DGL 2022
Zwei Asse in einem Flight
31. Juli 2022 , Stefan Bluemer
Der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister bekommt beim Final Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf im GC Pfalz die Chance, den Titel zum dritten Mal in Folge zu gewinnen. Neben dem GLC Berlin-Wannsee ist auch der Hamburger GC für das Finalturnier qualifiziert. Die Sensation des fünften Spieltags sind zwei Spielerinnen aus einem Flight, die jeweils in der letzten Runde der regulären Saison ein Hole-in-one schlagen.
Ratingen – Auf der Homepage des gastgebenden Düsseldorfer GC steht, dass auf Loch 15 die meisten Asse erzielt werden. Und fast, um dies zu bestätigen, servierte Catharina Lohoff ihren Schlag vom Tee kurz hinter die Fahne und der Backspin ließ den Ball direkt in die Dose rollen.
Für den Schlag aus 105 Metern hatte die in Potsdam lebende Spielerin ein 48er-Wedge benutzt. Für Lohoff war dieses Hole-in-one keine Premiere, sondern bereits das zweite Erlebnis dieses großen Glücksgefühls.
„Der Ball flog Richtung Fahne und ich dachte, dass er ein bisschen zu lang war. Dann sah ich den Ball aber immer weiter zurückspinnen und er ging rein“, beschrieb die Spielerin, wie sie den Traumschlag erlebt hatte. Das erste Hole-in-one liegt schon sieben Jahre zurück.
Catharina Lohoff war mit einer 70 (-1) auch die beste Spielerin des GLC Berlin-Wannsee.
Premieren-Ass
Für Anna Lina Otten, die auf Loch 6 aus 120 Metern ein Eisen 9 ins Grün geschlagen hatte, war es das erste Hole-in-one. „Ich habe einen kleinen Draw geschlagen und der war echt schön. Als er aufkam dachte ich noch, dass der Schlag sehr gut war – und dann rollt der Ball ins Loch. Ich konnte es kaum glauben, weil Catharina ein paar Löcher zuvor schon ein Hole-in-one gehauen hatte. Das sieht man nicht jeden Tag und ich habe mich sehr gefreut“, strahlte die Hubbelratherin über ihre Premiere. Mit Even Par war Otten bei ihrer Mannschaft die beste Spielerin des Tages.
Kurios: Christin Eisenbeiß vom Hamburger GC, die mit Lohoff und Otten in einem Flight spielte, blieb zwar ohne Hole-in-one, brachte aber den besten Score aller Spielerinnen an diesem Tag nach Hause. „Hole-in-one sieht man so selten und dann auch noch zwei in einem Flight, das ist sehr besonders. Es hat sich gelohnt, heute hier herzukommen. Es waren beides richtig gute Schläge“, war das Nordlicht voller Respekt für die beiden Ass-Schützen. Immerhin weiß Christin Eisenbeiß, wie es sich anfühlt, ein Hole-in-one zu schlagen, denn sie selbst hat schon zwei dieser Traumschläge in den Büchern.
Spannung weitgehend raus
Die einzig wirklich spannende Frage des fünften Spieltags in der Nordstaffel der 1. Bundesliga Damen war zu einem guten Teil schon am Samstagabend beantwortet. Der GC Hubbelrath hätte im Klassement des Spieltags vor dem GLC Berlin-Wannsee landen und noch eine Mannschaft zwischen diesen beiden Team platziert sein müssen. Der Hauptstadt-Club gab sich aber keine Blöße und führte vor den abschließenden Einzeln, während Hubbelrath nur auf dem dritten Platz lag.
Auch die Einzel am Sonntag änderten daran nichts mehr, so dass auch 2022 der Norden im Final Four wieder durch Berlin und Hamburg vertreten wird.
Den Spieltag gewann der Titelverteidiger in Bestbesetzung mit nur einem Schlag weniger in der Wertung als der ebenfalls bärenstarke Hamburger GC.
Tagessieg
Den Tagessieg sicherte sich der GLC Berlin-Wannsee nach einem durchweg engen Tag. Die Truppe aus der Bundeshauptstadt lag ständig in Führung, allerdings hatte Wannsee nie einen großen Vorsprung auf Hamburg. So kam es am Ende, dass der älteste Golfclub Deutschlands sich den Erfolg in Ratingen sicherte, der Hamburger GC aber als Meister der Nordstaffel den Weg zum GC Pfalz antreten wird. Am 6. und 7. August wird in Neustadt an der Weinstraße das traditionell hoch emotionale Finalturnier der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf ausgetragen.
