DGL 2022

Vierter Triumph in Folge: St. Leon-Rots Damen machen Gruppensieg perfekt


17. Juli 2022 , Matthias Lettenbichler


Swingin' into the Final Four: Wer am Ende des Spieltags auf die Schaukel darf, hat gewonnen - das hat Tradition im GC München Valley. Und wie im Vorjahr siegten die Damen des GC St. Leon-Rot, machten den vierten Saisonerfolg und damit auch vorzeitig den Einzug ins Matchplay-Turnier perfekt. Foto: DGV/mat
Swingin' into the Final Four: Wer am Ende des Spieltags auf die Schaukel darf, hat gewonnen - das hat Tradition im GC München Valley. Und wie im Vorjahr siegten die Damen des GC St. Leon-Rot, machten den vierten Saisonerfolg und damit auch vorzeitig den Einzug ins Matchplay-Turnier perfekt. Foto: DGV/mat

Die ersten Würfel sind gefallen: Mit dem vierten Tagessieg in Folge machen die Damen des GC St. Leon-Rot vorzeitig den Gruppensieg in der 1. Bundesliga Süd der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf perfekt und ziehen ins Final Four ein. Die Spielerinnen des Frankfurter GC werden auch auf dem Platz des GC München Valley Letzte und dürfen ab sofort für die 2. Liga planen. Und während sich der ambitionierte Aufsteiger Stuttgart Solitude in diesem Jahr mit dem Klassenerhalt begnügen muss, machen die Spielerinnen des Münchener GC und des GC München Valley den Kampf um das zweite Final-Four-Ticket unter sich aus – in 14 Tagen, auf dem Platz des Münchener GC.

Valley – Es ist sicher keine allzu gewagte Annahme, dass in den kommenden zwei Wochen bei den Spielerinnen des GC St. Leon-Rot ein Begriff ziemlich dominant erscheinen wird auf dem Trainingsplan: Matchplay, Matchplay, Matchplay! Und dann nochmal Matchplay! Richtig: am letzten Juli-Wochenende steht noch der fünfte Spieltag der DGL-Saison 2022 auf dem Programm, und auch da will der Liga-Primus die bisher makellose Bilanz nicht in Gefahr bringen und Tagessieg Nummer 5 einbuchen; aber mit Sicherheit ist das Final Four schon jetzt in den Köpfen, und der Plan in Arbeit, wie in diesem Jahr das Ziel zu erreichen ist, das der Club in jedem Jahr hat: Die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen.

Endergebnis des 4. Spieltags >>>


„Wir werden uns sehr sorgfältig auf diesen fünften Spieltag vorbereiten, wollen auch in München gewinnen und dann das Momentum mit ins Final Four nehmen“, stellt Sebastian Buhl klar, der Trainer der Damen des GC St. Leon-Rot. Corona-bedingt in Valley nicht live dabei, fieberte der Chefcoach von zuhause aus mit und verfolgte das Geschehen per Live Scoring und jederzeit bestens informiert durch seine Kapitänin Nathalie Wagner und Athletiktrainer Jan Knödler, der diesmal den Posten des Trainers übernommen hatte. „Beide haben einen riesigen Job gemacht, ich musste gar nichts tun“, so Buhl.

Sein Team funktionierte auch ohne ihn prächtig auf dem Parcours des GC München Valley, wo in diesem Jahr von den roten Abschlägen gespielt wurde und das Rough raspelkurz gemäht war, was in Kombination mit heißem Sommerwetter zu vielen niedrigen Scores führte. Am ersten Tag kamen Anni Eisenhut und Tessa Kremser mit jeweils 7 unter Par zurück ins Clubhaus, Paula Schulz-Hanßen mit 6 unter Par und Maline Kraus mit einer 67er-Runde (-5) zeigten sich ebenfalls in hervorragender Form beim GC St. Leon-Rot. Im Vierer sorgten Kremser/Schulz-Hanßen mit 66 Schlägen für das beste Ergebnis, und im Sonntags-Einzel unterstrichen Anni Eisenhut und Tessa Kremser mit zwei 68er-Runden erneut ihre Stärke. „Wir haben eine unheimliche Dichte im Team“, analysierte Buhl zufrieden. Nach zweimal Einzel und einmal Vierer, drei Wertungsrunden insgesamt, notierte Tagessieger St. Leon-Rot 48 unter Par und lag damit klar vor dem Münchener GC (-35), der das Duell mit dem Team der Gastgeber (-34) denkbar knapp für sich entschied. Die Plätze 4 und 5 gingen an den Stuttgarter GC Solitude (-29) und den Frankfurter GC (-19).

Impressionen vom Sonntag >>>


Der vierte Sieg am vierten Spieltag katapultiert den GC St. Leon-Rot uneinholbar auf Rang 1 der 1. Bundesliga Süd – und damit ins Final Four. Das findet am 6. und 7. August im GC Pfalz in Neustadt an der Weinstraße statt, dann geht es im Matchplay-Modus um den DM-Titel. Für die Damen des GC St. Leon-Rot war im letzten Jahr überraschend schon im Halbfinale Endstation, am Ende holte das Team gegen den GC München Valley mit Mühe Bronze. Das soll diesmal nicht passieren. Die Mission heißt Gold. „Wir spielen eigentlich das ganze Jahr über Matchplay“, erklärt SLR-Coach Buhl, „es ist eine coole Turnierform, und wir freuen uns auf alles, was da jetzt kommt.“ Bis zum Showdown in der Pfalz stehen aber in jedem Fall zahlreiche Duelle gegen die Mitstreiterinnen und die Heimatplätze auf dem Trainingsprogramm. Loch für Loch.

