DGL 2023
Kantersieg für Falkenstein
11. Juni 2023 , Stefan Bluemer
In der Nordstaffel der 1. Bundesliga der Damen marschiert der Hamburger GC am dritten Spieltag einsam an der Spitze vorweg und sichert sich den zweiten Sieg in Folge. Der Titelverteidiger baut damit seinen Vorsprung an der Spitze der Tabelle seiner Staffel in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf weiter aus.
Ratingen – Beim Heimspieltag des Düsseldorfer GC spielte der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister in seiner ganz eigenen Liga. Hinter Falkenstein gab es ein buntes Wechselspiel, bei dem sogar Aufsteiger Hannover kurzzeitig auf dem zweiten Platz erschien und der G&LC Berlin-Wannsee zeitweise auf dem dritten Platz mit der Tendenz, noch weiter abzurutschen, zumal hinter Hamburg alles sehr eng beisammen war.
Luis Schmid, der als Coach erstmals einen Spieltag verantwortlich begleitete, weil Esther Poburski schon in England ist, um Athletinnen auf The Women´s Amateur Championship vorzubereiten, war nach seinem über alle Maße gelungenen Debüt regelrecht begeistert von seinem Team: „Das war für uns natürlich ein super Wochenende. Wir sind hierher gekommen, um fünf Punkte mit nach Hause zu nehmen und haben unser Ziel erreicht. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mädels. Nach dem gestrigen Tag war das Ziel für heute, nichts mehr anbrennen zu lassen. Das haben die Mädels sehr stark gemacht. Es war auf dem hügligen Platz kombiniert mit den hohen Temperaturen eine große Herausforderung über die ganze Distanz hinweg konzentriert zu bleiben. Der Platz erfordert eine schlaue Strategie aus der Teebox und smarte Entscheidungen beim Schuss ins Grün. Die Mädels haben den Gameplan sehr gut umgesetzt und sich dafür mit fünf Punkten belohnt. Dieser Tagessieg fühlt sich sehr gut an und gibt dem Team natürlich jetzt zur Mitte der Saison noch einmal einen weiteren Schub Selbstvertrauen! Besonders hervorheben möchte ich den Zusammenhalt im Team. Jede Spielerin gibt alles fürs Team, das ist sehr beeindruckend und ist eine wichtige Basis für den weiteren Saisonverlauf! Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Spieltag und werden auch dann wieder alles geben!“
Maike Schlender, die früher beim Düsseldorfer GC ihre sportliche Heimat hatte, lieferte im Einzel des Sonntags eine großartige Leistung ab. Mit vier Birdies bei ansonsten blitzsauberer Scorekarte war die 67 (-4) der überragende Score des Wochenendes. Entsprechend strahlte die routinierte Spielerin, nachdem sie auch auf dem 18. Grün ihr Par gehalten hatte: „Ich bin sehr happy. Die Runde hat Spaß gemacht. Bogeyfrei habe ich tatsächlich noch nicht häufig gespielt und dann heute vier Birdies und kein Bogey auf die Karte zu bringen, freut mich doppelt. Ich bin super stolz auf das Team. Wir haben dieses Wochenende erneut eine starke Teamperformance hingelegt und freuen uns über die weiteren fünf Punkte.“
Hinter Hamburg war es eng
Hinter Hamburg schaffte es der G&LC Berlin-Wannsee am Ende doch noch, sich den zweiten Platz zu sichern und Gastgeber Düsseldorf auf den dritten Rang zu verdrängen. Am besten mit dem schweren Platz im Westen kam Catharina Lohoff zurecht. In beiden Einzeln lieferte Lohoff den besten Berliner Score ab und war auch am besten Vierer-Ergebnis gemeinsam mit Emily Krause beteiligt. Am Sonntag startete Lohoff zwar mit einem Bogey, legte auf den Löchern drei bis fünf drei Birdies in Serie nach und schraubte schon auf Bahn elf den Score auf drei unter Par.