Mario Hansch, Meistertrainer des erfolgsverwöhnten Hauptstadtclubs, blieb auch im Angesicht der Chance, den dritten Titel in Folge gewinnen zu können, gewohnt sachlich: „Schritt für Schritt so erfolgreich mit dieser Mannschaft zu sein, bedeutet mir wahnsinnig viel. Was das Final Four bringt, schauen wir uns an. Wir denken immer von Match zu Match, genau so, wie wir in der Saison von Spieltag zu Spieltag schauen. Für den Moment war es uns wichtig, mit Rückenwind in das Final Four zu gehen und hier den Spieltag zu gewinnen. Das ist uns mit einer wirklich guten Leistung gelungen. Das bedeutet mir viel und den Rest schauen wir uns dann jetzt in Ruhe an.“
Obwohl Hansch zu den sehr erfahrenen Coaches gehört, war er von den beiden Assen sehr beeindruckt: „Ich habe noch nie zwei Hole-in-one an einem Tag erlebt und schon gar nicht in einem Flight. Das war wirklich sensationell!“
Hamburg Nordmeister
Der Hamburger GC war ohne Coach Christian Lanfermann nach Düsseldorf gereist – seiner früheren Wirkungsstätte. Die Mannschaft ruckelte sich aber in beeindruckender Manier zurecht und lieferte Wannsee einen spannenden Kampf um den Spieltagssieg. Mit dem zweiten Platz sicherte sich der HGC Falkenstein die Nordmeisterschaft und hat in der Abschlusstabelle zwei Punkte Vorsprung auf Berlin.
Damit sichert sich der HGC den kleinen Vorteil, im Halbfinale auf den Zweitplatzierten der Südstaffel zu treffen.
Katharina Hoyer, die Kapitänin der Falkensteiner Damen, war nach dem Spieltag beim Düsseldorfer GC mit dem Auftritt ihres Teams mehr als einverstanden: „Wir sind sehr zufrieden! Zu Beginn des Spieltags mussten wir uns alle etwas finden. Gestern haben wir unsere PS nicht so ganz auf die Straße bekommen, wie wir uns das gewünscht hatten. Umso mehr ist das heutige Ergebnis aller Ehren wert. Wir haben bewiesen, dass wir gut spielen und tief scoren können, auch wenn es noch tiefer hätte gehen können. Uns war wichtig, dass wir die Skills zeigen, die für uns im HGC zählen und damit das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Wir sind zufrieden und zuversichtlich, fahren jetzt nach Hause, regenerieren uns zwei Tage, ehe es dann am Mittwoch zum GC Pfalz geht, damit wir da den Platz schrubben können. Wir werden von Spiel zu Spiel gucken. Unser erster Ziel der Saison haben wir erreicht. Wir wollten Tabellenführer werden. Gegen den Zweiten der Südstaffel im Halbfinale zu spielen, ist bestimmt keine leichte Aufgabe, aber vielleicht mental etwas einfacher, zu spielen. Wir freuen uns, als Tabellenführer zum Final Four zu reisen.“
Für Hamburg geht es im Halbfinale gegen den GC München Valley, der sich zum zweiten Mal nach 2021 für das Final Four qualifizieren konnte.
Der GLC Berlin-Wannsee tritt als Titelverteidiger an und hat mit dem GC St. Leon-Rot die Mannschaft als Gegner, die aufgrund ihrer Besetzung immer als Favorit gilt.
Westclubs unter sich
Hinter den beiden Traditionsclubs aus dem Norden und der Hauptstadt haben sich die drei Westvertreter der 1. Bundesliga Nord aufgereiht. Der GC Hubbelrath hat sowohl am Spieltag, wie auch im Endklassement der Saison den dritten Platz erreicht.
Der Düsseldorfer GC hat souverän den Klassenerhalt geschafft und lag auf heimischem Terrain lange Zeit vor dem Lokalrivalen aus Hubbelrath. Am Ende hatte Hubbelrath drei Schläge weniger in der Wertung als der DGC.
Wie nicht anders zu erwarten, hat der GC Hummelbachaue auch den letzten Spieltag auf dem fünften Platz beendet und muss unmittelbar nach dem Aufstieg direkt wieder den Gang in die 2. Liga antreten.
Endstand 5. Spieltag
1. GLC Berlin-Wannsee +7
2. Hamburger GC +8
3. GC Hubbelrath +46
4. Düsseldorfer GC +49
5. GC Hummelbachaue +136
Tabelle nach dem 5. Spieltag
1. Hamburger GC 22 Punkte +109
2. GLC Berlin-Wannsee 20 Punkte +140
3. GC Hubbelrath 17 Punkte +213
4. Düsseldorfer GC 11 Punkte +296
5. GC Hummelbachaue 5 Punkte +765
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