Offen ist, welches Team am ersten August-Wochenende neben dem GC St. Leon-Rot in die Pfalz fahren darf. Mit vor dem letzten Liga-Spieltag 14 beziehungsweise zwölf Punkten in der Tabelle haben sowohl der Münchener GC als auch der GC München Valley noch alle Chancen, das Liga-Finale zu erreichen. Wobei die klar besseren Karten der Münchner Vorstadt-Club hat. Nicht nur, dass der MGC zwei Zähler mehr auf dem Konto hat, hinzu kommt der Heimvorteil am 5. Spieltag. Den hatte sich diesmal Valley erhofft, doch wieder wurde es nichts mit einem Triumph vor eigenem Publikum. Im Gegenteil: Am Ende musste das Team von Sixten Rigol ausgerechnet dem direkten Konkurrenten MGC um einen einzigen Schlag den Vortritt lassen. Ein Schlag, der nun dafür sorgt, dass beide Teams in der Tabelle nicht gleichauf liegen mit 13 Zählern, sondern Valley eben zwei Punkte hinter München. Daran änderte auch die phantastische 65er-Runde nichts, die Maria Anetseder am Sonntag für Valley in die Wertung brachte, sieben Schläge unter Par, gemeinsam mit Helen Briem (Stuttgarter GC Solitude) das beste Ergebnis des zweiten Einzel-Durchgangs.

MGC-Coup mit Marie & Marie

Der große Coup war den Spielerinnen des Münchener GC dabei diesmal in den Vierern gelungen – und dabei half der Zufall mit. Eigentlich hatte Trainer Pascal Proske zu Saisonbeginn fixe Vierer-Paarungen aufgestellt, als jedoch diesmal Annika Voll nicht als Partnerin von Marie Coors zur Verfügung stand und Sydney Harz nicht für das Duett mit Marie-Agnes Fischer, packte Proske „die beiden Maries einfach zusammen“ – mit einem überragenden Ergebnis: Marie-Agnes Fischer und Marie Coors spielten eine exzellente 65er-Runde, sieben unter Par, und lieferten das beste Vierer-Resultat der gesamten Saison für den MGC. Starke Einzel von Marie Coors und Theresa Steinberg am ersten Tag, als beide fünf unter Par spielten, sowie 68er-Runden von Antonia Alefeld und Annabelle Sapper im Sonntags-Durchgang sowie weitere solide Resultate sorgten für Rang 2 für den MGC. Proske: „Diese Vierer-Paarung behalten wir definitiv so bei!“

Dass eine geschlossene gute Teamleistung damit effektiver sein kann als absolute Spitzenresultate der Top-Spielerinnen, wenn dafür auf der anderen Seite hohe Streicher ins Gewicht fallen, zeigte das Abschneiden der Damen des Stuttgarter GC Solitude: Mit 9 und 8 unter Par gelangen Aline Krauter und Helen Briem in den Samstags-Einzeln in Valley die absolut herausragenden Resultate, und Helen Briem legte am Sonntag eine sehr starke 65er-Runde nach – ebenfalls Tages-bestwert. Dennoch reichte es mit 29 unter Par insgesamt nur zu Rang 4 für das Team von Trainer Heiko Burkhard. Kleiner Trost: Die damit verbundenen zwei Punkte stellen zumindest Rang 4 in der Tabelle und damit den Klassenerhalt sicher, und sie sorgen für einen absolut entspannten fünften Spieltag, denn eine Chance noch ins Final Four einzuziehen, besteht ebenfalls nicht mehr.

Keine Hoffnung für Frankfurt

Abgestiegen ist dagegen der Frankfurter GC. Zum dritten Mal in dieser Saison gab es nur einen Punkt für das Team aus der Mainmetropole, womit nun fünf Zähler für den FGC zu Buche stehen – zu wenige, um noch eine realistische Chance zu haben, die 1. Liga zu halten. „Wir sind zu 100 Prozent abgestiegen“, so Trainer Keith Coveney. „Uns fehlen in diesem Jahr die tiefen Runden“, so der Coach, zu selten habe sein Team Ergebnisse weit unter Par abgeliefert. „Hannah Roßmanith hat am Samstag mit sechs unter Par eine sehr starke Runde gespielt und war das ganze Jahr über ein Muster an Konstanz, Paula Kirners 67 heute war ebenfalls exzellent, und Ava Bergner bringt stets sehr solide Leistungen“, so Coveney. „Aber insgesamt konnten wir dieses Jahr einfach nicht mithalten.“ Den Weggang von Marie Coors und Tessa Kremser habe das Team nicht kompensieren können, Professional Helen Tamy Kreuzer stand nur selten zur Verfügung.

Auf Liga 2 werde man sich nun konzentrieren – und auf den sofortigen Wiederaufstieg: „Es steht völlig außer Frage, dass wir sofort wieder zurück wollen in die 1. Liga – das wird unserem Kader auch keine Probleme bereiten“, so Coveney. Ob man sich dann für die Saison 2024 weiter verstärken wolle, ließ Coveney offen; bis dahin könnten auch die eigenen Nachwuchstalente reif sein für die 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf.