Team-EM

Ausrufezeichen zum Auftakt


11. Juli 2023 , Stefan Bluemer


Chiara Horder bringt den tiefsten Score nach Hause (@ DGV/stebl)
Chiara Horder bringt den tiefsten Score nach Hause (@ DGV/stebl)

Die Bundesadler starten in Finnland bei der Team-EM der Damen mit einem ganz starken Ergebnis. Vier Scores unter Par ergeben für das Team in Summe -15. Besser waren an diesem Tag nur die Schwedinnen, die mit fünf Schlägen Vorsprung das Feld anführen.

Hämeenlinna/Finnland – Den besten Score des Tages brachte Chiara Horder in die Wertung. Die Athletin des GC München Valley, die sich vor wenigen Wochen durch ihren Sieg bei The Women´s Amateur Championship Startplätze bei vier Majors der Profis gesichert hatte, musste nur auf Bahn 8 ein Bogey hinnehmen, spielte ansonsten fehlerfrei und donnerte nicht weniger als acht Birdies auf den Platz von Tawast Golf. Lohn ist in der Einzelwertung die Führung und mit dem Team der zweiten Platz nach der ersten Runde der Zählspielqualifikation.

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Die Führende der Einzelwertung, die zwar bei dieser Team-EM keine Rolle spielt, aber natürlich dennoch Beachtung findet, war am Abend zufrieden mit dem Tag: „Der Tag heute hat mega Spaß gemacht. Ich bin sehr gut in den Tag gestartet und war nach sieben Löchern schon bei fünf unter Par. Ich musste zwar ein unglückliches Bogey an der Acht einstecken, aber konnte mit den Par 5 Löchern zum Ende hin auch nochmal zwei gute Birdies machen. Mit den -7 bin ich super happy, weil das meine bislang beste Turnierrunde im Zählspiel war. So zum Teamergebnis beizutragen, ist natürlich einfach nur mega!“

Geburtstagskind

Celina Sattelkau war am Vormittag gestartet und feierte ihren 22. Geburtstag auf dem Golfplatz. Der Start war perfekt und die Athletin aus dem GC St. Leon-Rot beschenkte sich selbst mit Birdies auf den Löchern eins und zwei. Am Ende standen fünf Birdies drei Bogeys gegenüber. Die 70 (-2) war der drittbeste Score des deutschen Teams.

Birdie gemacht: Celina Sattelkau hatte einen schönen Geburtstag
Birdie gemacht: Celina Sattelkau hatte einen schönen Geburtstag | © DGV/stebl


„Die Runde heute war ganz solide. Es war natürlich schön, an meinem Geburtstag mit zwei Birdies zu starten. Mein Highlight des Tages war, auf Bahn 18 mit dem zweiten Schlag auf dem Grün zu liegen und dann ganz entspannt mit zwei Putts ein Birdie zu spielen. Das passiert bei mir nicht so oft. Für morgen und die nächsten Tage ist noch einiges drin. Ich bin aber ganz zufrieden, denn mein langes und mein kurzes Spiel war da, wo es ein muss. Man kann hier und da noch dran feilen. Ich freue mich auf die nächsten Tage, zumal man noch lernen kann, wo man den Ball vielleicht doch noch besser platzieren kann. Ich bin sehr stolz auf die Birdies auf den Löchern 2 und 18. Ich hatte heute ein Holz von Morrie im Bag und das hat super geklappt“, war die College-Studentin dem Bundestrainer dankbar für eine wertvolle Hilfe.

Zweitbester Score in Schwarz-Rot-Gold

Den zweitbesten Score in Schwarz-Rot-Gold lieferte die Jüngste ab. Helen Briem vom Stuttgarter GC legte grandios los und lag nach sechs Bahnen schon fünf unter Par. Drei Birdies und ein Eagle auf Loch 4 sorgten für diese fabelhafte Momentaufnahme.
Ganz so konnte es nicht weitergehen, aber die 17-Jährige, die an diesem Tag von der EGA für das europäische Team der Patsy Hankins Trophy nominiert wurde, blieb cool, auch wenn sie sich insgesamt drei Bogeys notieren musste und schraubte mit einem famosen Birdie-Eagle-Finish ihren Score auf 66 (-6) Schläge. Schlaggleich auf Platz zwei der Einzelwertung stehen die Schwedinnen Meja Örtengren und Kajsa Arwefjäll. Die Nummer eins des World Amateur Golf Rankings, Ingrid Lindblad hatte 67 (-5) Schläge gebraucht.
Obwohl der Score von Helen Briem tief war, war die ehrgeizige Schwäbin nicht vollständig zufrieden: „Es wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Sechs unter Par mit drei Dreiputts zu spielen, tut eigentlich fast weh. Ich habe heut sehr, sehr gute Drives beziehungsweise Abschläge gemacht. Bis auf einen lagen alle so, wie ich sie haben wollte. Das war definitiv die Grundlage. Auch meine Wedges waren sehr gut heute. Ich hab viele an den Stock geknallt und dann wird es recht einfach. Mein Short Game war auch echt okay. Besonders freut mich die Quote auf den Par-5-Bahnen. Fünf unter Par alleine auf den Par 5s hatte ich schon lange nicht mehr, wobei ich auf Loch 16 noch einen Dreiputt geschoben habe.“