Wannsee-Coach Mario Hansch war mit dem Leistungsstand seines Teams zufrieden, auch wenn es lange nicht nach einem Happy End ausgesehen hatte: „Natürlich sind wir mit vier Punkten nicht unglücklich. Das war unser erhofftes Mindestziel. Man will zwar einen Sieg, aber Hamburg war an diesem Wochenende einfach eine Klasse besser. Wir sind noch immer dabei, uns zu finden. Wir haben bisher noch Variationen im Team. Julia Neumann spielt gerade die Mid-EM. Davor hatten wir zwei jüngeren Spielerinnen vor der GBGO eine Pause gegönnt. Aber es findet sich gerade bei uns etwas. Mit den Einzeln bin ich ganz zufrieden. Heute haben wir uns nochmal gut gesteigert. Ich bin ganz optimistisch, denn am kommenden Spieltag können wir in Bestbesetzung antreten. Auch die Vierer sind dann schon etwas weiter. Alles ist auf dem Weg. Das Ziel Final Four scheint für uns greifbar. Die Devise für diesen Spieltag war, dass wir nur auf uns schauen, nicht auf das Livescoring, dass wir unser Beste geben wollen. Wir haben gutes Golf gespielt, haben nicht nach rechts oder links geguckt und uns nur auf uns selbst konzentriert.“
Drei Punkte für Gastgeber
Matze Alsmeyer, Coach des Düsseldorfer GC, hatte zwei anstrengende Tage hinter sich, freute sich aber am Ende vor allem über den Erfolg und die drei Punkte: „Heute war es eine Achterbahn der Gefühle! Nach intensiven Besprechungen mit meinem Team gestern und dem Einwechseln von Lisa Rübenkamp haben wir es heute geschafft, das Blatt zu wenden und uns den dritten Platz zu sichern. Ich bin sehr stolz auf mein Team und wir sind maximal motiviert für den nächsten Spieltag in Hubbelrath.“
Der GC Hubbelrath musste letztlich sogar froh sein, zwei Punkte für den vierten Platz zu bekommen, denn Aufsteiger Hannover spielte lange deutlich besser als die Hubbelratherinnen, mussten auf der Back Nine aber einige höhere Hausnummern hinnehmen und fiel damit doch wieder auf den letzten Platz zurück.
Entsprechend unzufrieden war vor allem Hubbelrath-Coach Ian Holloway, der sich mit seinem Team mehr vom Spieltag in der Nachbarschaft ausgerechnet hatte: „Ich bin super frustriert, dass wir nicht das abgeliefert haben, was wir können. Wir müssen in den nächsten paar Tagen schauen, warum das so ist, denn so weiter zu spielen, ist für den GC Hubbelrath nicht akzeptabel.“
Leere Hände
Joshua Kausche steht mit seiner Mannschaft am Ende wieder mit leeren Händen da. Der Aufsteiger bekommt zum dritten Mal nur einen Punkt und hält die Rote Laterne fest in Händen, auch wenn es über sehr lange Zeit viel besser ausgesehen hatte.
„Die Enttäuschung ist natürlich groß. Es war sehr viel drin und man hat gesehen, dass wir zweieinhalb Runden wirklich gut vorne mitgespielt haben und mithalten konnten. Die Back Nine heute hat uns den Spieltag gekostet. Wir haben uns zu viele Highscores eingefangen. Woran es wirklich gelegen hat, kann ich noch nicht genau sagen, aber ich denke, das Thema Kondition hat bei dem Wetter wirklich eine Rolle gespielt. Wenn man daran nicht regelmäßig arbeitet, ist das bei einem so hügeligen Platz und über 30 Grad so sehr schwierig. Respekt den anderen Mannschaften, die das Niveau wirklich bis zum Ende gehalten haben.“
Bei tropischen Temperaturen wurde den Athletinnen alles abverlangt.
Ergebnis 3. Spieltag:
1. Hamburger GC Brutto +3
2. GLC Berlin-Wannsee Brutto +30
3. Düsseldorfer GC Brutto +37
4. GC Hubbelrath Brutto +50
5. GC Hannover Brutto +57
Tabelle nach dem 3. Spieltag:
PUNKTE ÜBER PAR
1. Hamburger GC 14 44
2. GLC Berlin-Wannsee 12 75
3. GC Hubbelrath 9 117
4. Düsseldorfer GC 7 127
5. GC Hannover 3 175
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