Ryder Cup
Team Europe im Kader-Check
2. Juli 2023 , Thomas Fischbacher
In zwei Monaten wird Luke Donald sein Team für den Ryder Cup in Rom bestimmen. Sechs qualifizieren sich direkt, sechs werden nominiert. Wir werfen einen Blick auf die Kandidaten.
Am ersten Sonntag im September werden jene sechs Spieler feststehen, die sich automatisch für die europäische Ryder-Cup-Manschaft qualifizieren. Zu diesen Akteuren gehören die drei führenden Spieler der europäischen Rankings, gefolgt von den drei führenden Spielern der weltweiten Punkterangliste. Im Anschluss wird der europäische Kapitän Luke Donald seine sechs "Captain's Picks" auswählen.
Danach steht fest, auf welches Dutzend Spieler er beim großen Duell gegen die Vereinigten Staaten im Marco Simone Country Club bei Rom setzen kann. Wir werfen einen Blick auf die Spielerinnen, die für den zwölfköpfigen Kader in Frage kommen.
Kategorie "Führungsspieler": Jon Rahm, Rory McIlroy und Viktor Hovland
Sie gehören aktuell zu den besten Spielern der Welt. Jon Rahm gewann in dieser Spielzeit bis zum Masters vier Titel und duelliert sich mit Scottie Scheffler um den Thron in der Weltrangliste. Rory McIlroy ist seit 2010 durchgängig mit dabei beim Kontinentalvergleich und konnte seine Augusta-Enttäuschung (Cut verpasst) im April mit Top-Resultaten in Serie abschütteln.
Auch Viktor Hovland, zuletzt siegreich beim Memorial, hat sich seit seinem noch verhaltenem Ryder-Cup-Debüt in Whistling Straits zu einem absoluten Weltklasse-Spieler entwickelt.
Kategorie "Feste Größen": Matt Fitzpatrick, Tommy Fleetwood, Shane Lowry, Tyrrell Hatton
Schwer vorstellbar, dass sich Luke Donald gegen die Erfahrung dieses Quartetts entscheiden wird. Matt Fitzpatrick hob sein Spiel im vergangenen Jahr auf eine neue Stufe und gewann die US Open. Tommy Fleetwood meldete sich nach einem Formtief zurück in der Weltspitze und sammelte zuletzt Top-Ergebnisse am Fließband.
Auch auf einen Major-Sieger wie Shane Lowry, der seit fast zehn Jahren mit nur wenigen Ausnahmen zu den Top 50 der Welt gehört, wird Donald nicht verzichten wollen. Gleiches gilt für Tyrrell Hatton, der zwar schon länger auf einen Sieg wartet, aber dennoch zu den besten 20 der Welt gehört.
Kategorie "Rückkehrer": Justin Rose
Justin Rose ist aufgrund seiner Ryder-Cup-Vita ein Top-Kandidat auf den Posten des Kapitäns. Davor jedoch will Rose, 42, aber nochmals als Spieler glänzen. Beendete zu Beginn des Jahres in Pebble Beach eine titellose Zeit und gehört wieder zu den Top 50 der Welt. Die Prognose: Fällt der US-Open-Gewinner von 2013 nicht noch in ein großes Formloch (oder wechselt zu LIV Golf), ist er dabei.
Kategorie "Rookies": Yannik Paul, Adrian Meronk, Sepp Straka, Seamus Power, Victor Perez, Pablo Larrazábal, Adrian Otaegui
Es könnte endlich wieder einmal soweit sein. Mit Martin Kaymer war 2016 letztmals ein Deutscher mit dabei beim Ryder Cup. Yannik Paul könnte diese Zeit beenden. Der Deutsche ließ seinem Debüt-Sieg im vergangenen Jahr auf Mallorca zahlreiche Top-Ergebnisse folgen. Auch Adrian Meronk ist einer der Spieler, die auf der DP World Tour regelmäßig glänzen. Sein Pluspunkt: Er gewann im Mai im Marco Simone Country Club die Italian Open.
Seamus Power und Sepp Straka sind zwei Rookie-Kandidaten, die auf der PGA Tour unterwegs sind, und sich dort etabliert haben. Ersterer Ire gewann in dieser Saison bereits auf Bermuda. Straka kam zuletzt bei der PGA Championship auf Position sieben. Als feste Größen auf der PGA Tour könnte das Duo etwas höhere Chancen auf eine Nominierung haben.
Pablo Larrazabal gewann in dieser Saison bereits zwei Mal auf der DP World Tour und konnte mit 40 Jahren seine Karriere wiederbeleben. Auch Victor Perez und Adrian Otaegui sind Kandidaten für eine erste Teilnahme.
In zwei Monaten kann noch viel passieren. Insofern könnten auch noch Namen auftauchen, die bisher keiner auf dem Zettel hatte. Vielleicht hat neben Paul ja noch ein weiterer Deutscher Chancen auf eine Teilnahme.