Sicher vorweg

Paula Schulz-Hanßen war am Morgen als erste Spielerin des Teams von Trainerin Esther Poburski gestartet und spielte insgesamt recht defensiv, um der Mannschaft vorweg eine sichere Basis bieten zu können. Dennoch gelang es der Europameisterin von 2020, mit vielen sehr guten Schlägen, am Ende unter Par ins Clubhaus zu kommen. Trotz defensiver Spielweise gelangen der Athletin des GC St. Leon-Rot drei Birdies und nur zwei Bogeys mussten notiert werden.
Selbstkritisch wird „PSH“ am zweiten Tag wieder konzentriert starten: „Ich habe sehr solide gespielt. Allerdings habe ich relativ viele Birdiechancen liegen lassen. Daraus kann ich lernen und das morgen besser machen.“

Charlotte Back hatte mit einem Birdie auf Loch zwei einen guten Start, musste dann aber bis zum 13. Loch auf das zweite Birdie warten. Dazwischen rutschten drei Bogeys auf die Karte der Spielerin aus dem Wolfpack von St. Leon-Rot. Das Spiel der Team-Europameisterin von 2020 sah allerdings ingesamt viel besser aus, als der Score dies zeigt. Charly Back brachte den Ball oft in gute Positionen, belohnte sich dann aber nicht. Auf den Grüns ist noch Potenzial für die kommenden Tage, resümiert die 18-Jährige ihre Runde: „Ich hatte ein gutes langes Spiel und habe leider nicht so gut geputtet. Ich habe mich gut im Spiel gehalten und versucht, das Beste daraus zu machen.“
Bei ihrem Debüt bei einer Team-EM hat sich Christin Eisenbeiß vom Hamburger GC sehr gut geschlagen. Von Nervosität war bei der Hanseatin vor dem Start nichts zu spüren und auf Loch eins gelang auch gleich das erste Birdies. Zwei weitere folgten auf der Runde noch, allerdings kamen auch vier Bogeys und ein „Double“ hinzu, so dass unter dem Strich eine 75 (+3) steht.
„Ich habe mich aus der Teebox sehr wohl gefühlt. Ich war teilweise zu aggressiv mit den Schlägen ins Grün, wodurch sich dann kleine Fehler eingeschlichen haben. Ich habe heute viel gelernt und weiß, wie ich es morgen besser mache. Ich freue mich drauf. Mein Highlight war mein Birdie an der 1. Ich bin sozusagen ideal in das Turnier gestartet.“

Von Platz zwei

Durch die vielen tiefen Scores steht das Junior Team Germany, das von Esther Poburski und Stephan Morales betreut wird, nach der ersten von zwei Runden der Zählspielqualifikation auf dem zweiten Platz. Vorneweg sind schon vom Morgen an die Schwedinnen marschiert, bei denen unter anderem die Führende im World Amateur Golf Ranking im Team steht. Ingrid Lindblad ist ebenso wie Teamkameradin Meja Örtengren in Deutschland nicht unbekannt. Beide haben je einen Sieg bei der German Girls Open in St. Leon-Rot in den Büchern.
Die besten acht Mannschaften steigen nach der zweiten Runde der Zählspielqualifikation in den Flight A auf, in dem es ab Donnerstag im Matchplay um die Medaillen geht.

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Tagesergebnis
1. Schweden     -20
2. Deutschland    -15
3. Spanien         -11

Einzelscores
Chiara Horder  65 / -7
Helen Briem  66 / -6
Celina Sattelkau  70 / -2
Paula Schulz-Hanßen  71 / -1
Charlotte Back  73 / +1
Christin Eisenbeiß  (75 / +3)

Startzeiten für die zweite Runde
10.01 Uhr Paula Schulz-Hanßen
10.34 Uhr Christin Eisenbeiß
11.18 Uhr Celina Sattelkau
13.41 Uhr Charlotte Back
14.14 Uhr Chiara Horder
14.58 Uhr Helen Briem

Zwischenstände der anderen Spielorte
Boys: 6. mit +3
Girls: T10 mit +21
Herren: T9 mit -8