par zu landen. Hinten raus hab ich sehr defensiv gespielt, um keine Fehler mehr zu riskieren. Nach -3 zu Beginn ist man mit Even natürlich erstmal nicht zufreieden, aber spätestens heute Abend, wenn ich ins Bett gehe, werde ich damit schon leben können.“
Siems deutschem Tourkollegen Yannik Paul dagegen könnte es schwerer fallen, noch etwas Positives in seiner Auftaktrunde zu entdecken. Der 29-jährige Ryder-Cup-Aspirant hatte von Beginn an mit seinem Spiel zu kämpfen und brachte am Ende eine 77 (+6) ins Clubhaus. „Ich habe von Anfang bis Ende nur wenige Fairways getroffen und wenn du dann aus dem Bunker quer rausmusst, dann wird es hier schwierig“, sagte Paul. „Ich habe versucht, den Ball auf die Seite vom Wind zu bringen, aber entweder hat er ihn gar nicht rübergebracht oder zu viel – so war ich gefühlt nie auf dem Fairway, dann ist es schwer zu scoren.“
Mit Tiger Christensen durfte auch ein Amateur aus dem Golf Team Germany in das älteste Golfturnier der Welt starten. Der 19- jährige Hamburger hatte sich sensationell über das Final Qualifying für die Teilnahme in Hoylake qualifiziert und ging an der Seite von Marcel Siem und Martin Rohwer (Südafrika) auf seine allersrte Majorrunde. Nach einem ausgesprochen gut gelungenen Beginn mit drei Pars gefolgt von zwei Birdies konnte Christensen das Tempo nicht halten und hatte einige Schlagverluste zu verkraften. Wie Yannik Paul unterschrieb er eine 77 (+6).
Der vierte deutsche Teilnehmer Hurly Long ging erst um 16:16 Uhr Ortszeit in der letzten Spielergruppe des Tages auf die Runde.
Fleetwood und Amateur Lamprecht in Führung
Tommy Fleetwood zählt nicht nur zum Kreis von Weltklassespielern im besten Profi-Alter, die noch kein Majorsieg verbuchen konnten. In Hoylake ist der 33-jährige Mitfavorit aus dem nahgelegenen Southport auch Lokalmatador und als solcher absoluter Publikumsliebling. Angefeuert von tausenden Unterstützern gelangen Fleetwood an Tag eins der Open sechs Birdies, denen nur ein Bogey entgegenstand. Man könnte sagen: Alles läuft nach Plan für Fleetwood. Eine große Überraschung ist hingegen der Spieler, der Fleetwoods fünf unter Par als bisher einziger im Feld egalisieren konnte: Christo Lamprecht aus Südafrika, 22 Jahre alter Amateur und College-Spieler, der im Juni die Amateur Championship für sich entscheiden konnte. Der großgewachsene (204 cm) Longhitter spielte unerschrocken und erzielte auf seiner Runde insgesamt sieben Birdies.
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