The Open 2023

Rorys Traum vom nächsten Coup


20. Juli 2023 , Felix Grewe


Gewann bisher vier Majors – und träumt vom nächsten Triumph: Rory McIlroy.
Gewann bisher vier Majors – und träumt vom nächsten Triumph: Rory McIlroy. | © Jared C. Tilton/Getty Images

Vor zehn Jahren siegte Rory McIlroy bei der Open Championship im Royal Liverpool Golf Club. In diesem Jahr soll endlich wieder ein großer Triumph folgen.

Natürlich muss Rory McIlroy in diesen Tagen an die Open Championship vor zehn Jahren denken. Wie könnte er es nicht tun? Damals, ausgerechnet im Royal Liverpool Golf Club, wo die Stars sämtlicher Touren nun zum ersten Mal seit 2014 wieder um den Titel beim ältesten Major-Turnier des Jahres kämpfen, triumphierte der Nordire zum vorletzten Mal bei einem der großen vier Events. Es folgte der Sieg bei der PGA Championship wenige Wochen später – und dann eine Durststrecke von (bis jetzt) 33 titellosen Majorstarts. Niemand hätte damals einen Teebeutel darauf verwettet, dass McIlroy so oft um große Siege spielen, aber doch immer knapp scheitern würde. 

Immer wieder knapp gescheitert

„In den letzten neun Jahren ist viel in meinem Leben passiert und ich habe viele Golfturniere gespielt. Aber ja, es gibt ein paar Dinge, an die ich mich erinnere, und es ist schön, wieder auf diesen Golfplatz zu gehen und mich mit ihm vertraut zu machen“, gab McIlroy in den ersten Tagen der Open-Vorbereitung zu Protokoll. 

Chancen auf einen weiteren Coup gab es viele in den vergangenen Monaten und Jahren. Einem fallen die Open Championships 2022 ein, die 150. Auflage auf dem legendären Kurs von St. Andrews, als McIlroy drei Tage lang fantastische Bälle schlug und gemeinsam mit Viktor Hovland an der Spitze thronend auf die Finalrunde ging. Am Ende ließen sich beide von Cameron Smith überflügeln, McIlroy musste Platz drei akzeptieren. Was für einen siegeshungrigen Champion eine ähnlich große Herausforderung sein kann, wie vier Runden lang sein bestes Golf zu spielen. Erst vor kurzem, bei den US Open in Los Angeles, erlebte McIlroy einen ähnlich Rückschlag und verlor mit einem Schlag gegen Wyndham Clark. Bei seinen letzten sieben Major-Starts erreichte der Nordire sechsmal die Top-Ten, war zweimal Zweiter und einmal Dritter – nur eben nie Erster. 

 

Lange ist es her: Vor zehn Jahren siegte Rory McIlroy zum ersten (und bisher letzten) Mal bei der Open Championship.
Lange ist es her: Vor zehn Jahren siegte Rory McIlroy zum ersten (und bisher letzten) Mal bei der Open Championship. | © golfsupport.nl/Phil Inglis


Folgt am Wochenende die Erlösung?

„Ich würde 100 Sonntage wie diesen durchstehen, um ein weiteres Major zu gewinnen“, sprach McIlroy nach der US Open-Enttäuschung. Vielleicht ist der Royal Liverpool Golf Club genau jener Ort, an dem ihm der so lang ersehnte nächste große Coup glücken könnte. Mit einem Sieg bei der 151. Open Championship würde sich der Kreis endlich schließen. „Ich bin wirklich glücklich mit dem, was ich erreicht habe, ich bin stolz auf meine Leistungen“, erzählte McIlroy kürzlich in einem Interview mit theopen.com. Und weiter: „Gibt es Turniere, die ich hätte gewinnen können, die mir aber durch die Lappen gegangen sind? Ja. Aber ich habe das Gefühl, dass ich meinen gerechten Anteil gewonnen habe und ein viel konstanterer Golfer geworden bin. Das wird mir nur noch mehr Möglichkeiten geben, große Turniere und auch Majors zu gewinnen." Die Claret Jug, die Trophäe für den Open-Champion einmal in den Händen gehalten zu haben, sei ein erhabenes Gefühl gewesen, so McIlroy. „Ich würde ihn gern wieder tragen“, sagt er. Vielleicht gelingt ihm der große Coup schon an diesem Wochenende...